Mit stampfenden Beats durch den Güdismontag

DJs lassen den Knast in Luzern ein letztes Mal beben

«Planet Love» soll die letzte Party im ehemaligen «Knascht» sein.

(Bild: zvg)

Goa-Fans und Raver-Herzen werden am Montag erfreut – sie haben die Wahl zwischen zwei Partys und können bis in den Güdisdienstag hineintanzen. Im Ex-Knast findet die wohl letzte Veranstaltung überhaupt statt.

Die Fasnacht ist auch eine grosse Elektro-Party: Am schmutzigen Donnerstag gab’s den «Rüüdigen Rave» im Rok und am Fasnachtssamstag wurden die Gemäuer des ehrwürdigen Chateau Gütsch zum Zittern gebracht (zentralplus berichtete). Den überschwänglichen Kommentaren in den sozialen Medien zufolge war der Anlass im Rittersaal am Samstag gut besucht und ein ziemlicher Erfolg.

Und nun dreht die Party auch am Güdismontag weiter: Einerseits in den Gassen der Stadt, wo die Bässe aus den Boxen mit Guuggern um die Wette dröhnen.

Andererseits gibt’s wieder eine grosse Party in alten Gemäuern: Im ehemaligen Knast-Hotel am Löwengraben geht am Montag ab 21 Uhr die Party «Planet Love» über die Bühne. Eigentlich sind das Hotel und der Club im ehemaligen Gefängnis nach einigen Wirren und einem Konkurs seit fast einem Jahr zu. Letzten Oktober haben die Besitzer die Liegenschaft schliesslich geräumt (zentralplus berichtete), zuvor wurde eine Fetisch-Party nach der Bekanntgabe kurzfristig abgesagt (zentralplus berichtete)

Eindrücke vom Gütsch-Rave:

 

Doch nun gibt’s für eine Nacht ein Revival, organisiert vom Luzerner Club Rok: 12 Stunden nonstop wird getanzt, von 21 Uhr bis 9 Uhr. Dabei machen sich die Veranstalter – wie auch schon die Organisatoren vom «Gütsch Rave» – die lockeren Lärmvorschriften der Fasnacht zunutze.

Die Atmosphäre in der leeren Ruine macht die Sache doppelt spannend, wie die Veranstalter des Rok in der Ankündigung schreiben. «Ein allerletztes Mal dort clubben und sich mit toller Musik beschallen lassen.» Die Gelegenheit, in den Gemäuern mit wechselvoller Vergangenheit einen letzten Rave durchzuführen, wollten sich die Organisatoren nicht entgehen lassen.

So sah es vergangenen Samstag im Château Gütsch aus.

So sah es vergangenen Samstag im Château Gütsch aus.

(Bild: zvg)

Damit’s nicht allzu «abbruchig» aussehe, legen die Veranstalter Hand an: Einen «aufwändig dekorierten Knascht mit einem tollen Soundsystem und einem frischen Lichtkonzept», verspricht Dominik Stäger vom Rok.

Der Raum war komplett leer. «Wir hatten viele Stunden Aufwand und haben vor etwa drei Wochen angefangen», so Stäger. Die Hausbesitzer seien von Anfang mit der Idee dieser Party einverstanden gewesen.

 

Der Betreiber des Jailhotels Löwengraben wurde vom Kriminalgericht Luzern zu einer Busse verurteilt.

Das ehemalige Jailhotel am Löwengraben in Luzern.

(Bild: zvg)

Alle gut gelaunten Leute ab 18 Jahren, «die Lust auf etwas Kontrastprogramm haben», seien willkommen, so Stäger – auch Fasnächtler. Aber die Frage, ob daraus etwas Regelmässiges im Ex-Gefängnis entstehen könnte, verneint er. «Das wird die letzte Party im Knast sein, wohl für immer.»

An den Plattentellern stehen die DJs Jimi Jules (Zukunft Recordings), Alci (Seeing Sounds), James Mc Hale (Sunday Breakfast), Sous Sol (Cyclic Records), Saprèe (Villa Kunterbunt), Kowalsky (Planet Love) und Sven (Rok). Die Party geht im Mainfloor des ehemaligen Clubs über die Bühne – dieser bietet Platz für rund 350 Leute. Der Rest des Gebäudes und das ehemalige Hotel bleiben aber geschlossen.

Das tönt dann etwa so:

Bei der Gelegenheit kommt unweigerlich die Frage auf, was langfristig mit dem Gebäude im Löwengraben 18 passiert. Gibt’s dereinst wieder ein Hotel? Doch die Zukunft des alten Gefängnis scheint weiter offen, wie Bauunternehmer und Liegenschaftsbesitzer Bruno Amberg im Herbst zu zentralplus sagte. Am Montag war er für eine Anfrage nicht erreichbar.

Konkurrenz in der Schüür

Die «Planet Love» ist nicht die einzige Elektro-Sause, die am Fasnachtsmontag steigt. Die grosse Konkurrenz-Veranstaltung steigt in der Schüür: Dort findet bereits zum 18. Mal die traditionelle Goa-Party «Beyond Reality» statt, die eine «farb- und feierintensive Alternative» zur Fasnacht bietet, so die Veranstalter.

Nicht weniger als 20 DJs und Live-Acts sorgen im ganzen Haus auf zwei Floors für eine Party nach dem Motto «Carnival Circus». Auf Hochtouren sind die Veranstalter seit Sonntag an der Arbeit, die Schüür wieder in ein farbiges Raumschiff zu verwandeln.

Letztes Jahr sah das so aus:

 

Auch in der Schüür ist Ausdauer gefragt: Zu Ende ist die Party erst am Mittag vom Güdisdienstag – das heisst 14 Stunden Sound am Stück. So kann man die Party fliessend in den letzten Fasnachtstag übergehen lassen …

Und so wird es in der Schüür tönen:

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