«Saturday Night» in der Zuger Galvanik

Whighfield bugsiert das Publikum 20 Jahre zurück

Sannie Charlotte Carlson alias Whigfield – begleitet von ihren Tänzern.  (Bild: mko)

Das Eurodance-Sternchen aus den 90er-Jahren trat gestern im Kulturzentrum Galvanik in Zug auf. Whigfield nahm das Publikum mit auf eine Reise in die Vergangenheit – aber zuerst musste man viel Geduld beweisen.

1994 landete Sannie Charlotte Carlson alias Whigfield ihren ersten grossen Hit mit «Saturday Night» und schaffte damit den internationalen Durchbruch. Weitere Erfolge konnte sie mit ihren Songs «Another Day» und «Sexy Eyes» verbuchen. Doch Ende der 90er war Schlussmit dem Höhenflug: Sie hatte den Peak ihrer Karriere überschritten und es wurde in der Folge ruhig um sie.

Und das ist – wer kennt es nicht – «Saturday Night»:

 

Nichtsdestotrotz blieb sie bis heute in der Musikbranche aktiv und produziert weiterhin fleissig Musik. Allerdings ohne grossen Erfolg, Whigfield wurde von der breiten Öffentlichkeit nur noch wenig beachtet.

Wo blieb das Publikum?

Dafür tritt Whigfield jetzt häufig an 90er-Partys auf – zum Beispiel am Samstag im Galvanik in Zug. Dabei verleitet sie das Publikum zu Reminiszenzen über die eigenen wilden Teenagerjahre.

Was das Konzert selbst betrifft, so bräuchte es schon einen Hyperoptimisten, um den Konzertsaal als halb voll zu bezeichnen. Ein Drittel voll wäre wohl eher angebracht gewesen.

Trotzdem war die Stimmung recht gut, die Leute waren gut gelaunt. Der gehobene Alkoholpegel der meisten Anwesenden liess wohl auch das Stimmungsbarometer ansteigen. Und dem Alkoholpegel war es wohl auch zu verdanken, dass diese Stimmung selbst nach einer 45-minütigen Verspätung des Stars nicht tief in den Keller sank.

Das Publikum wartete brav beziehungsweise kehrte zurück, als Whigfield endlich auf die Bühne kam. Wider Erwarten trat sie (nach dieser grandiosen Verspätung) nicht als Diva mit Starallüren auf, sondern bodenständig, mit Elan und ohne Berührungsängste.

Hier ein Eindruck des Konzertes:

 

Die Hits kamen zweimal

Ihre sympathische Ausstrahlung machte den zeitlichen Rückstand ohne weiteres wett. Sie blieb für die vollen 30 Minuten auf der Bühne und gab auf Wunsch des Publikums noch eine Zusage. So kamen wir denn je zweimal in den Genuss von «Saturday Night» und «Sexy Eyes».

Auch etwas Werbung für ein neues Songprojekt unter ihrem Alias Sannie fehlte nicht. Das ist sicher legitim, schliesslich scheint sie in England mit ihren Songs «In the Morning» und «How Long» Erfolg zu haben – wieso also nicht auch in der Schweiz! Bloss spielen sollte man das.

So tönt Sannie:

 

Ausserdem war die Dame am Samstagabend sichtlich verletzt, was an dem riesen Pflaster an ihrem Hals zu erkennen war. Ob sie sich tatsächlich beim Rasieren geschnitten hat, bleibt zu bezweifeln.

Also Danke Whigfield für den Einsatz und das Engagement, die Freundlichkeit und das Erscheinen gestern Abend. Schade nur, dass das Publikumsinteresse so gering war, denn der Teenagertraum von einst hatte trotz der langen Wartezeit tatsächlich etwas. Das Fazit für den Abend: Ein Star zum Anfassen!

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