Glencore könnte Lizenzen verlieren

Paradise Papers: Zuger Firmen geraten unter Druck

Die Paradise Papers haben unangenehme Folgen für zwei Zuger Konzerne: für die Quantum-Global-Gruppe in Zug und Glencore in Baar.

Die Enthüllungen aus den Paradise Papers ziehen weitere Kreise: Vor gut zwei Wochen verfügte ein britisches Gericht die Einfrierung von drei Milliarden Dollar auf den Konten des umstrittenen Schweizer Geschäftsmanns Jean-Claude Bastos und seiner Firmen. Dies schreibt der «Tages-Anzeiger» am Mittwoch. Betroffen seien auch zwei Schweizer Firmen aus Bastos› Quantum-Global-Gruppe mit Hauptsitz in Zug.

Der Gerichtsentscheid aus London ist die letzte einer ganzen Reihe von Massnahmen, welche die Behörden seit der Publikation der Paradise Papers im November gegen Bastos ergriffen haben. Bereits Mauritius hatte Bankkonten mit mehreren Hundert Millionen Dollar eingefroren und entzog Geschäftslizenzen. Der angolanische Staatsfonds habe Bastos nun die Verwaltung des Fonds entzogen.

Wie es mit Bastos› Quantum-Global-Gruppe weitergeht, ist ungewiss, diverse Führungsmitglieder sind inzwischen abgesprungen. Die Gruppe bestreitet immer noch jegliches Fehlverhalten und strebt ihrerseits ein internationales Schiedsverfahren an.

Glencore könnte Lizenzen verlieren

Die Paradise Papers erschütterten auch den Rohstoffriesen Glencore mit Sitz in Baar: Der Schweizer Konzern liess den umstrittenen israelischen Geschäftsmann Dan Gertler für sich verhandeln um Kupfer- und Kobalt-Minen liegen in der Demokratischen Republik Kongo.

Gertler ist ein enger Freund des kongolesischen Präsidenten Joseph Kabila. Das US-Finanzministerium hat ihn inzwischen auf die Sanktionsliste gesetzt, seine Konten sind teils eingefroren. Gertler forderte laut «Tages-Anzeiger» nun drei Milliarden Dollar von Glencore für ausstehende Zahlungen.

Die staatliche kongolesische Minenfirma Gécamines forderte vor wenigen Wochen die Auflösung von Glencores Minentochter im Kongo. Die Schweizer könnten nun wertvolle Lizenzen verlieren, was für Glencore laut TA «eine Katastrophe» wäre.

Der Aktienkurs von Glencores Minentochter ist seit dem Streit um die Lizenzen mit Gertler und dem Kongo um zwei Drittel eingebrochen.

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