Insider-Tipps für neugierige Fasnächtler

Was man an der Luzerner Fasnacht nicht verpassen darf

Augen offen halten! Aufmerksame Fasnächtler können einiges entdecken.

(Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Luzerner Fasnacht, das sind nicht nur schränzende Guuggenmusigen, Partymeilen, Kafischnaps und grosse Umzüge. Die «rüüdigen Tage» haben noch viel mehr zu bieten. Wer eine genügend grosse Portion Neugierde mitbringt, kann bislang Unbekanntes entdecken.

Am frühen Donnerstagmorgen beginnt mit dem Urknall und der Fritschi-Tagwache die «fünfte Jahreszeit». Höchste Zeit also, sich noch letzte Gedanken zu machen, wie man die «rüüdigen Tage» verbringen will.

Ein Tipp vorweg: Lassen Sie sich nicht einfach von einem offiziellen Termin zum nächsten hetzen. Denn neben den grossen Umzügen und den Guuggenkonzerten hat die Luzerner Fasnacht noch viel mehr zu bieten.

Bleiben Sie ruhig mal einen Moment stehen oder schauen Sie rasch um die nächste Ecke. Wagen Sie einen Schritt auf die kleinen Plätze und in die schmalen Gassen. Als Geheimtipp sei hier vorab das Münzgässli in der Kleinstadt erwähnt.

Auch eine bislang vielleicht unbekannte Beiz kann Hochstimmung wecken. Die Fülle an Kreativität der Darbietungen scheint während der Fasnachtstage fast grenzenlos.

Beizenfasnacht: «rüüdig verreckt»

Die Anzahl Lokale, in denen die Fasnacht zelebriert wird, ist gross. Zwischen den zwei Hotspots «Wilden Mann» und «Rebstock» an den Rändern des fasnächtlichen Treibens kommen «Beizehöckeler» vielerorts auf ihre Kosten. Ente, Stadtkeller, Lapin, Bistro du Théatre oder die Jazzkantine sind nur eine Auswahl weiterer Fasnachtsbeizen. 

Liebevoll gestaltete Dekorationen und unzählige kleine Musikformationen – viele von ihnen spielen kaum bis gar nicht auf den Gassen – trifft man in den Beizen an. Die Kleinformationen machen heute neben den traditionellen Guuggenmusigen einen wichtigen Teil der Luzerner Fasnacht aus.

Alles Weitere finden Sie im «Rüüdigen Fasnachtsfüerer»

Alles Weitere finden Sie im «Rüüdige Fasnachtsfüerer».

Neben den Musigen trifft man hier auch immer wieder kleine Nummern an, die teils bitterböse, satirische Darbietungen zum Besten geben. Sollte das Wetter wider Erwarten nass sein, ist die Beizenfasnacht noch «rüüdiger».

Kleinformationen-Festival: rockig und poppig

Wer die kleinen Formationen nicht in den teils engen, oft heissen Bars und Kneipen sehen und hören will, geht am Schmutzigen Donnerstag am besten ins Hotel Schweizerhof. Ab 17 Uhr geben sich hier dutzende Kleinformationen die Klinke in die Hand.

In der Bar, im Foyer und im grossen Zeugheersaal sind die unterschiedlichsten Musikstile zu hören. Zu den unzähligen Blechbläserenembles gesellen sich Gruppen, die mit E-Gitarre oder Gesang oder beidem auflaufen. Hier kommen die verschiedensten Geschmäcker auf ihre Kosten.

Strassentheater: für die Lachmuskeln

Ein wichtiger Teil der Luzerner Fasnacht sind die vielen Theatergruppen, die oft spontan auf den Plätzen der Altstadt auftreten. Nur schon ihre aufwendigen und mit viel Liebe zum Detail gebauten mobilen Bühnen sind ein Augenschmaus.

Ihre kurzen aber intensiven Inszenierungen nehmen die Mächtigen dieser Welt genauso aufs Korn wie die lokale (Polit-)Prominenz. Durchtrainierte Lachmuskeln sind ein Muss.

Die Gruppe «Domus» präsentiert ihr Theater an der Fasnacht 2016.

Die Gruppe «Domus» präsentiert ihr Theater an der Fasnacht 2016.

(Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Bourbaki-Bar: die fasnächtliche Vielfalt

Zu einem fixen Termin für Hunderte von Fasnächtlern unterschiedlichster Couleur hat sich der Treff am frühen Montagabend in der grossen Bar des Bourbaki Panoramas gemausert. Guggenmusigen, Kleinformationen und Theatergruppen kommen hier, etwas abseits des grossen Rummels, zusammen, um auf eine «verreckte» Fasnacht anzustossen (keine Angst, die Kinos haben trotzdem geöffnet).

Nicht selten schleppen die Theatergruppen ihre kompletten Bühnen (falls sie nicht zu gross sind) in das grosszügige Rund im Erdgeschoss des Bourbakis und die Musigen laufen zur Hochform aus. Ausgelassene Stimmung ist hier vorprogrammiert. Eine gute Gelegenheit, die Vielfalt der Luzerner Fasnacht kennenzulernen.

Kult-Ur-Fasnächtler: karnevalistische Kunst

Obwohl weitestgehend bekannt, sollen die Gruppen der Kult-Ur-Fasnächtler hier nicht unerwähnt bleiben. Wer ihre Masken, Kostüme und Wagen nicht gesehen hat, dem ist eine Hauptattraktion der Luzerner Fasnacht entgangen.

Beeindruckend: Eine Gruppe Kult-Ur-Fasnächtler präsentiert ihr Sujet.

Beeindruckend: Eine Gruppe Kult-Ur-Fasnächtler präsentiert ihr Sujet.

(Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Ihre Sujets präsentieren die Kult-Ur-Fasnächtler an allen drei Fasnachtstagen auf ihrem «Zögli» durch die Gassen der Altstadt. Zu bestaunen gibt es ihre Kunstwerke die meiste Zeit auf dem Weinmarkt.

Ein Zwischenhalt lohnt sich aber auch auf dem Kapellplatz. Auch hier stehen während der «rüüdigen Tage» zahlreiche pompöse Mottowagen verschiedener Fasnachtsgruppen.

Jetzt aber genug der Erzählungen und Erklärungen. Die Luzerner Fasnacht müssen Sie schon mit eigenen Augen sehen, um so richtig ins «rüüdige Treiben» eintauchen zu können. Am Donnerstag um 5 Uhr geht’s los.

Die wichtigsten Termine der Fasnacht 2018:

Donnerstag, 8. Februar:

– 5 Uhr: Fritschi-Tagwache

– 14 Uhr: Grosser Fritschi-Umzug

Montag, 12. Februar:

– 6 Uhr: Wey-Tagwache

-14 Uhr: Grosser Wey-Umzug

Dienstag, 13. Februar:

– 14.30 Uhr: Kinder-Monsterkonzert mit anschliessendem Corso durch die Altstadt

– 19.30 Uhr: Monstercorso der Vereinigten Guuggenmusigen

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