300 Mitarbeiter ziehen von Zug nach Rotkreuz

Trotz Trump: Amgen bleibt – und zieht bald in die «Suurstoffi»

Da geht's durch in Richtung Suurstoffi. In der Distanz sind die Bauprofile zum geplanten Hochhaus ersichtlich.

(Bild: wia)

Nach den neuen US-Steuerbeschlüssen folgte das grosse Rätselraten: Wirken sich die Rabatte auch auf die Präsenz amerikanischer Firmen in der Zentralschweiz aus? Ein grosses Biotech-Unternehmen packt in Zug für seine 300 Mitarbeiter schon einmal seine Koffer – will aber nicht ganz so weit weg.

Tiefere Steuersätze, Sondertaxen für Inlandgeschäfte und eine Teilamnestie für Repatriierung von Mitteln: Mit einer ausgeklügelten Taktik will die Trump-Regierung US-Unternehmen oder zumindest deren Kapital zurück in die Staaten holen. Kurz nach der Bekanntgabe der Reform ging auch in Zug das Rätseln über die möglichen Auswirkungen weiter (zentralplus berichtete). Unternehmen äusserten sich zu den künftigen Strategien bisher noch nicht.

Indirekt tut dies nun allerdings das weltweit grösste unabhängige Biotechnologie-Unternehmen Amgen. Seit 2002 hat Amgen einen Schweizer Sitz, momentan noch an der Dammstrasse in Zug. Bald steht für die rund 300 Mitarbeiter der Umzug an – aber nicht nach Übersee, sondern nach Rotkreuz.

Amgen bleibt dem Kanton Zug treu

Was die neuen Steuerregeln für das Unternehmen bedeuten würden, werde derzeit noch analysiert und stünde im Februar fest. Grundsätzlich würde man die neuen Regelungen aber begrüssen. Ein wettbewerbsfähigeres Steuersystem käme dem Unternehmen zugute, erklärt Kelley Davenport, Direktorin für Unternehmensangelegenheiten, auf Anfrage von zentralplus direkt aus den USA.

«Dass wir im Kanton Zug bleiben, bestärkt unser Engagement für unsere Präsenz in der Schweiz.»

Kelley Davenport, Direktorin für Unternehmensangelegenheiten Amgen

Der Wille, im Kanton Zug zu bleiben, sei aber vorhanden. Der Beweis: Etwa im Sommer dieses Jahres werde Amgen umziehen – in das neue Holzhochhaus der «Suurstoffi»-Überbauung in Rotkreuz. «Dass wir im Kanton Zug bleiben, bestärkt unser Engagement für unsere Präsenz in der Schweiz.»

Am neuen Sitz soll ein komplett neues Bürokonzept entstehen, ganz im Stile eines «Open Office», wie es schon diverse Firmen im Kanton Zug haben (zentralplus berichtete). «Unser Unternehmen setzt stark auf Innovation», erklärt Anna Schmelcher, Kommunikationsbeauftragte der Amgen Europe. «Wir setzen daher unter anderem auf ein neues Workplace-Konzept, welches wir im Laufe des Jahres am neuen Schweizer Standort in Rotkreuz umsetzen.»

Bezug im Sommer 2018

Genauer geht es an die Suurstoffi 22. Dort steht das erste Hochhaus in Holzbauweise, welches im letzten Herbst erstmals besichtigt werden konnte (zentralplus berichtete). «Der Innenausbau läuft und wie mit Amgen geplant, werden sie im Sommer 2018 den neuen Sitz beziehen können», sagt Philipp Hodel, Sprecher der Besitzerin Zug Estates.

Die Suurstoffi 22 bei unserer Besichtigung letzten Herbst – bald soll sie aussehen, wie auf dem Bild in der Mitte.

Die Suurstoffi 22 bei unserer Besichtigung letzten Herbst – bald soll sie aussehen wie auf dem Bild in der Mitte.

(Bild: mam)

Das US-Unternehmen sei der erste «Ankermieter» und werde rund einen Drittel der Gebäudefläche beziehen. Ebenfalls in das Gebäude ziehen würden im Herbst die Handy-Kette Mobilezone sowie der Autoleasing-Anbieter Arval.

Biowissenschafts-Cluster verdichtet sich

«Dass ein grosser Konzern wie Amgen einen Sitz in der neuen Überbauung bezieht, trägt sicherlich zur Stärkung des Unternehmensstandorts bei», erklärt Hodel. Und natürlich bekomme so auch der Life Sciences Cluster Zuwachs. «Auch die Novartis befindet sich schon auf dem Areal, die Roche hat den Sitz ganz in der Nähe.» Somit werde Rotkreuz seine Bedeutung in diesem Bereich steigern können. Mit der Präsenz des Informatikdepartements der Hochschule Luzern ergebe sich bei der Suurstoffi ein ideales Umfeld für innovative Unternehmen.

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