Reto Ambauen übernimmt von Maggie Imfeld

Die «gute Seele» verlässt den Theater-Pavillon

Reto Ambauen und Maggie Imfeld vor dem Theater-Pavillon.

(Bild: zvg)

Der Luzerner Theaterschaffende Reto Ambauen übernimmt die Leitung des Theater-Pavillons in Luzern. Er folgt auf Maggie Imfeld, die Ende Jahr aufhört. Sie hatte sich 20 Jahre für das Haus eingesetzt und war massgeblich am Neubau 2008 beteiligt.

Der Theater-Pavillon ist seit 2008 der blaue Bruder neben dem grünen Treibhaus. Zusammen bilden sie im Tribschenquartier ein Kulturensemble, wo Theatergänger auf jugendliche Konzertbesucher treffen.

Massgeblich daran beteiligt, dass der Neubau des Pavillons damals zustande kam, war Maggie Imfeld. Seit 20 Jahren setzt sie sich für die freie Theatergruppe Spielleute und den Theater-Pavillon ein, der auf diese Gruppe zurückgeht.

Nun tritt sie auf Ende Jahr als Geschäftsführerin des Pavillons zurück. «Maggie Imfeld leitete mit viel Herzblut die Geschicke des Theater-Pavillons Luzern seit der Eröffnung des Hauses 2008», teilt das Haus mit.

Sie managte ein ganzes Kulturhaus

Imfeld war als Vorstandsmitglied der Luzerner Spielleute bereits beim Bau des Vorgängerpavillons 1993 auf der Rösslimatt engagiert, nicht weit entfernt vom heutigen (siehe Box am Textende). Dieser ersetzte damals den ersten Pavillon, der abgebrannt war. Doch auch der zweite Pavillon musste bald einer Überbauung weichen – so wurde der Weg frei für den jetzigen Theater-Pavillon beim Treibhaus am Spelteriniweg.

«Ersetzen kann man Maggie Imfeld nicht, das wäre dann doch etwas vermessen.»

Reto Ambauen

«Maggie Imfeld übernahm von Anfang nicht nur die Geschäftsleitung, eigentlich managte sie das ganze Kulturhaus», teilt der Theater-Pavillon mit.

Ambauen ist jetzt schon täglich im Pavillon

Nun übernimmt auf Januar 2018 Reto Ambauen die Leitung des Theater-Pavillons – mit ihm hat man wohl den logischsten Nachfolger gefunden: Ambauen ist eng mit dem Haus verbunden (zentralplus berichtete). Der Theaterpädagoge ist als künstlerischer Leiter des VorAlpentheaters jetzt schon am Betrieb des Pavillons beteiligt und war in der Planung des Hauses zwischen 2002 und 2008 engagiert.

Seit 2008 ist Ambauen zudem Mitglied der Pavillonkommission. Das Gremium ist das strategische Leitungsorgan des Hauses und setzt sich aus den beiden Trägervereinen, den Luzerner Spielleuten und dem VorAlpentheater, zusammen. Ambauen sei seit der Eröffnung fast täglich im Theater-Pavillon anzutreffen und sei mit der Organisation, den Abläufen, den Gästen, den Sitten und Gebräuchen im Haus bestens vertraut.

Der Theater-Pavillon steht seit 2008 vis-a-vis vom Treibhaus.

Der Theater-Pavillon steht seit 2008 vis-a-vis vom Treibhaus.

(Bild: zvg)

«Reto Ambauen garantiert Kontinuität und ist offen für die Weiterentwicklung des Kulturhauses», teilt der Pavillon mit. «Ich freue mich sehr, die Nachfolge von Maggie Imfeld antreten zu dürfen, aber ersetzen kann man sie nicht, das wäre dann doch etwas vermessen», sagt Ambauen. Er übernehme ein erfolgreiches Kulturhaus, das funktioniert.

Zu seiner Vorgängerin hat Reto Ambauen nur lobende Worte: «Dass der Theater Pavillon heute da steht, wo er steht, ist zu einem grossen Teil der unermüdlichen Arbeit von Maggie Imfeld zu verdanken. Viel davon hat sie in Freiwilligenarbeit geleistet.» Maggie sei zudem eine «hervorragende Finanzfrau, eine gewiefte Managerin, eine aufmerksame Gastgeberin und ihr ist es zu verdanken, dass im Haus ein solch guter Geist weht», sagt Ambauen. Sie sei im wahrsten Sinne des Wortes «die gute Seele des Hauses».

Entstehung des Theater-Pavillons

Der alte Pavillon der Luzerner Spielleute war 1991 einer Brandstiftung zum Opfer gefallen. Danach baute man ab 1993 auf der Rösslimatt einen neuen Pavillon. Dieser musste aber der Überbauung Tribschenstadt weichen. Die Stadt stellte den Spielleuten in unmittelbarer Nähe eine Parzelle am Spelteriniweg – vis-à-vis dem Treibhaus – im Baurecht auf 40 Jahre zur Verfügung.

In Zusammenarbeit mit dem neu gegründeten Verein «VorAlpentheater» machten sich die Spielleute ab 2002 an die Planung des neuen Hauses, das 2008 eröffnet werden konnte. Das neue Haus ist drei Mal grösser als der ehemalige Pavillon. Nun waren vier Räume zu bewirtschaften und dazu eine Theaterbar zu führen.

Heute ist der Theater-Pavillon Kulturwerkplatz und Begegnungsort für viele freie Gruppen. Im Haus befinden sich ein Theatersaal mit 140 Plätzen sowie drei Proberäume. Das Kulturhaus zählt jährlich rund 21’000 Gäste an rund 175 Aufführungen und etwa 150 Kulturschaffende proben regelmässig im Haus.

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