42 Monate unbedingt für Hinterländer Kies-Erben

Ehemaliger Luzerner Grossrat wegen gewerbsmässigen Betrugs verurteilt

Ein Reitstallbetreiber und Luzerner Kies-Erbe hatte sich private Darlehen zusammengeschnorrt, die er nicht zurückzahlen konnte. Ein Gericht im Kanton Bern glaubt der Darstellung des Staatsanwalts und schickt ihn dreieinhalb Jahre hinter Gitter.

Das Wirtschaftsstrafgericht in Bern hat einen 53-jährigen Reitstallbetreiber und früheren Luzerner CVP-Politiker unter anderem wegen gewerbsmässigen Betrugs und Urkundenfälschung verurteilt. Dies berichtet die Nachrichtenagentur sda.

Der hochverschuldete Mann hatte 29 Privatleuten Kredite abgeschwatzt und Kreditwürdigkeit vorgekaukelt (zentralplus berichtete.) Er brauche Geld um aus einer vorübergehenden Kleme zu kommen, pflegte er seinen Gläubigern zu sagen und versprach ihnen dafür kurze Rückzahlfristen und hohe Zinsen.

Das Gericht sprach den Beklagten in den meisten zur Anklagepunkten schuldig und verhängte eine unbedingte Freiheitsstrafe von 42 Monaten. Das gab die Gerichtspräsidentin am Freitag bei der Urteilseröffnung bekannt.

Kies aus dem Amt Willisau sollte Kies abwerfen

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der wortgewandte und selbstsicher auftretende Reitstallbetreiber seine Geldgeber bewusst und arglistig getäuscht hatte. Dass er auf einem riesigen Schuldenberg sass, verheimlichte er seinen Gläubigern. Stattdessen erzählte der ehemalige Luzerner CVP-Kantonsrat seinen Opfern von einer grossen Erbschaft, die er bald machen würde und von fantastischen Erträgen aus dem Kiesgeschäft.

Vrschiedenen Geschädigten legte er ein von ihm gefälschtes Schreiben der Gemeinde Luthern vor, das seine Thesen bestätigen sollte. Doch die Erbschaft seines Vaters war ihrerseits schon mit Schulden überhäuft, und ob aus dem Kiesgeschäft je Geld fliessen wird, ist ungewiss. Einen entsprechenden rechtsgültigen Vertrag konnte der Mann dem Gericht nicht vorweisen.

Gläubiger gingen leer aus

Insgesamt kam der einschlägig vorbestrafte Angeklagte mit seiner Masche zu Darlehen von über anderthalb Millionen Franken. Die meisten Gläubiger – darunter viele aus dem Kanton Bern, aber auch Handwerker aus dem Luzerner Hinterland – sahen ihr Geld nicht wieder. Der Reitstallbetreiber war in den letzten Jahren in verschiedenen Kantonen tätig, zuletzt im thurgauischen Mattwil.

Ehemaliger Luzerner Grossrat wegen gewerbsmässigen Betrugs verurteilt
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