Luzerner Brandlöscher in ungewöhnlicher Mission

Weshalb die Feuerwehr mit Einhorn auf dem Inseli posiert

Ein Zug der Luzerner Feuerwehr lässt sich auf dem Inseli fotografieren.

(Bild: giw)

Wenn die Feuerwehr ausrücken muss, gilt es meistens ernst. Nicht so bei einem unkonventionellen Einsatz im Inseli Luzern. Dort liess man sich im Park mit allerlei Utensilien und nacktem Oberkörper ablichten. Wir wollten wissen warum.

Inseli-Besucher staunten kürzlich nicht schlecht, als während des Feierabendbiers zwei Fahrzeuge der Luzerner Stadtfeuerwehr dort haltmachten. Doch nicht Feuer oder sinkende Boote waren der Grund, dass die Brandlöscher sich in den Park begaben.

Stattdessen posierten rund zwei Dutzend Milizfeuerwehrleute mit bunten Schwimmringen, Schlauch und Grillzeug für ein Fotoshooting. Einige Herren zeigten dabei Brusthaare statt Uniform. Nach zwanzig Minuten war das amüsante Intermezzo zu Ende.

Immer wieder anderes Motto

Doch was ist der Hintergrund dieses Nicht-Einsatzes? «Wir machen jedes Jahr einen Feuerwehrkalender für unsere 300 Mitglieder, ehemalige Offiziere und unsere Partnerorganisationen», erklärt Kommandant Theo Honermann. Rund 500 Stück werden für den internen Gebrauch gedruckt, kaufen kann man das Produkt nicht.

Auch Besucher der Feuerwehr erhalten auf Wunsch einen solchen Kalender als Erinnerungsstück. «Gerade in der Sommerzeit erhalten wir viele Spontanbesuche von Feuerwehrleuten aus fernen Ländern, die als Touristen die Stadt Luzern besuchen und sich dabei auch für unsere Feuerwehr interessieren», sagt Marco Pieren, Leiter Administration.

Neben seiner Arbeit als Barkeeper engagiert sich Salvatore Di Mare bei der Feuerwehr Luzern. Aussschnitt aus dem Kalender 2013.

Neben seiner Arbeit als Barkeeper engagiert sich Salvatore Di Mare bei der Feuerwehr Luzern. Ausschnitt aus dem Kalender 2013.

(Bild: Feuerwehr Luzern)

Die Ausgabe 2019 wird im November erscheinen. «Wir haben immer wieder viele interessante Bilder von Einsätzen, die gefallen», sagt Kommandant Honermann. Diese verwende man auch für den Kalender. Natürlich wird dabei stets der Persönlichkeitsschutz beachtet.

In der neuen Ausgabe setzt man allerdings nicht auf Bilder von Einsätzen, sondern auf originelle Gestaltung mit dem Motto «Auftragserfüllung auf eine originelle Art». Die Sujets können die Einsatzgruppen selber auswählen. Dass ein Zug sich dabei ans Inseli wagte, davon wusste Honermann noch gar nichts. «Ich lasse mich überraschen», meint der Kommandant mit einem Lächeln. Auf einem Bild soll auch Stadtrat Martin Merki Platz finden, der dem städtischen Löschtrupp vorsteht.

Inspiriert von den Beatles

Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Feuerwehr ein spezielleres Jahrbuch gönnt. Unter dem Motto «Allzeit bereit» wurden 2013 beispielsweise zwölf Milizler mit Uniform an ihrem Arbeitsplatz fotografiert. «Wir wollten zeigen, dass überall Feuerwehrleute unter uns sind – auch an Orten, wo man sie nicht vermutet.»

Bildunterschrift in der Kalenderausgabe 2011: «Wir können fast alles - auch für weisse Weihnachten sorgen.»

Bildunterschrift in der Kalenderausgabe 2011: «Wir können fast alles – auch für weisse Weihnachten sorgen.»

(Bild: Feuerwehr Luzern)

Zu sehen sind unter anderem ein Velokurier, ein Historiker an der Universität Luzern, eine biomedizinische Analytikerin und ein Barkeeper. 2011 setzte die Truppe auf eine gute Portion Selbstironie. Abgebildet ist ein mit Löschschaum eingedeckter Weihnachtsbaum, im Hintergrund die schockierte Familie. Auf der Bildunterschrift steht: «Wir können fast alles – auch für weisse Weihnachten sorgen.» Auf einem anderen Foto liess man sich vom berühmten Cover des Beatles-Albums «Abbey Road» inspirieren. «Nicht so berühmt wie die Beatles, aber auch gut», ist da zu lesen.

Viele Bilder bieten einen spektakulären Blick zurück auf kleinere und grössere Einsätze in der Region Luzern. Darunter auch die Entgleisung des Eurocitys, der den Bahnhof Luzern im März 2017 für Tage lahmlegte (zentralplus berichtete). Damals half die Feuerwehr unter anderem den Reisenden aus dem umgekippten Zug.

Weitere Eindrücke aus den Kalendern der Luzerner Feuerwehr:

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