Zuger Polizei präsentiert Verkehrsstatistik 2016

872 Verkehrsunfälle: 2 Tote und 49 Schwerverletzte

Das Unfallauto war schrottreif.  (Bild: Zuger Polizei)

2016 ereigneten sich im Kanton Zug rund drei Prozent weniger Unfälle als im Vorjahr. Ebenfalls wurden weniger Personen schwerverletzt als im Jahr 2015. Insgesamt liegen die Unfallzahlen im Mittel der vergangenen Jahre. Hauptunfallursache ist nach wie vor die Ablenkung. Hier setzt die Zuger Polizei auch 2017 einen Kontrollschwerpunkt.

Im Jahr 2016 ereigneten sich im Kanton Zug 872 Verkehrsunfälle, 28 weniger als 2015. Zwei Männer sind ums Leben gekommen. Der eine verunfallte in Rotkreuz auf der Chamerstrasse mit einem Motorfahrrad, der andere mit einem schnellen E-Bike bei einer Kollision mit einem Fahrrad in Zug auf dem Chamer Fussweg. Die Zahl der Schwerverletzten ist um 4 auf 49 gesunken und liegt im Vergleich zu den vergangenen 9 Jahren auf dem tiefsten Stand. Bei den Leichtverletzten hingegen gab es eine leichte Zunahme um 3 auf 259. Dies geht aus der Verkehrsstatistik 2016 hervor, die diesen Dienstag veröffentlicht wurde.

Von den 872 Verkehrsunfällen 2016 waren rund ein Viertel (272) Schleuder- oder Selbstunfälle. Einer der 2016 Schlagzeilen machte, war der Selbstunfall eines Sattelschleppers Ende Oktober. Dieser ist in der Blegikurve in die Leitplanke geprallt und quer über beide Fahrstreifen zum Stillstand gekommen. Für die Bergung musste der Autobahnabschnitt für mehrere Stunden gesperrt werden. «Dieser Unfall führte uns klar vor Augen, wie stark ausgelastet das Strassen- netz ist und wie wenig es braucht, dass der Verkehrsfluss nachhaltig gestört werden kann oder gar zum Erliegen kommt», sagt Karl Walker, Kommandant der Zuger Polizei.

«Der technische Fortschritt bei den modernen Kommunikationsmitteln wirkt sich negativ auf die Verkehrssicherheit aus.»

Stephan Rogger, Chef Verkehrspolizei

 

Je ein Fünftel der Unfälle geschahen beim Parkieren (177) oder waren Auffahrunfälle (172). Eine grosse Mehrheit der Auffahrunfälle ereignete sich auf dem Autobahnnetz. Dort herrscht insbesondere in den Morgen- und Abendstunden dichtes Verkehrsaufkommen. Ein Grossteil der Autofahrer hält im Verhältnis zur Geschwindigkeit zu wenig Abstand. Diese Auffahrunfälle wären mit genügend Abstand zu vermeiden: «Als Faustregel für genügenden Abstand gilt mindestens der «halbe Tacho», also halb so viele Meter, wie die Geschwindigkeit in Kilometern beträgt», empfiehlt Stephan Rogger, Chef Verkehrspolizei.

Hauptunfallursache «Ablenkung» – Augen auf die Strasse

Im Berichtsjahr ereigneten sich 322 Unfälle aufgrund von Ablenkung und Unaufmerksamkeit am Steuer und es wurden 123 Personen verletzt. «Diese Verkehrsunfälle sind absolut vermeidbar. Verantwortungsbewusste Autolenkende richten die Aufmerksamkeit uneingeschränkt auf die Strasse», sagt Stephan Rogger, Chef Verkehrspolizei.

Heutzutage könne man im Strassenverkehr beobachten, wie Fussgänger die Strasse überquerten und gleichzeitig gedankenversunken ein SMS schreiben würde, Velofahrer mit Kopfhörern, die sich durch den Abendverkehr schlängelten oder Autofahrer, die mit dem Handy am Ohr auf der Autobahn unterwegs seien. «Der technische Fortschritt bei den modernen Kommunikationsmitteln wirkt sich negativ auf die Verkehrssicherheit aus. Die Nutzung und die damit verbundenen Gefahren im Strassenverkehr werden von den Verkehrsteilnehmenden massiv unterschätzt und führen immer wieder zu Unfällen», mahnt Verkehrspolizeichef Stephan Rogger. Deshalb werde die Zuger Polizei auch im laufenden Jahr ein besonderes Augenmerk auf abgelenkte und unaufmerksame Verkehrsteilnehmende haben.

Zum Schluss gibt es noch eine positive Nachricht: Die Unfallzahlen wegen Alkohol gingen leicht zurück. Von 37 Unfällen (Vorjahr 41), bei denen Lenkende unter Alkoholeinfluss standen, waren 29 Selbstunfälle.

 

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