Rezension zum Musical «Shrek Jr.» in Cham

Prinzessin, Oger und Esel begeistern den Lorzensaal

Die jungen Schauspieler überzeugen mit ihrem Spiel.

(Bild: zvg )

Wer kennt ihn nicht, den grünen Oger, der in einer Dreamwork-Produktion die Hauptrolle übernimmt – neu hingegen ist die Interpretation von VoiceSteps Junior. Mit viel Charme, Witz und Zeitgeist erfinden sie den Klassiker neu und begeistern mit ihrem Musical Jung und Alt.

Der Lorzensaal in Cham ist bis auf den letzten Platz mit bunt gemischten Besuchern gefüllt: Vom Kleinkind bis zu Grosseltern ist alles vertreten. Rasant werden sie in die Geschichte von Shrek, dem brummigen Oger mit gutem Herz, hineingezogen.

Über die kurze Mikrophon-Panne ganz zu Beginn des Stücks kann man getrost hinwegsehen, denn spätestens beim ersten Lied, das die jungen Künstler und Künstlerinnen unisono performen, ist jeder Zuschauer gebannt von dem Spektakel.

Grosse Lacher im Publikum

«Shrek Jr. – Das Musical» übernimmt zwar die Hauptstränge der Originalgeschichte; die zahlreichen Finessen, Ideen und der stimmige Plottwist am Ende der Produktion sind jedoch Nachweise besonderer Kreativität und Innovation.

Über 60 Kinder und Jugendliche stehen in Cham auf der Bühne.

Über 60 Kinder und Jugendliche stehen in Cham auf der Bühne.

(Bild: zvg )

Moderne Sprüche wie «Shrek! Hier stehen überall unheimliche Männer mit Bärten herum – am Ende sind es noch Hipster!» sorgen immer wieder für grosse Lacher im Publikum. Auch die belustigend-provokativen Randbemerkungen über Spreitenbach und Fielmann und der schweizerdeutsche Grittibänz kommen gut an.

Junge Talente

Während das Publikum über gekonnt gesetzte Pointen von Esel lacht oder mit der im Turm festgehaltenen Fiona mitfühlt, könnte glatt in Vergessenheit geraten, wie anstrengend die Vorstellung für die Schauspielerinnen und Schauspieler auf der Bühne sein muss.

Das Stück besticht weiter mit den gut durchdachten Bühnenbildern.

Unermüdlich tanzen, singen und rezitieren sie und fallen nicht einmal aus der Rolle, als sich zwei Blumenkränze im falschen Moment ineinander verheddern. Die unglaublichen Stimmen der Kinder und Jugendlichen verwundern immer wieder aufs Neue und auch die schauspielerischen Talente sind erstaunlich.

Prinzessin Fiona.

Prinzessin Fiona.

(Bild: zvg )

Gekonnte Effekte

Das Stück besticht weiter mit den gut durchdachten Bühnenbildern. Da sie häufig wechseln, müssen sie mobil und nicht zu sperrig sein – trotzdem fährt Voice Steps mit Fionas rollendem Turm schwere Geschütze auf. Sonstige Effekte werden sparsam, aber im richtigen Moment eingesetzt. So gibt die Nebelmaschine zwei Szenen den erwünscht gruseligen Touch.

Im Grunde genommen einfach, jedoch sehr schlüssig ist auch, wie das Vergehen der Zeit aufgezeigt wird: Drei unterschiedlich alte Fionas, dasselbe Lied singend, machen bildhaft klar, wie lange die Prinzessin schon in ihrem Turm gefangen sein muss. Mit Effekten wie diesem wird aus einer anspruchsvollen Geschichte ein gut verständliches Musical, bei dem auch die kleinsten Zuschauer mitfiebern können.

Wohlverdiente standing ovations

Kaum zu glauben ist es, dass die circa 60 jungen Künstler auf der Bühne erst zwischen zehn und vierzehn Jahre alt sind. Das gesamte Musical wurde zudem in der kurzen Zeitspanne zwischen Sommer und Winter 2017 eingeübt; die grandiose Leistung wird mit einem tosenden Applaus am Ende des Stücks belohnt.

Die Zugabe reisst die Zuschauer von ihren Plätzen – mit unerschöpflicher Energie geben die Jugendlichen noch einmal alles. Die standing ovations sind wohlverdient. 

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