Ex-FCL-Verteidiger glaubt an Triumph Kroatiens

Tomislav Puljic zur WM: «Modric ist der beste Fussballer der Welt»

Tomislav Puljic träumt vom WM-Finale.

(Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Am Mittwochabend steigt das Duell zwischen Kroatien und England. Tomislav Puljic wird dabei seinen Landsmännern die Daumen drücken. Er ist optimistisch, obwohl er sein Team vor den Qualitäten der Engländer warnt. Eine davon verkörperte er selbst jahrelang im Dress des FC Luzern.

Noch ein Sieg und sein Team steht im WM-Final. Ex-FCL-Abwehrturm Tomislav Puljic (35) drückt seinen Kroaten die Daumen und ist guten Mutes. Am Mittwochabend steigt das Duell gegen England. Kaum jemand hatte damit gerechnet, dass tatsächlich eines dieser Teams ins Finale einziehen wird.

«Ich bin extrem euphorisch», sagt Tomislav Puljic. Er sei bei den Spielen jeweils unglaublich nervös. «Gegen Dänemark konnte ich beim Penaltyschiessen nicht mehr hinsehen – gegen Russland war’s schon etwas besser», so der ehemalige FCL-Verteidiger. Die Kaltschnäuzigkeit beim Elfmeterschiessen verdanke die Mannschaft ihrem grossartigen Zusammenhalt. «Die Stimmung ist so gut wie lange nicht», sagt er. 

Die Mannschaft steht über allem

«Und sie haben den besten Kapitän.» Wenn Puljic von Luka Modric, der kroatischen Nummer zehn, spricht, dann kommt er ins Schwärmen. «Er ist der beste Mittelfeldspieler der Welt», lobt er seinen Landsmann. Sollte Kroatien Weltmeister werden, so habe der kleine Regisseur mit dem goldenen Fuss auch den Ballon d’Or, also die Wahl zum Weltfussballer, verdient. Modric selbst kann solchen Gedankenspielen nur ein müdes Lachen abgewinnen. «Für mich zählt nur der Erfolg Kroatiens», sagte er nach dem Erfolg über die Russen zur «Welt». Der Mannschaftsgedanke steht bei den Kroaten an erster Stelle – trotz weiterer fantastischer Einzelkönner wie Rakitic, Perisic, Mandzukic oder Lovren.

Welch grossartiger Fussballer: Luka Modric


 

Kroatien steht nach 1998 zum zweiten Mal im WM-Halbfinale. Auch für Tomislav Puljic war diese Generation um den heutigen Verbandspräsidenten Davor Suker eine Inspiration. «Schon damals war die Euphorie riesig. Aber jetzt sind wir noch einen Schritt weiter», sagt Puljic. Als Nächstes wartet England. «Ein 50:50-Spiel», schätzt der heutige Vaduz-Verteidiger die Chancen ein. «England hat eine junge Mannschaft, die mit viel Tempo angreift. Zudem stehen sie hinten sehr kompakt.» Jedoch habe das Team noch gegen keine grosse Mannschaft gewonnen. Anders die Kroaten, die Messis Argentinier gleich mit 3:0 demontierten.

Achtung vor den Kopfball-Ungeheuern

«Besonders bei Standards muss man auf die kopfballstarken Verteidiger aufpassen», verrät Puljic das Erfolgsrezept. Er, der für den FCL in fast 200 Spielen 24 Tore erzielte, davon etliche per Kopf. Und Harry Kane dürfe man nie aus den Augen verlieren, der sei immer für ein Tor gut. 

Was aber, wenn Kroatien tatsächlich den Titel holen sollte? «Dann brennt das Land eine Woche», lacht Puljic. 4,2 Millionen Einwohner hat das Land an der Adria-Küste. Doch alle Kroaten auf der ganzen Welt würden feiern ohne Ende, zeigt sich Puljic überzeugt. Puljic betreibt in Emmenbrücke ein Restaurant (zentralplus berichtete). Dort laufen zwar die Spiele, erklärt er, doch er selbst würde wohl nach Moskau reisen. «Am liebsten wäre mir das WM-Finale Kroatien gegen Belgien gewesen», sagt er. Nun wartet bekanntlich Frankreich. Aber erst müssen sowieso die Engländer aus dem Weg geräumt werden.

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