Die schönsten Kostüme in den Gassen Luzerns

Schlafwandler und Appenzeller begeistern Fasnächtler

Die drei Appenzeller auf dem Rathaussteg waren wohl einer der Hingucker schlechthin.

(Bild: ida)

Die Guuggenmusige erfreuen das Ohr eines jeden Fasnächtlers – der Kostümwahnsinn die Augen. Luzern befindet sich auch am Montag wieder im Ausnahmezustand. Inmitten des bunten und wilden Treibens erblickt man den einen oder anderen schönen «Grend». Sowie drei Appenzeller, die viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Wie ein Vulkan fliegen Konfettis durch die Luft, an jeder Ecke riecht man den Geruch eines warmen Kaffee Träsch. Schlendert man am Güdismontag durch die Luzerner Gassen, begegnet man einer Vielfalt von verschiedensten «Grende». Alt und Jung lassen sich von dem bunten Treiben mitreissen. Rund 36’000 fasnachtswütige Besucher zog der Umzug am Güdismontag an – etwas weniger als im Jahr zuvor (zentralplus berichtete).

Bernd und Irene schlendern mit ihrem Sohn Linus als Nachtwandler durch die Gassen der Luzerner Fasnacht. Seit Oktober seien sie mit dem Basteln der Kostüme beschäftigt gewesen, erzählt Bernd. Umso besser, wenn man nun die eigene Bar im Schlepptau dabei hat. «Wir werden von vielen angesprochen», freut sich Bernd. Und kaum ist das Bild geknippst, läuft Linus mit dem berühmt-berüchtigten Fläschchen namens «Schlafelixier» durch die Gegend. Ob sich wohl der eine oder andere zum Nachtwandler bekehren lässt?

Wie lange diese Nachtwandler wohl schon auf sind?

Wie lange diese Nachtwandler wohl schon auf sind?

(Bild: ida)

Das DJ-Duo «The Breeders» mache schon seit dem Schmudo die Gassen unsicher, erzählt René. Als DJs wirbeln er und Romy in ihrer Freizeit jeweils die Plattenteller – und sorgen für schwingende Tanzbeine. «Wir spielen querbeet alles – von den 50ern bis hin zu den neusten Hits.» Alle Jahre zelebrieren sie die Luzerner Fasnacht mit einem neuen Sujet: Dieses Jahr seien sie die stolzen Besitzer eines «Alp Kafi». Und ja: Auch hier gibt es Holdrio, Kafi Zwätschge und sogar einen «Frostschutz», meinen die beiden mit einem verschmitzten Lachen. 

Das DJ-Duo «The Breeders» mit ihrer eigenen Kafi-Träsch-Bar.

Das DJ-Duo «The Breeders» mit ihrer eigenen Kafi-Träsch-Bar.

(Bild: ida)

Im Bademantel und mit Duschhaube ab auf die Gassen

Steff, Reti und Kudi aus Eschenbach waren besonders kreativ. Das originelle Trio habe eine Schnaps- oder Bieridee gehabt – so genau können sie sich nicht mehr daran erinnern. Ob von Bier oder Schnaps inspieriert: Die Idee ist in jedem Fall in den Ferien in Mallorca entstanden, als sich die drei Kumpanen in einem Pool von den Strapazen erholt haben. Die Bademäntel haben sie jedoch nicht vom Hotel mitgehen lassen. Und das Wägeli, das voll von Salami, Schnaps, aber auch ein paar Flaschen Wasser ist, hat auch schon eine eigene Erfolgsgeschichte geschrieben: «Damit haben wir das Wägeli-Rennen in Eschenbach gewonnen!» erklärt Kudi– nicht ganz ohne Stolz.

Beim Rennen sei jedoch noch richtiges Wasser in der Wanne gewesen. «Wir dachten, dass wir es dieses Jahr ein wenig gemütlicher nehmen möchten», zwinkert Kudi. Das «EschenSPA» sei als Wohlfühloase gedacht. Zückt man die Kamera, setzen sich die drei sympathischen Herren auch gleich ihre Gurken-Brille auf. Weshalb aus der Duschbrause kein Bier komme? «Ja, bis das da oben rauskommt, haben wir das schon längst getrunken», meinen sie lachend.

Was sich in der Wanne versteckt? Richtig: Eine gute Flasche Schnaps. Aber auch ein wenig Wasser.

Was sich in der Wanne versteckt? Richtig: Eine gute Flasche Schnaps. Aber auch ein wenig Wasser.

(Bild: ida)

Die Appenzeller – ein Geheimnis schlechthin

Ein Höhepunkt auf dem Rathaussteg sind drei Appenzeller – umgeben von einer Menschenmasse, die allesamt ein Foto davon schiessen wollten. Wer sich unter der Maske versteckt? Das bleibt leider ein Geheimnis – genauso, wie auch das Rezept des Appenzeller Käse ein wohl immer ungelüftetes Geheimnis bleiben wird.

Auch aus dem Aargau kam Besuch: Ruedi aus Beinwil am See und Roger aus Birrwil wagen es ins bunte Treiben Luzerns. «Es ist eigentlich ganz bequem, mit der flotten Dame auf dem Rücken», meint Ruedi. Stimmt, denn eigentlich hat er das Kissen jederzeit unter seinem «Füdle». Und Roger, das Wöschwyb, fragt immer noch etwas irritiert: «Kennsch denn du Berrbu?»

Ruedi aus Beinwil am See und Roger aus Birrwil geniessen die Luzerner Fasnacht.

Ruedi aus Beinwil am See und Roger aus Birrwil geniessen die Luzerner Fasnacht.

(Bild: ida)

Alt und Jung im bunten Treiben

«Raul! Chom öpe!», schreit Cécile nach ihrem Sohn. Doch Raul scheint bereits wieder auf Geisterjagd zu sein. Ihr Sohn habe seine Bastelwut austoben können, erklärt sie. «Ich musste mein Kostüm dann halt nach ihm richten», meint sie lachend. Für ihren Sohn sei es wohl schon ein wenig bequemer, meint sie mit einem Zwinkern. 

Der Sohn durfte wild drauflos basteln, das Mami musste das Kostüm nach ihm richten. Cécile mit ihrem Sohn Raul aus Kriens.

Der Sohn durfte wild drauflos basteln, das Mami musste das Kostüm nach ihm richten. Cécile mit ihrem Sohn Raul aus Kriens.

(Bild: ida)

«Wir werden immer älter, aber wir mussten halt mit dem Hund Gassi gehen», erklärt Ruedi aus Sursee. Er und seine Frau Frieda seien das letzte Mal an der Luzerner Fasnacht. Den Rollator und den Stock haben die beiden natürlich dabei. «Dieses Jahr feiern wir die Fasnacht umso rüüdiger!», sagt Ruedi mit einem Funkeln in den Augen, die unter den buschigen Augenbrauen hervorblitzen. Aber – wo nur ist der Hund?

«Das letzte Mal Fasnacht – dafür umso rüüdiger!», so Frieda und Ruedi aus Sursee.

«Das letzte Mal Fasnacht – dafür umso rüüdiger!», so Frieda und Ruedi aus Sursee.

(Bild: ida)

Weitere Einblicke zum fasnächtlichen Treiben in Luzern erhalten Sie in der Bildergalerie:

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