Luzerner SVP feiert 25-jähriges Bestehen

Christoph Blocher dankt Gott für die Dummen

Christoph Blocher erinnert an die EWR-Abstimmung anno 1992.

(Bild: zvg)

Kantonalpräsident Franz Grüter auf einem alten Traktor, alt Bundesrat und SVP-Pate Christoph Blocher auf dem Einachser. Dazu Fahnenschwinger und Alphornbläser – so feierte die Luzerner SVP auf dem Europaplatz sich selber.

Für einmal seien für Tempo 30 in der Stadt Luzern nicht die linken Parteien, sondern die SVP schuld. So begrüsste der Präsident der SVP der Stadt Luzern und Organisator Peter With am Samstag rund 450 SVP-Mitglieder sowie einige Nationalräte und Gäste aus der Zentralschweiz. Die Stadt brauche das Land und das Land brauche die Stadt, sagte er. «Ohne SVP Stadt Luzern würde es gar keinen Widerstand gegen Grossluzern geben», gab sich With überzeugt.

Einzug der Gladiatoren auf dem Einachser. Die Luzerner SVP feierte auf dem Europaplatz. Links mit Krawatte Nationalrat und Kantonalpräsident Franz Grüter, rechts daneben in der dunklen Jacke der Luzerner Sicherheitsdirektor Paul Winiker.

Einzug der Gladiatoren auf dem Einachser. Die Luzerner SVP feierte auf dem Europaplatz. Links mit Krawatte Nationalrat und Kantonalpräsident Franz Grüter, rechts daneben in der dunklen Jacke der Luzerner Sicherheitsdirektor Paul Winiker.

(Bild: zvg)

Peter With moderierte am Samstag den Jubiläumsanlass anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Luzerner SVP. Der Ablauf wird in einer Mitteilung der Partei wie folgt geschildert: With übergab das Mikrofon an Noch-Kantonalpräsident und Nationalrat Franz Grüter. Grüter verglich den Anlass mit einem Erlebnis im Militär: Eine Fahnenübergabe mitten in der Stadt Zürich sollte erfolgen, berichtete er und erinnerte sich: «Was unmöglich erschien, hat Kommandant Christoph Blocher ermöglicht.» Präsenz müsse man markieren, wenn man was erreichen wolle, so Grüter. Dies habe man heute mit dem Einzug der bäuerlichen und schweizerischen Tradition im KKL getan.

Angriff auf den Dorf-Frieden

Schwer haben es die Gründungsmitglieder vor 25 Jahren gehabt, meinte Grüter weiter und erzählte drei Anekdoten dazu: Als der spätere Kantonalpräsident Geri Klein in Wauwil eine Ortspartei der SVP gründen wollte, verlautete aus dem damaligen Gemeinderat, dass Geri Klein einen Angriff auf den Dorf-Frieden der Gemeinde plane. SVP-Gründungsmitglied Otto Beck, welcher zuvor der CVP angehört hatte, wurde als Verräter hingestellt. Selbst das Hemd, welches sein Urgrossvater und Gründer der CVP Joseph Leu bei seiner Ermordung trug, habe die christliche Partei nicht gewollt, sagte Grüter. Somit sei dieses legendäre, geschichtsträchtige Hemd im Stadtarchiv gelandet. Als drittes Beispiel erwähnte er die Tochter von Kantonsrat Räto Camenisch, die in der Schule einen Aufsatz zum Thema «Warum man nicht SVP wählen darf» schreiben musste.

Er wünsche sich in der Partei weiter solche Pioniere und Gründergeist, wie diese Männer vor 25 Jahren gezeigt haben. Und zum Schluss mahnte Grüter mit einem Zitat von Johann Wolfgang von Goethe vor Selbstzufriedenheit: «Nichts ist schwerer zu ertragen, als eine Reihe von guten Tagen.»

Pate Blocher ist zufrieden mit Luzerner Zöglingen

Abschliessend trat alt Bundesrat und SVP-Übervater Christoph Blocher das Rednerpult, nachdem ein Video von ihm aus dem Jahre 1992 gezeigt wurde. Blocher sprach als Götti der kantonal luzernischen SVP und sagte, er sei stolz auf sein Patenkind. Die SVP Kanton Luzern habe sich zu einer schlagfertigen Gruppe entwickelt. Er möge sich noch an die Gründerzeit erinnern. Damals, so Blocher, meinte die Presse, dass er nur bekannt wurde, weil er der Einzige war, der stehen geblieben sei. Stehen bleiben sei aber wichtig, wenn alle anderen in die falsche Richtung laufen.

«Wer viele Affen um sich hat, wird nun mal oft gebissen!»

Christoph Blocher zitiert Friedrich den Grossen

Die EWR-Abstimmung hätten die Dummen gewonnen, habe es weiter in den Medien geheissen. Blocher bedankte sich laut Pressemitteilung der SVP «daraufhin beim lieben Gott, dass wir mehr Dumme als Intelligente haben». Echt jetzt?

Angriffigkeit erhält den Respekt

In den letzten 25 Jahren habe sich die SVP gegenüber den anderen Parteien grossen Respekt verschafft. Ohne SVP würde es diese Schweiz nicht mehr geben, behauptete Blocher. Solange die SVP angegriffen werde, sei es gut. Wenn dies mal nicht mehr der Fall sei, habe man den Respekt verloren. Wie Nationalrat Franz Grüter warnt auch Christoph Blocher vor der Zukunft. Man müsse nicht nur gegenüber der EU, sondern auch gegenüber einigen Parlamentariern in Bern achtsam bleiben. Vielen Parlamentariern sei es unangenehm, dass in der Schweiz das Volk das letzte Wort habe. Die SVP stehe für die unabhängige und freie Schweiz oft alleine da und werde von vielen Seiten angegriffen. Mit einem Zitat von Friedrich dem Grossen beendete Blocher sein Referat: «Wer viele Affen um sich hat, wird nun mal oft gebissen!»

Zum Jubiläum wurde Gehacktes mit Hörnli serviert.

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