Apéro, Suppe, Buffet und Dessert: Die besten Tipps

Was gibt’s gratis? Wir erschleichen uns ein Luga-Menü

Die unzähligen Dipsaucen laden zum Testen (und zum Kaufen) ein.

(Bild: pze)

Die Aussteller an der Luga wollen vor allem eins: verkaufen. Dazu werden Kunden mit Kostproben angelockt. Doch wer ohne Geld an die Luga geht, kann sich problemlos sein Mittagessen aus «Probiererlis» zusammenstellen. zentralplus bietet einen Menüvorschlag – fühlt sich danach aber schuldig.

Es ist wieder Luga: springende Geissböcke, rennende Säuli, rasende Achterbahnen, Sonderschauen und Verkaufsstände für Ess- und Trinkwaren. Bei Letzteren gibt es stets die Möglichkeit der «Probiererli», der Auslagen, die Kunden zum Kaufen der Produkte oder gar dem Aufgeben grosser Bestellungen verleiten sollen. Was sie aber auch sind, ist eine prima Möglichkeit, sich für lau den Bauch vollzuschlagen. Das ist zwar nicht im Sinne der Aussteller, doch dem Frechen gehört die Welt.

zentralplus ist mit Appetit, aber ohne Geld durch die Messeschau geschlendert und versuchte, sich gratis ein Zmittag zu ergattern. Oberstes Ziel: Geiz. Trotz Probieren soll man sich nichts aufschwatzen lassen, die Taschen bleiben leer. Heraus kam ein richtiges, wenn auch ethisch etwas fragwürdiges Mehrgangmenü.

Knabberapéro und Käseplatte

Für den gemütlichen Apéro geht’s zuerst zum CKW-Stand. Ja, zum Stromunternehmen. Denn: Dort gibt es tatsächlich gratis Popcorn – perfekt für den Einstieg, nur etwas zu salzig. Doch dem geschenkten Gaul schaut man bekanntlich nicht ins Maul. Und die CKW hat mitgedacht: Das Popcorn wird nicht in Schalen am Tresen, sondern wie im Kino in Papiertüten angeboten. So kann man seinen Apéro prima mitnehmen und knabbernd durch die Ausstellungen schlendern. Und man spaziert ganz schön lange – denn die Grösse der Tüte ist beachtlich. Am besten ist, man nimmt eine Verabredung mit zum Luga-Gratisessen – dann kann man sich die Tüte teilen.

Die Müsterchen sind ein beliebtes Marketinginstrument, so bringt man sein Produkt an den Kunden.

Die Müsterchen sind ein beliebtes Marketinginstrument, so bringt man sein Produkt an den Kunden.

(Bild: pze)

Als Vorspeise wartet die Käseplatte: Hier ist die Auswahl bestechend gross. An den Ständen wird Appenzeller, Gruyère und Tête de Moine feilgeboten. Dazu haben kleinere Käsereien wie die Zentralschweizer Milch- und Käsespezialisten einen Stand mit Kostproben. Bei der Emmi gibt es gratis einen Luzerner-Rahmkäse-Stick. Da es auch von jeder Käsesorte eine Variation zu probieren gibt, muss man hier bereits schauen, sich nicht den Appetit zu verderben. Es folgen ja noch ein paar Gänge.

Eine Suppe voraus

Für die Suppe gibt es für den sparsamen Luga-Gänger die Möglichkeit der Bouillon-Stände. Obwohl, oder gerade weil die Verkäufer mit ihren Werbesprüchen an Donald Trump erinnern («Viele Leute sagen, es sei die beste Bouillon, ich weiss es nicht, aber sie ist sicher sehr gut»), gibt es gegen ein «Probiererli» ja nichts einzuwenden. Sowohl bei Oswald wie bei Nahrin, beides langjährige Luga-Standbetreiber, kann man sich eine kräftige Bouillon zu Gemüte führen.

Nach diesem ganz schön salzigen Einstieg kommt es gelegen, dass an den Bouillon-Ständen zusätzlich Eistee ausgeschenkt wird. So kann man sich nach den ersten Gängen erfrischen und den Magen vorbereiten auf das wichtigste: den Hauptgang.

Ein ausgiebiger Hauptgang

Dieser ist – zugegeben – etwas zusammengewürfelt. Als Erstes geht’s an den Stand des Gewürzmischer-Unternehmens «Redline». Dort werden verschiedene Gerichte frisch gekocht, die man – unter Anleitung des Kochs – probieren darf. Dabei isst man innerhalb einer Minute asiatisch, afrikanisch, orientalisch und europäisch. Das kann sich sehen lassen!

