Überdachter Veranstaltungsort weckt Lust auf mehr

Glaspavillon in der Zuger Vorstadt könnte bald ganzen Sommer stehen

Der Glaspavillon des Genuss Film Festivals am Zugersee: Matthias Luchsinger könnte sich vorstellen, den Pavillon nach dem Festival noch länger stehen zu lassen und mit anderen Veranstaltungen zu bespielen.

(Bild: woz)

Die «Gluscht» ist vorbei. Ebenso wie das Genuss Film Festival. Beide Veranstaltungen konnten glänzen durch den neuen, provisorischen Glaspavillon am Zugersee. Nun kommt die Idee auf, den Pavillon länger als nur eine Woche stehen zu lassen. Dies kann sich auch die Politik vorstellen.

Mit dem Zugerseeufer ist es fast wie mit dem Zürichseeufer. Es gibt nicht viel an fixer gastronomischer Infrastruktur direkt am See, wo sich Gäste aufhalten können. Unmittelbar am Wasser, wo es am schönsten ist und man den See auch geniessen kann, wenn es mal nicht so schön ist.

Was in Zug am See einfach fehlt, ist ein zentraler Veranstaltungsort für kulturelle und gesellschaftliche Events sowie ein zentrales gastronomisches Angebot direkt am Wasser. Diesen Mangel hat dieses Jahr zum ersten Mal das Genuss Film Festival behoben – mit dem neuen Glaspavillon.

Gastierte das Festival der Gaumenfreuden in den vorangegangenen drei Auflagen jeweils nur in einem Zelt, haben die Organisatoren mit dem diesjährigen Glaspavillon einen niveauvollen und sehr ansprechenden Treffpunkt kreiert

Schönes Ambiente im Innern des Pavillons für bis zu 300 Gäste: der Glaspavillon am Abend.

Schönes Ambiente im Innern des Pavillons für bis zu 300 Gäste: der Glaspavillon am Abend.

(Bild: woz)

Platz für 300 Personen

Wer am Genuss Film Festival teilnahm, spürte diese völlig neue Atmosphäre am See – hinter Glas. In einem würdigen, hellen Rahmen anstelle eines unattraktiven, stickigen Zelts.

«Meine Idee wäre es deshalb, den Glaspavillon zwei, drei Wochen länger stehen zu lassen.»

Matthias Luchsinger, Mitinitiant Genuss Film Festival

«Die Besucher, die im Glaspavillon waren, zeigten sich rundum begeistert», schwärmt Matthias Luchsinger, einer der Hauptorganisatoren des Genuss Film Festivals. Der Pavillon lässt sich sogar beheizen und bietet rund 300 Personen Platz. Eigentlich schade, dass er nach nur einer Woche schon wieder abgebaut wird.

«Meine Idee wäre es deshalb, den Glaspavillon zwei, drei Wochen länger stehen zu lassen und für andere Veranstaltungen zu vermieten und mit verschiedenen Anlässen zu bespielen», stellt sich Luchsinger vor. Zum Beispiel mit anderen kulinarischen Happenings. Mit Betriebsversammlungen. Mit kulturellen Events: Konzerten, Lesungen, Theater. Mit Familien-, Hochzeits- und Vereinsfeiern.

Attraktiv auch für Restaurants in der Zuger Vorstadt

Grundsätzlich würde sich diese Idee sogar noch zeitlich ausweiten lassen – nicht nur um zwei, drei Wochen, sondern im Prinzip bis zu den Sommerferien. Und vielleicht hätten auch die Gastronomiebetriebe in der Zuger Vorstadt ein Interesse, den Glaspavillion abwechselnd kulinarisch als lukratives Schaufenster zu bespielen, anstatt ihren Gästen immer nur Abgase und Autolärm als unvermeidliche Beilage auf dem Teller mitzuservieren.

«Das wäre nicht schlecht, wenn es zusätzlich noch die Möglichkeit gäbe, solch eine Räumlichkeit zu nutzen», kann sich Wirt Felix Franz alias «Kaiser Franz» vom gleichnamigen Restaurant ohne Weiteres vorstellen. Beispielsweise, um ein, zwei Tage lang seine österreichische Küche unmittelbar am See zu präsentieren. Wiener Schnitzel & Co. quasi.

«Grundsätzlich bin ich für so etwas immer offen.»

Urs Raschle, Zuger CVP-Stadtrat

Die Frage ist, wie sich die Zuger Politik zum Thema zeitlich erweiterter Glaspavillon verhält. Stadtrat Urs Raschle, Departementsvorsteher für Soziales, Umwelt, Sicherheit, könnte sich mit einer Verlängerung der Standzeit des Glaspavillons über das Genuss Film Festival hinaus durchaus anfreunden. «Grundsätzlich bin ich für so etwas immer offen», meint der CVP-Politiker. Er denke da auch immer in touristischen Kategorien.

«Es müsste allerdings gewährleistet sein, dass ein Programm besteht für die Nutzung des Glaspavillons nach dem Genuss Film Festival», fordert Raschle. Nicht, dass das Gebäude dann plötzlich leerstehe und möglicherweise zum «Littering-Unort» werde. Zudem müsse man sich eine Lösung für die Platanen einfallen lassen – damit diese nicht beschädigt oder in ihrem Wachstum gebremst würden.

Raschle selbst hat ja bereits die Idee von «Buvetten» lanciert – von Trink- und Essbuden mit Sitzgelegenheiten am See, so, wie dies beispielsweise Luzern praktiziert. Damit die Promenade abends belebter wird. Und damit es weniger Abfall gibt. «Denn die gesellschaftliche Durchmischung am Seeufer stimmt nicht – dort halten sich abends eben vor allem Jugendliche auf.»

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