Ägerisee-Schifffahrt wäre eigentlich im Hoch

Trotz steigender Passagierzahlen wird gespart und ein Schiff verkauft

Zwei Decks, ein Flaggschiff: MS Ägerisee.

(Bild: zvg)

So viele Gäste wie seit 5 Jahren nicht mehr machten vergangenen Jahr ein Rundfahrt auf dem Ägerisee. Trotzdem ist bei der kleinen Schifffahrtsgesellschaft der Schmalhans Küchenmeister.

Im vergangenen Spätherbst war mehrere Tage lang Schluss mit lustig: Wegen einer langen Trockenperiode herrschte akuter Wassermangel im Ägerisee.der Wasserpegel des Sees lag rund ein Meter tiefer als normal, und die Anlegestelle in Unterägeri wurde von der Schifffahrtsgesellschaft aus Vorsicht für einige Tage nicht mehr angefahren wurde.

Trotzdem meldet die Ägerisee-Schiffahrt fürs vergangenen Jahr hervorragende Passagierzahlen. Insgesamt 16’938 Personen kamen 2016 an Bord, über 400 Gäste oder 2,6 Prozent mehr als noch im Jahr zuvor – und so viel seit fünf Jahren nicht mehr. Auch wenn der  Saisonauftakt im April noch kalt und nass ausfiel, machte der Spätsommer alles wieder wett: Warme, trockene Wochenenden lockten zahlreiche Besucherinnen und Besucher auf den Ägerisee.

Dennoch hat die Ägerisee Schifffahrt AG (AeS) Sorgen: An ihrer Generalversammlung vergangene Woche war neben dem  guten Passagieraufkommen vor allem die drohende Ressourcenknappheit ein Thema.

Schifffahrtsgesellschaft muss mehr selber aufbringen

Denn im Rahmen des kantonalen Entlastungsprogramms beschloss der Zuger Kantonsrat im April nämlich, den Kostendeckungsgrad für die AeS von bisher 60 auf neu 70 Prozent zu erhöhen. Zwar lehnte in der Folge das Stimmvolk das von der Regierung vorgeschlagene Sparpaket und damit auch den höheren Kostendeckungsgrads bei der Schifffahrt ab, dennoch  machen sich die Ägerer Schiffer gemäss einer Medienmitteilung vom Dienstag darauf gefasst, dass eine bessere Eigenfinanzierung wieder aufs Tapet kommt: Man werde die Sparübungen forcieren müssen, wenn man weiterhin bestehen und den erneuten Forderungen nach der Erhöhung des Kostendeckungsgrades genügen wolle. 

Das verkaufte Nostalgieschiff MS Morgarten.

Das verkaufte Nostalgieschiff MS Morgarten.

(Bild: zvg)

Als Reaktion haben die Ägerer zusammen mit der Schifffahrtsgesellschaft für den Zugersee AG (SGZ) die Projektgruppe «Schifffahrt 2018» ins Leben gerufen. Dort würden Marktchancen und Sparpotenziale der Schifffahrt auf den beiden Zuger Seen eruiert, hiess es. Die auf Sommer 2017 erwarteten Ergebnisse aus dieser Projektgruppe sollen der AeS als Basis für eine neue Unternehmensstrategie dienen.

Verkauf des «Morgärtlis»

Ende August 2016 verkaufte die AeS übrigens das Motorschiff  Morgarten einem speziell fürs Nostalgieschiffchen gegründeten Verein. Die Gemeinde Oberägeri vermietete dem Verein einen Platz für das «Morgärtli» in ihrem Bootshaus am See.

 

Die Flotte der AeS besteht weiterhin aus dem Zweideck-Flaggschiff «Ägerisee» und dem eindeckigen MS Aegeri – Phantasie fehlte offfenbar bei der Namenwahl.

 

 

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