Rathaus-Braui statt Allmend-Stadion

FCL-Fans boykottieren Cup-Auftakt

Nicht Cup-Derby-tauglich: Das Stadion Gersag in Emmen.

(Bild: zvg)

Statt Vorfreude ein Boykottaufruf: Im August findet zum Cup-Auftakt das erste Fussball-Derby zwischen Luzern und Kriens seit langem statt. Weil das Spiel im Allmendstadion stattfindet, wollen Fans dem Spiel fernbleiben. Sie sehen die Cuptradition bedroht.

Zum Cupstart ein Derby: Am Samstag, 12. August spielt der FC Luzern sein erstes Cupspiel gegen den kleinen Nachbarn aus Kriens. Das erste Derby seit zehn Jahren, einem lokalen Fussballfest mitten im Sommer steht nichts im Weg.

Nun vermeldet aber die USL, die unabhängige Dachorganisation von FCL-Fans: «Cup-Auftakt: Ohne uns!»

Was ist passiert? Das Derby findet auf der Luzerner Allmend statt, obwohl normalerweise im Cup die unterklassige Mannschaft Heimrecht geniesst – in diesem Fall also der SC Kriens. Weil aber der SCK momentan kein eigenes Stadion hat, spielt er seine Heimspiele im Asyl im Gersag Emmen. Die Infrastruktur in Emmen genügt aber den Ansprüchen an das Cupspiel nicht, also hat man entschieden, das Spiel in der Swissporarena auszutragen (zentralplus berichtete).

«Wir machen beim Verrat der Cuptradition nicht mit und rufen alle FCL-Fans auf, es uns gleich zu tun.»

Im Stadion Gersag hätten nur rund 3500 Zuschauer Platz, auf der Allmend hingegen 17’000. Zudem hätte man in Emmen extra Sektoren für die Zuschauer errichten müssen und hätte das halbe Stadion umzäunen und mit sanitären Anlagen und Verpflegungsständen aufstocken müssen. «Diese Infrastruktur aufzubauen würde Kosten verursachen, welche der SCK nicht decken könnte, sagte SC-Kriens-Geschäftsführer Bruno Galliker Anfang Juli.

Bedrohte Cuptradition?

Diese Argumente lassen die FCL-Fans der USL nicht gelten, schliesslich lebe der Cup davon, «dass unterklassige Clubs alle Hebel in Bewegung setzen, um ihre Heimstätte für ein Fussballfest herzurichten». Vielmehr sehen die USL «durch stetig wachsende Auflagen des Verbandes und die zunehmende Hysterie der Sicherheitsbehörden» die Cuptradition bedroht. «Statt auf dem charmanten Sportplatz eines Underdogs findet der Cupauftakt in unserem Heimstadion statt», schreiben sie.

Die USL macht «beim Verrat der Cuptradition» nicht mit – sie ruft die FCL-Fans dazu auf, sich beim Rathaus auf ein Bier zu treffen, statt ins Stadion zu pilgern. Die USL versteht sich als unabhängige Dachorganisation für alle aktiven Fans und setzt sich für den Erhalt einer farbigen und lebendigen Fankultur ein.

Tickets ab Montag

Immerhin: Künftig sollten solche Situationen in Kriens nicht mehr vorkommen: Das künftige Sportzentrum im Kleinfeld ist als Challenge-League-Stadion auch für Cup-Derbys konzipiert. Das Stadion befindet sich im Bau und sollte im Sommer 2018 bezugsbereit sein.

Das mit Spannung erwartete Derby findet am Samstag, 12. August um 17:45 statt – auf der Allmend. Wer dem Aufruf der USL nicht folgt: Tickets für das Cupderby gibt’s ab Montag, 14 Uhr:


 

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2 Kommentare
  • Profilfoto von ruhirt
    ruhirt, 24.07.2017, 12:44 Uhr

    Eine völlig unfaire und unsportliche Aktion der FCL Fans. Es war dem SC Kriens aus Sicherheits- und andern Gründen nicht möglich das Spiel in der Gersag auszutragen. Die Aktion schadet nur dem kleinen SCK. Freuen wir und doch auf einen grossen Cupmatch mit möglichst vielen Luzerner und Krienser Zuschauern.

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    • Profilfoto von Komm Antar
      Komm Antar, 24.07.2017, 15:57 Uhr

      Die Kritik gilt eher dem SFV, die machen ja die Auflagen!

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