Mit bekannter Masche auf Geldfang

Luzerner Beizerin warnt vor Trickbetrügern

An dieser Bar versuchten die Gauner zu betrügen: die Kulturbeiz Meyer am Bundesplatz in Luzern.

(Bild: jwy)

In Luzern sind wieder einmal Trickbetrüger unterwegs. Mit einer altbekannten Masche versuchen sie, an Bargeld zu gelangen. Eher speziell: Sie treiben auch in Gastrobetrieben ihr Unwesen. Aufgeflogen ist ein Betrügerpaar nun dank eines aufmerksamen Servicemitarbeiters.

Die Methode ist bekannt, scheint bei Kriminellen aber nach wie vor beliebt zu sein. Betrüger versuchen, an Kassen und in Restaurants Geld zu ergaunern, indem sie sich das Rückgeld auszahlen lassen, ohne dem Angestellten überhaupt Geld in die Hand gegeben zu haben (siehe Foto).

Kulturbeiz als Opfer

Im Moment sind die Gauner auch in der Stadt Luzern wieder unterwegs. Versucht hatten sie es in der Kulturbeiz Meyer am Bundesplatz, wie das Lokal auf seiner Facebookseite vermeldet.

Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass das Meyer Opfer eines Betrugsversuches wurde. «Vor etwa dreiviertel Jahren hatten wir schon einmal einen solchen Fall», sagt Inhaberin Fiona Meyer. Dank dem aufmerksamen Personal sei man aber damals wie jetzt ohne Schaden davongekommen.

Der Trick der Diebe ist bekannt.

Der Trick der Diebe ist bekannt.

(Bild: Screenshot/Facebook)

Die Betrüger waren dieses Mal zu zweit unterwegs, sagt Meyer. Es handelte sich dabei um ein zirka 40-jähriges Paar. Sie vermutet, dass die beiden aus Osteuropa stammten. «Die Täter bestellten in gebrochenem Deutsch. Dabei lasen sie mehr oder weniger von der Karte ab», schildert Meyer den Vorfall.

Betrug erfolglos

Nachdem die Gauner kaum einen Schluck ihres Tees getrunken hatten, wollte der Mann an der Kasse bezahlen. Von der dabei angewendeten Masche liess sich der Angestellte aber nicht beirren, weshalb die beiden Täter das Lokal unverrichteter Dinge verlassen mussten.

Das Meyer scheint indes kein Einzelfall zu sein. «Wir stehen im Austausch mit anderen Gastrobetreibern», sagt Fiona Meyer. Dabei habe sich gezeigt, dass der Trick auch schon in anderen Lokalen in Luzern angewandt wurde.

Vorgehen bei Polizei bekannt

Auch bei der Luzerner Polizei zeigt man sich deshalb über den Vorfall nicht sonderlich überrascht. Laut Medienchef Kurt Graf kennt man den Trick der Diebe indes vor allem aus Geschäften mit einer Kasse. Allerdings werde er nicht sehr häufig versucht, noch seltener in Gastrobetrieben.

Aufgrund des bekannten Tricks stecken die Mitarbeiter an den Kassen das entgegengenommene Geld in eine montierte Klammer. So könnten schon sehr viele Betrugsversuche unterbunden werden. «Mit dem Serviceportemonnaie ist diese Kontrolle aber natürlich schwieriger», so Graf.

«Ab und zu erwischt die Polizei einen Trickbetrüger, der mit besagter Masche operiert», sagt Graf. Dabei würden die mittlerweile in vielen Geschäften installierten Videokameras helfen.

Oft Kriminaltouristen

Oft werde der Trick von Kriminaltouristen, die auf Diebestour durch ganz Europa seien, angewandt. Das Problem sei, dass sie an einem Ort oft nur ein oder zwei Taten begingen. Deshalb sei es schwieriger, sie aufzuspüren und zu fassen, als wenn sie regelmässig in einem Gebiet unterwegs seien, erklärt Kurt Graf.

Dass der Betrugsversuch im Meyer im Vorfeld der Fasnacht stattgefunden hat, sei wohl eher Zufall, sagt Kurt Graf. Es sei nicht so, dass Diebesbanden gezielt aufgrund von Grossanlässen an einen speziellen Ort reisten. Es sei aber klar, dass Veranstaltungen, bei denen ausgelassene Stimmung herrsche und viel los sei, für Diebe attraktiv seien.

Mitunter deshalb werde die Polizei an der Fasnacht, auch mit Beamten in Zivil, verstärkt präsent sein. Fasnächtlern rät Graf, nie grosse Mengen Bargeld dabeizuhaben und wenn möglich mit Karte zu bezahlen. Dieses Jahr sind an den Bars des Luzerner Fasnachtskomitees (LFK) in der Buobenmatt und Unter der Egg das erste Mal Kartenlesegeräte im Einsatz.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Cho
    Cho, 07.02.2018, 12:14 Uhr

    Hä? Bin ich doof oder fehlt im Artikel was? Sie gehen zur Kasse und wollen bezahlen – was soll daran ein Trickbetrug sein? Betrug wäre es doch, wenn sie NICHT bezahlen würden…?

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    • Profilfoto von Claudio Birnstiel
      Claudio Birnstiel, 07.02.2018, 13:34 Uhr

      Vielen Dank für die Nachfrage. Die Betrüger tun so, als wollten sie tatsächlich bezahlen. Sie legen z.B. eine 100er Note zur Bezahlung eines Kaffees auf den Tresen und geben dem Servicepersonal gleichzeitig eventuell noch Trinkgeld, um es abzulenken. Zudem verwickeln sie den/die Angestellte(n) in ein Gespräch (super Kaffee, lässiges Ambiente etc.), während dessen sie die 100er Note wieder verschwinden lassen. Wenn sie das Rückgeld erhalten haben (z.B. 95 Franken), bestehen sie bei Nachfrage des Personals darauf, dass sie die 100er Note überreicht, der Angestellte dies aber im ganzen Trubel wieder vergessen habe. Glaubt die Angestellte dem Betrüger oder getraut sich nicht, das Geld vehement einzufordern, macht sich der Dieb mit dem erbeuteten Rückgeld aus dem Staub.

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