Harsche Kritik am Club nach Puljic-Rauswurf

«Totale Nieten!» und «Huere Saftlade!» – Die FCL-Fanseele kocht

Die Reaktionen der Fans zum Puljic-Rauswurf sind fast ausschliesslich negativ.

(Bild: freshfocus/Martin Meienberger/ Montage les)

Tomislav Puljic hat beim FC Luzern keine Zukunft. Weil er sportlich stets überzeugt hat, reagieren die Fans mit einem regelrechten Shitstorm. Trotzdem verteidigt der FCL die Trennung. Derweil lassen zwei Ligakonkurrenten verlauten, nicht am Verteidiger interessiert zu sein.

Es kriselte schon länger zwischen FCL-Verteidiger Tomislav Puljic (33) und der sportlichen Leitung. Diesen Mittwoch platzte die Bombe: Der FCL setzt nicht mehr auf den Verteidiger. Puljic kann den Verein per sofort verlassen. Man wolle der Mannschaft ein neues Gesicht geben, teilte der FC Luzern mit (zentralplus berichtete).

Die Meldung machte unter den FCL-Fans innert Kürze die Runde und wurde in den sozialen Medien heiss diskutiert. Schliesslich gilt Puljic als Fanliebling. zentralplus hat die Reaktionen unter die Lupe genommen und stellt fest: Die FCL-Fans können den Schritt überhaupt nicht nachvollziehen. Ein wahrer Shitstorm ist entbrannt. Liegt es auch an der Kommunikation seitens des Clubs?

Diese beiden Fans sind in erster Linie wütend:

Mehrfach wird erwähnt, dass immer, wenns beim FCL gut läuft, irgendwo wieder ein Konflikt ausbricht:

Nicht verstehen können die Fans den Rausschmiss, weil es an den Leistungen Puljics wenig zu nörgeln gibt.

Drastischer fasst dieser Fan den sportlichen Verlust zusammen:

Ein grosser Kritikpunkt ist auch die Kommunikation seitens des FCL:

FCL-Medienchef: «Keine unüberlegte Spontanreaktion»

Es gäbe viele weitere Kommentare, die man herauspflücken könnte. Zusammenfassend lässt sich festhalten: Die Fans können den Rauswurf nicht verstehen. Und teilweise wurden Kommentare abgesetzt, die man so nicht stehen lassen konnte, bestätigt FCL-Medienchef Max Fischer: «Es kann jeder auf unseren Social-Media-Kanälen seine freie Meinung äussern. Extrem starke Beleidigungen unter der Gürtellinie werden aber gelöscht.»

Aber ist die Art der Kommunikation des FC Luzern geschickt? Fischer wiederholt auf Anfrage: «Seit Dezember wussten der Spieler und dessen Berater, dass der FCL nicht mehr mit ihm plant. Es wurden ihm Optionen aufgezeigt. Darauf ist der Spieler nicht eingetreten.» Und warum hat man nicht viel konkreter über die Gründe, die zur Trennung führten, informiert? Fischer: «Klar ist, dass im emotionalen Geschäft Fussball die Aussensicht nicht immer deckungsgleich mit der Innensicht ist. Aber Sie können davon ausgehen, dass ein von verschiedenen Fachleuten gefällter Entscheid nicht eine unüberlegte Spontanreaktion ist.»

Man habe den Fakt, nicht mehr mit Puljic zu planen, kommunziert. Über die weiteren Schritte wird der FCL informieren, sobald diese klar sind. Damit verbunden sind auch Fragen rund um die Verabschiedung oder ein Abschiedsspiel, erklärt Fischer.

GC und St. Gallen haben kein Interesse

Was nun mit Tomislav Puljic? Er kann sich ab sofort einen neuen Verein suchen. Beim FC St. Gallen war der Kroate in der Vergangenheit immer wieder im Gespräch. Und jetzt? Mediensprecher Daniel Last erklärt: «Die Geschichte mit Tomislav Puljic wird schon seit längerer Zeit immer wieder aufgewärmt. Aber er ist definitiv kein Thema für den FC St.Gallen.»

