Untenberg: 29 Bewohner werden verlegt

Letzte unterirdische Luzerner Asylunterkunft schliesst

Nach weniger als einem Jahr schliesst die temporäre, unterirdische Asylunterkunft Utenberg – alle 29 Bewohner werden in oberirdische Asylunterkunft verlegt. Möglich macht das die Abnahme der Gesuche. Die Unterkunft wird weiterhin als Reserve dienen.

Im vergangenen Juli eröffnete die temporäre Asylunterkunft (TUK) Utenberg (zentralplus berichtete). Nun wird der Betrieb zumindest vorübergehend eingestellt, wie der Kanton Luzern mitteilt. Damit schliesst auch die letzte unterirdische Unterkunft im Kanton. Die 100 Plätze würden aufgrund der aktuell ruhigen Lage im Asylwesen nicht benötigt. Bei einem erneuten Anstieg der Asylgesuche kann die TUK Utenberg aber jederzeit für maximal zwölf weitere Monate genutzt werden.

Die unterirdische Zivilschutzanlage bietet Platz für 100 Personen und sollte gemäss Vereinbarung zwischen Kanton und Stadt Luzern für zwei Jahre, bis Juni 2018, betrieben werden.

Weil die Zahl der Zuweisungen von Asylsuchenden an den Kanton Luzern seit Mitte 2016 stetig abnimmt und ausreichend Plätze in oberirdischen Asylzentren vorhanden sind, werden die Plätze in der TUK Utenberg momentan nicht benötigt. Der Betrieb wird per 30. Juni 2017 sistiert, die derzeitigen 29 Bewohner werden in oberirdische Asylunterkünfte verlegt.

TUK Utenberg bleibt Reserve

Sollten die Asylgesuche in der Schweiz wieder deutlich ansteigen, kann der Kanton Luzern – gemäss seiner Absprache mit dem Luzerner Stadtrat– die TUK Utenberg jederzeit für maximal zwölf weitere Monate in Betrieb nehmen. Die vereinbarte Gesamtbetriebsdauer von zwei Jahren würde somit nicht überschritten, vermeldet die Staatskanzlei.

Mit den drei Zivilschutzanlagen in Schötz, Horw und Utenberg Luzern verfügt der Kanton Luzern über insgesamt 300 Unterkunftsplätze in der strategischen Reserve. Damit sieht sich der Kanton Luzern derzeit in der Lage, die Asylunterbringung im Jahr 2017 aus eigener Kraft sicherzustellen.

Druck auf Schweiz bleibt hoch

Seit Jahresbeginn sind laut der Pressemitteilung in Süditalien bereits mehr als 45’000 Migrantinnen und Migranten angekommen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Zunahme von rund 40 Prozent. Mit dem Einsetzen des stabilen Sommerwetters würde diese Zahl in den nächsten Wochen voraussichtlich noch deutlich zunehmen.

Derzeit halten sich rund 180’000 Migranten in den Empfangseinrichtungen in Italien auf. Nach wie vor ist die Schweiz zwar kein primäres Zielland, aufgrund des grossen Weiterwanderungspotenzials Richtung Norden bleibe der Druck jedoch hoch.

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