Bumann wäre stolz auf Ebikoner Wirtepaar

Von wegen Lädelisterben: Das Bahnhöfli baut aus

Das Team des Bahnhöfli-Lädelis: Sebastian Tanner, Inhaber Roger Vogel und Ladenchefin Karin Kempf.

(Bild: ybi)

Das Wirtepaar des Restaurants Bahnhöfli in Ebikon hat sich mit dem eigenen Ladenlokal einen Traum erfüllt. Neben Wurstwaren, Glace, Teigwaren und Honig aus eigener Produktion stehen Ebikoner Spezialitäten zur Auswahl. Der Mall of Switzerland sehen sie dabei total gelassen entgegen.


«Das Lädeli lebt», steht auf der Tafel vor dem neu eröffneten Ladenlokal an der Luzernerstrasse 46 in Ebikon. Die Betreiber, die man eigentlich als Wirte aus dem Restaurant Bahnhöfli kennt, haben in Zeiten von Lädelisterben und Mall of Switzerland einen neuen Quartierladen eröffnet.

Die «Geburt» des Bahnhöfli-Lädelis liess allerdings auf sich warten: Zwei Monate später als angekündigt konnte die Bahnhöfli-Crew Anfang Juli nun eröffnen. Die Bahnhöfli-Wirtin hat den Umbau selbst geplant und ist nun sichtlich erleichtert. Unfertig sieht das Lokal nicht aus – einzig die Velowerbung an der Fassade erinnert noch an vergangene Zeiten.

Von Bumann zum Wurstkönig

Das Restaurant Bahnhöfli ist bekannt in Ebikon – als Wurstparadies (zentralplus berichtete) und nicht zuletzt wegen Daniel Bumann, dem Restauranttester, der dem Betrieb 2014 zu neuem Erfolg verhalf und Roger Vogel zum «Wurstkönig» krönte. 

Das Wirtenehepaar Martina und Roger Vogel.

Das Wirteehepaar Martina und Roger Vogel.

(Bild: JPR Media)

Bei Bumanns erstem Besuch war im Bahnhöfli einiges im Argen und die Beziehung des Wirteehepaars war alles andere als harmonisch. Mittlerweile hat sich dies jedoch geändert: Martina Vogel hat sich im eigenen Betrieb zur Köchin ausbilden lassen und wird in der Küche vom gehörlosen Sebastian Tanner unterstützt, der neu ihrem Mann im Lädeli zur Hand geht.

Roger Vogel ist hauptverantwortlich für das neue Lädeli und produziert dort seine Fleisch- und Wurstwaren. «Das ist meine Leidenschaft», erklärt der gelernte Metzger und man glaubt es ihm aufs Wort.

Vogel verarbeitet ausschliesslich Schweizer Fleisch. Warum nicht gleich Bio? «Wer Bio will, muss alles Bio machen – auch die Gewürze. Und für den Papierkrieg sind wir einfach ein zu kleiner Betrieb», erklärt Roger Vogel. Biofleisch produziere ausserdem schon der Uelihof. Diesen sieht er nicht als Konkurrenz, da er höherpreisig positioniert ist. Er stuft sein Angebot als Mittelweg zwischen den Bioprodukten vom Uelihof und den Waren der Detailhandelsriesen ein.

Keine Angst vor dem grossen Einkaufstempel

Mit dem Lädeli wollen sie das bestehende Quartierangebot ergänzen. «In der Nähe gibt es eine Bäckerei, die auch Milchwaren und Eier verkauft, und einen Türken mit sensationellem Gemüse», sagt Roger Vogel. Im Bahnhöfli-Lädeli findet man neben Wurstwaren, Glace, Teigwaren und Honig aus eigener Produktion weitere Ebikoner Produkte wie Konfi, Kaffee oder Wein.

Auf die Mall of Switzerland ist das Wirteehepaar gespannt. Sie sehen darin jedoch mehr eine Chance als eine Gefahr für kleine Läden. «Die Mall ist gross und man muss Zeit haben, um dort einzukaufen. Ortsspezialitäten findet man dort nicht», so Vogel. Er glaubt daran, dass den Kunden der persönliche Kontakt, Empfehlungen und regionale Produkte etwas wert sind. 

Wurstautomat und Take-away

Neu gibt es im Lädeli auch das Bahnhöfli-Mittagsmenü als Take-away. Und dank dem neuen Wurstautomaten vor dem Lokal kann jeder seiner Fleischeslust auch ausserhalb der Öffnungszeiten frönen. Martina Vogel träumt derweil schon von einem anderen Automaten – mit Bahnhöfli-Glace. 

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