Endlich ein eigenes Clublokal – Fussballer bandeln bei Hornussern an
Schlusspfiff, duschen, ab nach Hause. Nicht so beim FC Inter Altstadt aus der Stadt Luzern. Dort pflegt man auch die «dritte Halbzeit». Und dafür hat man nun nach langem Hin und Her endlich ein eigenes Lokal gefunden. Die Dankbarkeit gegenüber der Stadt ist gross.
Jetzt strahlen sie, die Amateurfussballer des FC Inter Altstadt. Denn das erste Spiel der Rückrunde wird ein ganz besonderes – gemeint ist vor allem die dritte Halbzeit. Denn erstmals können die Fussballer aus der fünften Liga ihr wohlverdientes Bier nach dem Spiel im eigenen Clublokal geniessen.
«Auf dieses Dach über dem Kopf haben wir sehnlichst gewartet», sagt Club-Präsident Michael Hüsler. Zu Hause ist der FC Inter Altstadt auf der Allmend; im ehemaligen Waaghaus hinter der Sporthalle Allmend. Das schöne Riegelhaus gehört der Stadt Luzern. Hauptmieter ist der Hornussenclub, der das Gebäude analog zum Spielgerät in «Nousslihaus» umbenannte. Im zweiten Geschoss ist der Reitverein zu Hause und jetzt haben eben auch noch die Fussballer Platz gefunden.
«Genau eine solche Lokalität haben wir uns gewünscht. Grossartig, hat es nun geklappt», so Hüsler. Alles ist parat für die Einweihung: Die Bar ist eingeräumt und die Musikanlage aufgestellt. Im Innern befindet sich eine Theke und die Besucher können sich an eine Festgarnitur setzen. «Zwei weitere Tische werden wir unter Pavillons vor dem Haus aufstellen», verrät Hüsler. Gemeinsam mit seinen Kumpels bereitet er alles vor – wie es sich gehört, in den offiziellen Klubkleidern.
Ein Geschenk, das keinen Platz findet
Der Weg zum eigenen Lokal war steinig. «Seit etwa zehn Jahren tragen wir unsere Spiele auf der Allmend aus», erklärt Hüsler. Das Problem: der fehlende Aufenthaltsort für nach dem Spiel. «Wir nehmen die dritte Halbzeit genau gleich ernst wie die zwei davor», lacht Hüsler. Seit dreieinhalb Jahren war der FC Inter mit der Stadt im Kontakt. «Wir haben mehrere Konzepte erarbeitet», sagt Hüsler. Darunter waren Ideen einer mobilen Bar oder eines Containers. «Doch richtig Fahrt nahm das Ganze erst an unserem 40-Jahr-Jubiläum auf.»
Gründungsjahr 1977. Wer gehört da an eine Jubiläumsparty? Klar, die ehemalige Nummer 77 des FCL. Markus «Mac» Neumayr überbrachte beste Glückwünsche. Und im Gepäck hatte er ein signiertes Trikot. «Für an die Clubwand», wie er meinte (siehe Box).
Gut, war an jenem Event auch eine Vertreterin der Stadt Luzern anwesend. Bei einer Sprechstunde bei Stadtpräsident Beat Züsli brachte der FC Inter Altstadt das Anliegen nochmals vor. Anschliessend kam Bewegung in die Sache. «Wir sind der Stadt sehr dankbar, dieser Raum ist perfekt», so Hüsler. Stadtpräsident Züsli wird das Leibchen von Neumayr noch offiziell aufhängen. Bei der Einweihung ist er jedoch leider verhindert.
Der etwas andere Fussballklub
Im Nousslihaus gewähren die Hornusser nun den Fussballern Unterschlupf. Die Stimmung an diesem Samstag ist gelassen, die Hornusser führen ein Plauschtraining durch. Vize-Präsident Hugo Dobler sagt zu zentralplus: «Ich habe keine Bedenken, dass wir gut aneinander vorbeikommen werden.»
Der FC Inter Altstadt steht in der 5. Liga aktuell auf dem dritten Platz der Tabelle. «Wir haben drei Teams. Die Junioren, die Senioren und die Veteranen», erklärt Hüsler. Mit Junioren sind stets die Aktiven gemeint. Einmal in der Woche findet ein Training statt.
«Bei uns sind alle willkommen. Wir haben auch Asylbewerber oder Sans Papiers in unserem Team», sagt Hüsler. Und neben dem Fussball spielt ja wie erklärt auch der Zusammenhalt eine grosse Rolle – im eigenen Lokal nun umso mehr.
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