Ebikon: Zwei Männer wollen in den Gemeinderat

«Herr Müller, Herr Mazenauer, warum Sie?»

Guido Müller (links) und Ruedi Mazenauer kandidieren für den Gemeinderat von Ebikon.

(Bild: Montage les)

Guido Müller (SVP) und Ruedi Mazenauer (FDP) wollen in Ebikon in den Gemeinderat. Die beiden sehen vor allem im Verkehr grosse Herausforderungen. Bei einem Thema sind sie jedoch völlig unterschiedlicher Meinung. Und das betrifft nicht die Mall of Switzerland.

Am 4. März wählt die Gemeinde Ebikon den Nachfolger des auf Ende 2017 abgetretenen Gemeinderats Ruedi Kaufmann (FDP). Erst sah es danach aus, dass die Liberalen den Sitz kampflos verteidigen können. Mit dem 48-jährigen Ruedi Mazenauer stellt die Partei einen Kandidaten, der seit 15 Jahren in Ebikon wohnt. Er gründete in der Agglo-Gemeinde seine eigene Firma, die sich auf Dienstleistungen im treuhänderischen Bereich spezialisiert hat.

Doch dann stieg die SVP ins Rennen ein (zentralplus berichtete). Die Volkspartei nominierte Polit-Schwergewicht Guido Müller. Der 60-Jährige ist Fraktionspräsident der SVP im Luzerner Kantonsrat, in welchen er im Jahr 2000 gewählt wurde, und präsidierte diesen Rat im Jahr 2006. Bereits 2012 kandidierte Müller für das Exekutivamt in Ebikon. Auch er ist selbstständiger Unternehmer.

Aktuell gehören zwei Mitglieder des Gemeinderats Ebikon, Daniel Gasser und Susanne Troesch-Portmann, der CVP an. Die beiden anderen, Hans Peter Bienz und Andreas Michel, sind parteilos. Weitere Kandidaturen gab es nicht. Ausser der SVP anerkennen alle den Sitzanspruch der FDP.

Nichtsdestotrotz versucht sich Guido Müller. Auf seiner Webseite teilt er mit, wie wichtig es sei, dem Ebikoner Stimmvolk eine Auswahl zu bieten. Doch wie stark unterscheiden sich die beiden Kandidaten tatsächlich? Für zentralplus betätigen sie sich als Schreiberlinge und vervollständigen die folgenden Sätze.

Meine Partei hat ein Anrecht auf den Sitz, weil …

Müller: … sich die Wähler der wählerstärksten Partei in Ebikon in die Gemeinderatsarbeit eingebracht sehen möchten.

Mazenauer: … wir uns immer für konstruktive, umsetzbare Lösungen eingesetzt haben und keine Versprechen machen, die wir nicht halten können.

Das grösste Problem der Gemeinde Ebikon ist …

Müller: … die Bevölkerung im verantwortungsvollen Umgang mit der Mobilität aller Verkehrsteilnehmer einzubeziehen. Weiter müssen wir der Jugend Zukunftsperspektiven bieten. Und die Wohnqualität in Ebikon muss nicht nur erhalten, sondern teilweise verbessert werden.

Mazenauer: … der Verkehr und die zukünftige finanzielle Situation.

Diese Probleme lösen wir, indem…

Müller: … wir das Tunnelprojekt des Ebikoner Architekten Roland Huwiler unter Berücksichtigung der finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde unterstützen. Zudem müssen wir Optimierungen im öffentlichen Verkehr realisieren, ohne Kapazitäten des motorisierten Individualverkehrs weiter zu vernichten, um die Rahmenbedingungen zur Weiterentwicklung unserer Gewerbebetriebe und deren Arbeitsplätze zu gewährleisten.

Mazenauer: … wir über die Gemeindegrenzen hinausschauen und eine noch engere Zusammenarbeit mit den Nachbarn und der Agglomeration anstreben. Bei den Finanzen müsste man sich auch andere Regelungen auf den höheren Stufen überlegen. Nur vom Bund auf die Kantone und von dort auf die Gemeinden abwälzen ist kein taugliches Vorgehen.

Ich möchte in den Gemeinderat gewählt werden, weil …

Müller: … ich einen aktiven Beitrag zur Erhaltung der Lebensqualität von Ebikon leisten möchte.

