Das Privatarchiv von Philipp Etter ist jetzt online zugänglich
1934 wurde der aus Menzingen stammende Philipp Etter (1891–1977) als erster Zuger in den Bundesrat gewählt. Sein Wirken und Denken widerspiegelt sich in zahlreichen Reden, Briefen, Aufsätzen und Vorträgen. Der im Staatsarchiv Zug archivierte Privatnachlass, der auch das Familienleben Etters dokumentiert, ist nun geordnet und detailliert beschrieben. Das Verzeichnis ist online zugänglich.
Das detaillierte Verzeichnis der 1’255 Dossiers und Subdossiers sind das Ergebnis der soeben abgeschlossenen Erschliessungsarbeit. Das Verzeichnis mit der Archivsignatur «P 70» ist unter staatsarchiv.zg.ch oder via das schweizerische Archivportal archives-online.org zugänglich. Die Original-Dokumente können im Staatsarchiv Zug eingesehen werden.
Philipp Etter war Redaktor der katholisch-konservativen Parteizeitung «Zuger Nachrichten», Kantonsrat, Regierungsrat und Ständerat. 1934 wurde er als erster Zuger in den Bundesrat gewählt und blieb 25 Jahre in diesem Amt, was ihm den Übernamen «Etternell» eintrug. «Etter gilt als einer der Väter der so genannten geistigen Landesverteidigung», teilt das Staatsarchiv Zug mit.
In zahlreichen Reden, Vorträgen, Artikeln und Publikationen vertrat er seine betont katholisch-konservative Weltanschauung. «Er war und ist bis heute eine herausragende und auch umstrittene Persönlichkeit, in der sich viele gesellschaftliche und kulturelle Entwicklungen im Kanton Zug, in der Schweiz und in der Welt spiegeln», heisst es weiter.
Die amtlichen Unterlagen Etters wurden dem Bundesarchiv übergeben, der reichhaltige private Nachlass kam Ende der 1990er-Jahre ins Staatsarchiv Zug und war bis Ende 2013 nur beschränkt zugänglich, aber seit 2014 ist der Zugang frei.
Der Nachlass sei wegen des langjährigen politischen und kulturellen Wirkens von Philipp Etter für die Geschichte des Kantons Zug und der Schweiz sehr bedeutend und von grossem öffentlichem Interesse, schreibt das Zuger Staatsarchiv. «Zahlreiche Anfragen an das Staatsarchiv zeigen, dass sich auch die Forschung für den Nachlass interessiert.»
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