Neue Ausgabe des Zuger Kulturmagazins «Zug Kultur»

Zuger Autor präsentiert seinen ersten Roman

Der Zuger David Weber stellt in der jüngsten Ausgabe des Zuger Kulturmagazins seinen ersten Roman vor.

(Bild: zVg/Zug Kultur)

Am Dienstag ist die neueste Ausgabe des Zuger Kulturmagazins erschienen. Vorgestellt wird darin unter anderem der Erstlingsroman «Kral» des Zuger Schriftstellers David Weber.

Am Dienstag ist die jüngste Ausgabe des Zuger Kulturmagazins erschienen. Darin geht es unter anderem um eine kaputte Schweiz, russische Cowboys und Zirkuszelte sowie um Zuger Künstler, die nach Berlin auswandern.

Zuger Autor stellt Erstling vor

David Weber kennt man in Zug aufgrund der Häuser, die er gebaut hat. Wegen seiner Arbeit für die Realisierung der Chollerhalle, vielleicht auch wegen seiner Musik, die er mit Projekten wie der Band «Less» oder «Öz Ürügülü» auf die Bühne bringt. Und nun schenkt er den Lesern den totalen Absturz – und etwas Trost.

Die Schweiz geht vor die Hunde. Draussen ist es kalt. Ein Zaun aus Weidengeflecht und Brombeerbüschen trennt ihn vor dem sicheren Tod. Wölfe gibt’s. Der Protagonist Jak hat aber andere Sorgen. Sein Selbstmordversuch ist gescheitert.

«Webers erster Roman beginnt mit Wucht. Geschrieben in kurzen Fetzen knapper Handlung, ohne Atem, dafür mit Hintergrund. Dass erst die Schweiz kaputtgehen muss, damit Weber seine Geschichte erzählen kann, ist blosse Konsequenz», heisst es in der neusten Ausgabe des Magazins «Zug Kultur».

Düstere Szenarien

Die finstere Konsequenz einer ETH-Studie aus dem Jahr 2005. «Die alpine Brache», sagt Weber, «ist eine mögliche Weiterentwicklung unserer heutigen Siedlungspolitik. Die Berglandschaften werden systematisch aufgegeben, es wird sich alles in der grossen Mittellandstadt konzentrieren, die sich von Zürich bis nach Genf erstreckt.»

Dass gleichzeitig in seinem Roman das demokratische System zerbricht und eine Einheitspartei das Ruder übernimmt, ist ebenfalls blosse Konsequenz. Aber eine, die seiner eigenen Beobachtung entstammt.

«Wenn man sieht, wie sich in Europa die Debatte verändert, wie schnell populistische Kräfte Oberhand gewinnen können. Hier in der Schweiz sind wir ja bis jetzt gut davongekommen, aber es ist vermessen zu meinen, dass das immer so bleiben wird», sagt Weber.

Jahrelang gearbeitet

Aber natürlich ist «Kral», so heisst das Buch, vor allem ein Roman. Eine Geschichte rund um das Schicksal zweier Menschen: Das des alten Jak, der sich der Gesellschaft entzieht, an deren Scheitern er mitschuldig ist. Und das der jungen Maria, einer Deserteurin, die aufgrund ihres Sturzes von einer Felswand erst wieder sprechen lernen muss.

«Kral» ist das Ergebnis akribischer Arbeit. Gefeilt hat Weber, jahrelang. Jeden Tag geschrieben, ob Wochenende oder Werktag, manchmal bis zwei Uhr morgens. Davon erzählt hat er
niemandem. Und deshalb darf er sich diebisch freuen auf die Vernissage seines Werks.

Weber lacht und sagt: «Ich bin schon gespannt, was die Leute davon halten.» Das Handwerk ist solid, und dafür hat Weber gesorgt. Er hat ein Jahr lang an der SAL literarisches Schreiben studiert.

Sein erster Roman liegt noch in der Schublade, Weber wollte zuerst mit dem zweiten an die Öffentlichkeit. Den Verleger hatte er schon fürs erste Buch gefunden, aber «Kral» war dringender. Es passt in eine Zeit von politischer Erschöpfung, in der nicht erneuert, sondern nur zerstört oder mit letzter Kraft bewahrt wird.

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