Spanischer Wirt lernte im weltbesten Restaurant

Neues Pächterpaar will «Maihöfli» zu altem Glanz führen

Das «Maihöfli» ist ihr erstes eigenes Restaurant: das junge Wirtepaar Oscar de Matos und Nadine Baumgartner.

(Bild: zVg)

Dem Traditionshaus «Maihöfli» in Luzern wird bald neues Leben eingehaucht. Ein junges Paar aus der Region Luzern übernimmt im Frühling die Geschicke des Lokals mit gehobener Küche. Auf die Gäste warten neben traditioneller Küche auch kleine Events und ein Hauch Luzerner Kunst.

Das Restaurant Maihöfli am Luzerner Stadtrand kommt ab Mai in neue Hände. Das Luzerner Traditionslokal erhält zwei neue Pächter, nachdem der bisherige Wirt Peter Burri nach 20 Jahren die Kelle an den Nagel hängt.

Für die beiden Neuen ist es das erste eigene Lokal. Entsprechend gross ist die Vorfreude auf die Eröffnung. «Mit dem Maihöfli wagen wir nun unseren Schritt in die Selbstständigkeit», sagt die künftige Wirtin Nadine Baumgartner.

Baumgartner hat die Hotelfachschule in Luzern absolviert. Die 30-Jährige ist in der Region Luzern aufgewachsen und arbeitete bisher als Angestellte auch in der hiesigen Gastroszene.

Zusammen mit ihrem Partner, Oscar de Matos, wird Nadine Baumgartner künftig die Gäste bewirten. De Matos stammt aus Spanien, wo er seine Ausbildung im Restaurant «ElBulli» an der Costa Brava absolviert hat. Fünf Mal in Folge wurde das «ElBulli» zum besten Restaurant der Welt gekürt. Der 33-Jährige wird künftig für die Küche verantwortlich sein.

Traditionelle Küche

Erwartet die künftigen Gäste also eine spanische Speisekarte? Nadine Baumgartner verneint: «Wir werden traditionelle Küche anbieten, aber hie und da mitunter ein paar spanische Akzente setzen.»

Damit die künftigen Gäste das gesamte Angebot des neuen «Maihöfli» kennenlernen können, wird es neben dem à-la-carte-Angebot auch ein spezielles Degustationsmenü geben. Die verschiedenen Gänge des gehobenen Menüs sollen dem Gaumen einen kulinarischen Überblick der Speisekarte liefern, erklärt Baumgartner.

Vergangenheit der Beiz als Chance

Doch wieso sollte es gerade das Maihöfli sein? Das Lokal war in der jüngeren Vergangenheit negativ in die Schlagzeilen geraten. Wirt Peter Burri hatte gegen das Lebensmittelgesetz verstossen und wurde dafür gebüsst.

Burri hatte sich öffentlich entschuldigt und entsprechende Massnahmen zur Verbesserung vorgenommen (zentralplus berichtete). Trotz der Verfehlungen wurde er kurz danach mit 14 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnet.

Auf dem guten Ruf des Edelrestaurants wollen auch die neuen Pächter aufbauen. «Wir glauben nicht, dass die Verfehlungen unseres Vorgängers dem Ruf des Lokals langfristig geschadet haben», sagt Baumgartner. Dieser sei in Luzern und Umgebung eigentlich immer ausgezeichnet gewesen.

Bauliche Anpassungen wird es kaum geben. Dafür werden Bilder und Skulpturen von (Luzerner) Künstlern den Innenraum des Traditionshauses bereichern.

Bauliche Anpassungen wird es kaum geben. Dafür werden Bilder und Skulpturen von (Luzerner) Künstlern den Innenraum des Traditionshauses bereichern.

(Bild: zVg)

«Ich denke, viele Leute werden sagen ‹komm, jetzt gehen wir wieder mal ins Maihöfli›», ist sie überzeugt. Sie hätten auch andere Lokale angeschaut, doch vom Traditionslokal seien sie sofort begeistert gewesen, sagt Baumgartner.

Das Interesse, das «Maihöfli» künftig zu führen, war gross. Die neuen Wirte haben sich gegen mehrere Mitbewerber durchgesetzt. In der Endausmarchung waren es drei Parteien. «Unser Konzept hat den Besitzer des Lokals wohl am meisten überzeugt», erklärt sich Baumgartner den Zuschlag.

Für alle etwas dabei

Das Lokal soll für alle Arten von Gästen attraktiv sein. Deshalb sollen nicht nur Leute zum Abendessen den Weg in den Maihof finden. Am Nachmittag wird man sich künftig gemütlich zu Kaffee und Kuchen treffen oder am frühen Abend ein Feierabendbier im Garten geniessen können, verrät Nadine Baumgartner.

An der Inneneinrichtung wird voraussichtlich nicht viel geändert werden. «Mit dem getrennten Essens- und dem Bistrobereich haben wir bereits alles, was wir für unser Konzept brauchen», sagt Nadine Baumgarter.

Und in welchem preislichen Rahmen wird sich das Angebot bewegen? «Hier werden wir im gleichen Rahmen wie Vorgänger Peter Burri weiterfahren. Am Mittag gute und schnelle Mittagsmenüs zu erschwinglichen Preisen und abends eine schöne Auswahl an Gerichten im mittleren Segment, zusätzlich dazu das mehrgängige Menü», erklärt Baumgartner.

Kunst und Events

Doch nicht nur mit Speis und Trank wollen die neuen Pächter die Gäste ins Lokal holen. Auch spezielle Veranstaltungen sind geplant. Dabei haben Nadine Baumgartner und Oscar de Matos vor allem Vernissagen oder besondere Anlässe im gemütlichen Garten im Visier.

Wird es vielleicht ein Paella-Fest geben? «Kann sein», sagt Baumgartner. Genauer lässt sie sich aber noch nicht in die Karten blicken. «Wir wissen noch nicht bis ins Detail, was wir alles machen werden.»

Eines ist jedoch bereits ziemlich sicher: «Das Ziel ist, dass Künstler ihre Werke bei uns im Restaurant ausstellen und präsentieren können», sagt Baumgartner. Dazu könne man sich auch vorstellen, mit der Kunsthochschule zusammenzuarbeiten, um insbesondere jungen Künstlern eine Plattform zu bieten.

Das Restaurant «Maihöfli» am Luzerner Stadtrand.

(Bild: zVg)

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