Mein Kühlschrank: Nie ohne Luzerner Rahmkäse
Auf dem Markt Unterschriften sammeln und danach dort frische Lebensmittel einkaufen: Für die Hünenberger Juso-Politikerin Virgina Köpfli ein ideales Szenario. Weil die Zeit aber oft knapp ist, stehen im Familien- wie auch im Studikühlschrank viele Lebensmittel «to go» . Bio und regional einzukaufen, ist der 22-Jährigen sehr wichtig – bei der Vorliebe für internationale Küche aber auch nicht immer ganz einfach.
«In diesem Kühlschrank ist natürlich nicht alles von mir, sondern das ist der Familienkühlschrank. Da ich in Bern studiere, steht in meiner Wohnung dort auch einer, der aber wesentlich leerer ist als dieser (lacht). Bestimmt von mir ist aber der Luzerner Rahmkäse – seit ich mit dem Studium angefangen habe, zuerst in Genf, dann in Bern, fehlt der bei mir im Kühlschrank nie mehr. Eine Art Heimweh-Tick vielleicht.
Migros, Markt und Bio – meistens
Ich kaufe meistens in der Migros ein. Wenn ich aber zum Beispiel an einem Markt Unterschriften sammeln gehe, geniesse ich es, anschliessend noch frische Sachen einzukaufen. Im Moment liegt das aber zeitlich nur selten drin. Fleisch esse ich, aber nicht regelmässig und wenn, dann sehr bewusst.
Ich versuche, möglichst Bio und regional einzukaufen. Ein Muss ist das wiederverwendbare Gemüsesäckli, die Meere sind schon genug mit Plastik verseucht. Da ich sehr gerne international esse, ist es allerdings nicht immer einfach, auf regionale und biologische Zutaten zu achten. Ich mag die thailändische und mexikanische Küche – ich koche leidenschaftlich gerne TexMex, wie man zum Beispiel an der Taco-Sauce hier sieht.
Gerichte aus dem Orient
Besonders hat es mir aber die orientalische Küche angetan – spätestens seit ich angefangen habe, im Nebenfach Islamwissenschaften zu studieren. Ganz oben steht eine marokkanische Sauce, die ich gerne verwende. Und eine Garnitur, die ich von meiner letzten Reise aus dem Iran mitgebracht habe. Die Zutaten für Gerichte aus dem Nahen Osten zu bekommen, ist nicht gerade einfach, und auch die Zubereitung dauert meistens sehr lange. Diese Art Essen gönne ich mir deshalb relativ selten, gerade deswegen geniesse ich es jedoch sehr.
Einsamer Studi-Kühlschrank
Mittags koche ich sehr selten, da ich auch viel politisch unterwegs bin. Deshalb auch die Smoothies und die Granatapfelkerne, die ich gut mitnehmen kann. Ja, auch der fertige Migros-Rüeblisalat – wohl nicht das Gesündeste, aber praktisch. Wenn ich unter der Woche am Abend koche, dann etwa viel Gemüse, Salat oder Pasta, also Gerichte, bei denen man auch die Reste verwenden kann.
In meinem Kühlschrank in Bern lasse ich ausserdem nicht viel. Wegen Foodwaste achte ich darauf, dass alles Verderbliche aufgegessen ist, wenn ich übers Wochenende hier in Hünenberg bin. Am Wochenende habe ich die meiste Zeit zu kochen, das kann dann gerne auch viel Zeit in Anspruch nehmen. Was immer im Kühlschrank stehen muss, ist Käse. Zwei weitere Dinge, ohne dich ich nicht kann, sind Aromat und viel guter Tee.
Weisswein auf der Terrasse
Ich trinke allgemein nicht so viel Alkohol, aber wenn, dann eher Wein als Bier. Limoncello und Aperol, die hier stehen, sind ebenfalls nicht unbedingt mein Gebiet (lacht.) Aber den Weisswein hier mag ich sehr gerne. Er wird von einer Winzerin gemacht. Was ich toll finde, weil das noch eine grosse Männerdomäne ist. Ich liebe es, mich mit einem guten Glas Wein draussen auf die Terrasse zu setzen. Und ich liebe Schokolade, aber die steht nicht im Kühlschrank. Wenn ich sie hier im Familienkühlschrank stehen lassen würde, wäre sie sofort weg.
Virginia Köpfli |
Die 22-Jährige aus Hünenberg studiert an der Universität Bern Geschichte und Islamwissenschaften. Die eifrige Polit-Aktivistin leitet bei der Juso Schweiz das Ressort Gleichstellung. Vor sechs Jahren war sie auch Mitbegründerin der Juso Zug, die mit frechen Aktionen gerne von sich reden macht – wie die Zuger Plakataffäre jüngst zeigte. Auch vor provokativen Aktionen schreckt die junge Dame nicht zurück: Im Frühjahr machte sie gemeinsam mit anderen Aktivistinnen mit einer BH-Verbrennung Schlagzeilen, die für den Womens March mobilisieren sollte. Mit ihrem Engagement hat sich Virgina Köpfli auch in die Riege der Zuger «Wonder Women» eingereiht (zentralplus berichtete.) |
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