Mazenauer: … ich gerne die Zukunft von Ebikon mitgestalten möchte.

Ich bringe die richtigen Voraussetzungen mit, weil …

Müller: … ich über eine langjährige unternehmerische und politische Erfahrung verfüge.

Mazenauer: … ich aktiv und lösungsorientiert an Fragen herangehe, zuhören kann, kompromissbereit bin und mich sehr gut in ein bestehendes Gremium einfügen kann.

Das mache ich besser als mein Konkurrent:

Müller: Politisches Engagement seit Jahren. Etwa als Gründungsmitglied und Mitinitiator der IG Ebikon, die sich erfolgreich für die Eigenständigkeit von Ebikon eingesetzt hat. Zudem bringe ich die Bedürfnisse von Ebikon im Kantonsparlament ein.

Mazenauer: Das müssen andere beurteilen.

Das Beste in Ebikon ist …

Müller: … die naturnahe Lage mit den gut erhaltenen Erholungsgebieten und die vielen aktiven Vereine. Die Nähe zu Stand und Land mit guten Verbindungen nach Zug oder Zürich und in die ganze Schweiz.

Mazenauer: … die hohe Lebensqualität mit den nahen Erholungsräumen und ein erfreulich vielfältiges Vereinsleben, das zu einer gut funktionierenden Gemeinschaft beiträgt.

Das Wahlvideo von Guido Müller:

 

An meinem ersten Tag als Gemeinderat würde ich …

Müller: … mich durch meine Gemeinderatskollegin und -kollegen über den aktuellen Stand der Geschäfte informieren lassen.

Mazenauer: … einen Besuch im Gemeindehaus machen, allen dort «Grüezi» sagen und so einen guten Start vorbereiten. Natürlich würde ich mich auch bei meinen Wählerinnen und Wählern für die Unterstützung bedanken.

Die Mall of Switzerland ist für Ebikon …

Müller: … eine zusätzliche Einkaufsmöglichkeit, die die ortsansässigen Geschäfte konkurrenziert und einige zusätzliche Verkehrsprobleme mit sich bringt. Anderseits aber mit Restaurants und Kinos auch eine Bereicherung und Vielfalt bringt.

Mazenauer: … eine Realität, die neben Risiken auch gute Chancen bietet.

Ebikon braucht den neuen Bushub und die Verlängerung der Linie 1 …

Müller:nicht, weil er mit der vorgesehenen Umsetzung nicht ÖV-benutzerfreundlich ist und mehr Verkehrsprobleme schafft als löst.

Mazenauer: … weil sich der ÖV damit verbessern lässt, und ein gut funktionierender ÖV zu einem flüssigeren Individualverkehr beiträgt.

Das Wachstum in Ebikon …

Müller: … ist auf eine für die Bevölkerung verdauliche Grösse zu reduzieren.

Mazenauer: … muss massvoll, durchdacht und kalkulierbar sein.

Die Spange Nord ist für Ebikon …

Müller: … erforderlich, weil sie den Verkehrsfluss optimiert.

Mazenauer: … ein wichtiger Bestandteil der Verkehrs-Gesamtlösung.

Das Wahlvideo von Ruedi Mazenauer inklusive Tanzeinlage:

 

Ein Tunnel in Ebikon ist …

Müller: … eine gute Idee, weil er für Lebensqualität sorgt, es ermöglicht den Dorfkern sinnvoller zu gestalten und schafft Raum für Kontakte der Bevölkerung in einer Einkaufs- und Flanierzone.

Mazenauer: … eine Idee, die geprüft werden muss!

An meinem Gegenkandidat gefällt mir … 

Müller: … seine politische Unbekümmertheit.

Mazenauer: … seine Bereitschaft zum politischen Engagement.

Am 4. März werde ich …

Müller: … zusammen mit Freunden das Wahlergebnis entgegennehmen und mich je nach Ergebnis mehr oder weniger freuen.

Mazenauer: … gespannt auf das Abstimmungsresultat warten.

Glücklich macht mich, wenn …

Müller: … wir die Werte unserer Demokratie in die Zukunft retten können, sind sie doch die Basis dafür, dass es uns in der Schweiz eigentlich so gut geht. 

Mazenauer: … in wenigen Wochen endlich wieder der Frühling kommt.

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