Interessenkollision im Gewoba-Führungsgremium?

Zuger Stadtingenieur in Genossenschafts-Vorstand gewählt

Der neue Vorstand der Gewoba Zug. Jascha Hager (Zweiter von rechts) ist zugleich Zuger Stadtingenieur.

(Bild: zVg)

Jascha Hager ist Stadtingenieur und neu im Vorstand der Genossenschaft für gemeinnützigen Wohnungsbau (Gewoba). Ist das nicht heikel wegen einer allfälligen Interessenkollision? Die Gewoba-Geschäftsführerin nimmt Stellung.

Fast einstimmig wurden an der 53. GV der in der Stadt Zug ansässigen Genossenschaft für gemeinnützigen Wohnungsbau (Gewoba) zwei neue und vier bisherige Vorstandsmitglieder gewählt. Aus dem Vorstand verabschiedet wurden Thomas Weiss und Toni Dubacher (Ressort Bau). Mit Mario Bisig und Jascha Hager habe für sie veritabler Ersatz gefunden werden können, teilte die Genossenschaft mit.

Ein Thema im Stadtrat

Das Besondere: Jascha Hager ist der amtierende Zuger Stadtingenieur. «Es brauchte dafür eine Vorabklärung und die Sache wurde im Stadtrat behandelt», sagt Gewoba-Geschäftsführerin Esther Keiser auf Anfrage. Da Hager aber für den Tiefbau zuständig ist, sei dies kein Problem. «Wenn er im Hochbau oder bei der Immobilienabteilung arbeitete, sähe die Lage anders aus», sagt Keiser. Man habe Hager im Vorstand gewollt, weil er ein «Urzuger» sei. «Er kennt Zug wie kein anderer.»

Und sagt Hager selbst? «Mein Mandat wurde vom Stadtrat abgesegnet», erklärt er zentralplus. Ich sehe keine Interessenskonflikte, da ich bei der Stadt ein anderes Tätigkeitsgebiet habe als den Hochbau, genau darum wurde mein Mandat vom Stadtrat auch genehmigt.»

142 Wohnungen in Zug

Dem Vorstand gehören neben Mario Bisig und Jascha Hager auch die Bisherigen Dr. Tino Jorio (Recht), Josef Staub (Finanzen) und Ingrid Ulrich (Soziales) an.

Die Gewoba besitzt 142 Wohnungen in Zug und ist eine private gemeinnützige Genossenschaft. Die Gewoba ist politisch neutral. Deshalb möchte sich Keiser nicht näher zur Wohnraum-Initiative der jungen Linken äussern, über die Zug am nächsten Wochenende abstimmt. «Doch wenn sie angenommen wird, sind wir parat», war ihr zu entlocken.

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