Wie der Nachwuchs des FCL funktioniert

Wer wird der erste Millennial im FCL-Team?

Drei Hoffungsträger: Marco Burch, Lorenzo Di Michelangeli und Silvan Diaz (von links).

(Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

Die erste Mannschaft des FCL hat sich deutlich verjüngt, doch noch steht kein Spieler mit Jahrgang 2000 oder jünger auf dem Platz. zentralplus hat sich nach den aussichtsreichsten Kandidaten umgesehen.

Was haben Moise Kean, Vincent Thill oder Destanee Aiava gemeinsam? Sie alle sind sogenannte Millennials, wurden also im Jahr 2000 oder später geboren, und haben in den letzten Monaten ihr Profi-Debüt gefeiert.

Kean war der erste Spieler mit Jahrgang 2000 in der Champions League, Thill der erste Spieler in der französischen Liga, der in diesem Jahrtausend geboren wurde. Aiava ist dieses Kunststück im Tennis gelungen.

zentralplus hat diese Debüts zum Anlass genommen, mit Gerardo Seoane das Nachwuchskonzept des FCL genauer unter die Lupe zu nehmen. Dabei haben wir auch über Nachwuchsspieler des FCL gesprochen: Welche könnten die Ersten sein, die mit Jahrgang 2000 für den FCL auflaufen?

Immer jünger

Die erste Mannschaft des FC Luzern wird immer jünger: In der vergangenen Saison standen zeitweise sieben Spieler auf dem Platz, die aus dem eigenen Nachwuchs stammen. In der Sommerpause wurden zudem Costa (36), Neumayr (31), Haas (21) und Schneuwly (32) durch Demhasaj (21), Feka (20), Schindelholz (29), Custodio (22) und Jong (25) ersetzt.

Das Kader wurde also nochmals jünger. Jüngster Spieler im Kader der ersten Mannschaft ist im Moment Filip Ugrinic mit Jahrgang 1999.

Prinzipien statt Positionen

Wenn man die Nachwuchsspiele des FCL (mit Ausnahme der U21) verfolgt, stellt man fest, dass einige Spieler von Spiel zu Spiel die Positionen wechseln. «Wir versuchen, die Spieler vielseitig auszubilden», sagt dazu Gerardo Seoane, Trainer der U21 beim FC Luzern. So ist man flexibel in wechselnden Spielsystemen einsetzbar. Um das zu erreichen, werden die jungen Spieler nach Prinzipien und nicht nach Positionen trainiert.

Trainer Gerardo Seoane gibt Anweisungen.

Trainer Gerardo Seoane gibt Anweisungen.

(Bild: freshfocus/ Martin Meienberger)

Seoane fügt als Beispiel an, «dass ein Stürmer ins eins gegen eins gehen sollte, wenn er den Ball hat, egal ob er als Stossstürmer oder in einem Dreimannsturm auf dem Flügel spielt». Diese Prinzipien ziehen sich durch die ganze Nachwuchsarbeit. Halbjährlich werden mit den Spielern Gespräche geführt und Leistungsbewertungen vorgenommen.

Drei Spieler sind besonders aufgefallen

Manchmal kommt es vor, dass ein Spieler mit der ersten Mannschaft trainiert, aber in den Nachwuchsmannschaften eingesetzt wird. Seoane sagt dazu, dass man Spieler mit Potenzial eben spielen lassen müsse, um sich weiterzuentwickeln. Wer als junger Spieler nicht in der ersten Mannschaft zum Zuge kommt, soll in den Nachwuchsmannschaften regelmässig spielen.

Doch welcher Spieler aus dem eigenen Nachwuchs könnte der erste sein, der Jahrgang 2000 oder jünger hat und eines Tages für die erste Mannschaft aufläuft? In der U21 gibt es keinen Spieler mit diesem Jahrgang, deshalb haben wir drei Spiele der U18 besucht – drei Spieler sind dabei besonders aufgefallen.

Marco Burch (16): Der Innenverteidiger strahlt eine Ruhe aus, die es auf dieser Position braucht. Sein Stellungsspiel und die Spielauslösung in den Angriff sind ebenfalls sehr gut entwickelt. Burch müsse noch an seinem Zweikampfverhalten arbeiten und körperlich robuster werden, sagt Seoane.

Lorenzo Di Michelangeli (17): Er ist in seiner Altersklasse Nationalspieler und spielt im defensiven Mittelfeld, kann aber auf allen Verteidigungspositionen eingesetzt werden. Weil er im Frühjahr verletzt war, konnte er kein einziges Spiel bestreiten.

Silvan Diaz (17): Der rechte Flügelläufer ist wendig und schnell und sucht in den Angriffen den Weg in den Strafraum. Er hätte aber noch Nachholbedarf im physischen Bereich und im Torabschluss, sagt Seoane. Diaz hat auch schon im defensiven Mittelfeld gespielt.

Geduld ist gefragt

Seoane betont, dass diese Spieler nicht nur an ihren Defiziten, sondern auch an ihren Stärken weiterarbeiten müssten. Geduld ist daher von Vereinsseite, den Spielern selbst und ihrem näheren Umfeld gefragt.

Neben den fussballerischen Fähigkeiten ist natürlich auch die persönliche Entwicklung wichtig. Aus der aktuellen Mannschaft haben sich Jonas Omlin (in Le Mont) und Hekuran Kryeziu (in Vaduz) in anderen Vereinen jeweils spürbar positiv entwickelt. Ausserdem waren einige U21-Spieler des FCL letzte Saison an den SC Kriens ausgeliehen. Diese Entwicklung hilft den Jungen, später einmal Verantwortung auf dem Spielfeld zu übernehmen.

Der FCL hat sein Konzept zur Jugendförderung offensichtlich sehr gut durchdacht. Es wird wohl kaum bis 2021 dauern, bis der erste Spieler mit Jahrgang 2000 in der ersten Mannschaft spielt. Unterstützenswert sind die Nachwuchsmannschaften allemal.

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