Ein anderer Club aus der Super League, der einen Führungsspieler gebrauchen könnte, wären die Grasshoppers. Captain Kim Källström hat den Club überraschend in der Winterpause verlassen. Doch auch dort will man Puljic nicht. Sportchef Manuel Huber sagt: «Der Spieler ist zurzeit für GC kein Thema.»

Antwort auf dem Platz gefragt

Die Meinungen über den Rausschmiss gehen auseinander. Fakt ist, ohne Puljic fehlt dem FCL eine Option in der Innenverteidigung. Es verbleiben drei gelernte Innenverteidiger: der bisher nicht vollumfänglich überzeugende Ricardo Costa, Neuzugang Lucas Alves, der im letzten Spiel in Lausanne sein Super-League-Debüt gab, und der in der Winterpause bereits abgeschriebene François Affolter. Nachwuchsspieler Stefan Knezevic wäre die vierte Option, er wartet aber noch auf sein Debüt in der Meisterschaft.

Sportlich ist der Rausschmiss von Puljic auf den ersten Blick klar ein Verlust. Es wird sich in den nächsten Spielen zeigen müssen, wie gut die Defensive ohne ihn funktioniert. Im ersten Spiel in Lausanne gab’s vier Gegentore, was kaum nach dem Geschmack des Clubs sein wird. Geht es in diesem Stil weiter, wird die Kritik an die Adresse der Verantwortlichen bestimmt nicht leiser.

Die Innenverteidiger des FC Luzern. Von links: Ricardo Costa, Lucas Alves und François Affolter.

Die Innenverteidiger des FC Luzern. Von links: Ricardo Costa, Lucas Alves und François Affolter.

(Bild: fcl.ch)

Auf Facebook gibt es derweil auch solche, die mit dem Entscheid leben können:

 

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3 Kommentare
  • Profilfoto von emmenbronx
    emmenbronx, 10.02.2017, 18:36 Uhr

    Als doch: Auch beim FCL gedeihen Mobbing, unwürdige Machtspiele und Empathieverlust schon wieder prächtig. All dies weil Tomislav Puljic ab und an gesagt hat was er denkt ?!? – Im Mlinar haben wir Tomi & seine Familie als hoch anständige, liebenswerte Menschen kennen gelernt. Solch destruktive Aktionen haben alle FCL-Spieler & Fans & vor allem Tomislav tatsächlich nicht verdient! Wenn die Federführenden Eier haben, überdenken Sie diesen bemühenden, unnötigen Entscheid. Falls nicht, empfehle ich den Herren Kälin, Sieber, Babbel & Gaugler zurück zu treten. Der Fisch stinkt bekanntlich zu erst immer vom Kopf her. Und diese hinterlistige, gemeine Arroganz der Mächtigen ist unmenschlich und verletzt unser Gerechtigkeitsempfinden zu tiefst. Pfui! Welch traurige & erbärmliche Schande für den FCL.

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    • Profilfoto von Bufra
      Bufra, 11.02.2017, 13:56 Uhr

      Ich werde nach diesem Vorfall die nächste Saisonkarte nicht mehr lösen.

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  • Profilfoto von Chombachomba
    Chombachomba, 09.02.2017, 18:27 Uhr

    Pujic hat den Cenit mit 33 überschritten und so sehe ich es als normal dass man nicht mehr mit Ihm rechnet. Zugleich sollte man auch mit Costa und Affolter sofort dass gleiche machen.
    Um de neuen Abwehrrecken sollte eine neue und junge, hungrige Verdeitigung geformt werden!
    Babbel weiss genau was er macht….! Und wir danken Pujic speziell für seinen Einsatz, aber es ist halt ein Geschäft, sorry!

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