Gleich daneben beim Stand der eidgenössischen Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) wartet gleich der nächste Happen. Dort gibt es am Stand «Snacks aus aller Welt» frittierte «Beignets» an einer Erdnusssauce. Sehr empfehlenswert.

Es wird richtig gekocht – alles zum Probieren.

Es wird richtig gekocht – alles zum Probieren.

(Bild: pze)

Will man sich den Bauch aber richtig vollschlagen, so muss man zu den Dip-, Saucen- und Senf-Ständen. Beim «Gwürzhüsli» kann man enorm viel probieren, ohne Gefahr zu laufen, etwas verkauft zu bekommen. Ganz einfach: Der Besucherstrom ist dort sehr stark. Ausserdem ist die Auslage extrem gross: Sicher 20 Schalen stehen dort, mit kleinen Crackern daneben. Alle haben einen unterschiedlichen Inhalt, der probiert sein will. Da kann man sich ordentlich satt essen – man muss nur seinen Platz an vorderster Front immer wieder gegen eine sich durchdrückende Masse verteidigen.

Demgegenüber ist es beim kleineren «Suter’s Gourmet» so, dass zwar die Produkte qualitativ sehr gut sind, aber das Risiko besteht, der einzige Kunde am Tresen zu sein. Dann ist ein Verkaufsgespräch unausweichlich – und man muss entweder (mit vollem Mund) entschieden Nein sagen können oder so lange bleiben und essen, bis neue potenzielle Kunden auftauchen.

Zum Essen ein kühles Getränk, auch das ist kein Problem – wenn man gerne Variationen von Apfelsäften hat: Am Ramseier-Stand gibt es ein Glas Apfelschorle, daneben wird am Knutwiler-Stand ein Apfel-Rhabarber-Tafelwasser verteilt und bei den Luzerner Bäuerinnen und Bauern gibt es – wenn man beim Wettbewerb mitmacht – ein Glas Apfelmost. Abwechslung dazu bieten «Jor Weine», da gibt es einen Schluck Traubensaft zum Probieren.

Kaffee, Guetzli und ein schlechtes Gewissen

Nach dem ausgiebigen Hauptgang braucht’s erst einmal einen Kaffee. Den Chicco-d’Oro-Stand lässt der Geizkragen gekonnt links liegen, denn dort kostet der Kaffee gute drei Franken. No way! Zurück zum Bouillon-Stand. Denn dem geübten Probiererauge ist beim Bouillonschlürfen aufgefallen: Oswald bietet auch Kapselkaffee zum Testen an. Interessiert auf die Kaffeemaschine gucken, bis man einen angeboten bekommt, und voilà: Schon hat man einen dampfenden Kaffeebecher vor sich, völlig umsonst.

Dazu passt jetzt prima ein Guetzli – und tatsächlich, am Stand der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit werden welche verteilt. Nichts wie hin, denkt man sich, schnappt sich eins und knabbert genüsslich das Petit-Beurre zum Kaffee. Umso ernüchternder ist dann der Kommentar: «Was Sie hier essen, ist die Nahrung, die Menschen erhalten, welche kurz vor dem Hungertod stehen.» 

Auch Susanne Scherer und Oliver Schweizer (von links) sind mit Weinen aus dem Aargau («Jor Weine») an der Luga.

Auch Susanne Scherer und Oliver Schweizer (von links) sind mit Weinen aus dem Aargau («Jor Weine») an der Luga.

(Bild: pze)

Ganz ehrlich: Wer sich einen Tag gratis durch Delikatessen futtert und zum Dessert Notfall-Cookies – der fühlt sich in dem Moment ziemlich schlecht. Das Mindeste, was man tun kann, ist, sich den Vortrag über die Nothilfe bei Katastrophen anzuhören. Und man muss sagen, die Ausstellung der DEZA ist sehr eindrücklich und einen Besuch wert. Und zwar nicht wegen der Gratishäppchen.

Dessert und ein Schluck Wein

Gegen das flaue Gefühl im Magen helfen die Müsterchen am Grappa-Stand. Und für ein Dessert gibt es an der Luga verschiedene Möglichkeiten. So gibt es den Stand für italienische Spezialitäten, bei dem man ein Stück Nougat probieren darf. Am Emmi-Stand wird Schoko-Milch ausgeschenkt und bei Kambly gibt es die neusten Guetzli-Kreationen. So wird das Luga-Zmittag abgerundet.

Wer jetzt noch Lust darauf hat, noch etwas zu verweilen (und wer mit dem öV angereist ist), kann sich jetzt den unzähligen Weinständen zuwenden. Dazu sind die Stände der Gastregionen Andermatt und Obergoms prädestiniert. Unter dem Vorwand der Degustation kann man sich dort von Stand zu Stand probieren.

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