Beschönigungen bei der Salle Modulable?

«Diese Visualisierung stimmt schlichtweg nicht»

Der LSVV übt erneut Kritik an den Visualisierungen der Salle Modulable auf dem Inseli. (Bild: LSSV)

Der Landschaftsschutzverband Vierwaldstättersee ist nicht einverstanden mit den Visualisierungen der Salle Modulable auf dem Inseli. Auf den bekannten Fotomontagen scheint ein wesentliches Element wirklich zu fehlen. Eine andere Forderunge hingegen ist bereits erfüllt.

Bereits im April stellte der Landschaftsschutzverband Vierwaldstättersee (LSVV) klar: Eine Salle Modulable auf dem Inseli geht ihnen gehörig gegen den Strich (zentralplus berichtete). Dass das ganze Projekt wegen des starken Gegenwinds versenkt werden könnte, war schon damals für den Präsidenten Urs Steiger kein Thema: «Das ist in Kauf zu nehmen.»

Ursula Stämmer versprach daraufhin öffentlich, dass sie sich für eine Einigung mit den Verbänden einsetzen werde (zentralplus berichtete). Beim LSVV ist sie damit aber scheinbar auf Granit gestossen. Denn dieser geht nun in die nächste Runde und stellt Forderungen.

Vereinfacht und verkleinert?

«Die Visualisierungen zeigen nicht die tatsächlichen Ausmasse einer Salle Modulable», betont Steiger. Die Fotomontagen seien schlichtweg nicht richtig, da keine Höhendifferenz zwischen dem KKL und der Salle Modulable ersichtlich sei. Für die Salle Modulable werde jedoch mit bis zu 32 Metern Höhe gerechnet. Das KKL hingegen komme nur auf 21.

«Zudem wird der geplante Baukörper vereinfacht dargestellt, indem die Kuben von Vor- und Anbauten entweder weggelassen oder partiell durch waldartige Bepflanzungen kaschiert werden», heisst es in einem Brief an Regierungsrat Reto Wyss und an die Stadträtin Ursula Stämmer-Horst. Das sei nicht realistisch.

Ein Modell wird gefordert

Anstelle von «problematischen Visualisierungen» schlägt der LSVV vor, dass ein Modell im Massstab 1:500 hinzugezogen wird. Man könne dafür das bereits bestehende Modell vom Bereich Bahnhof/KKL/Inseli erweitern. Der Verband rechnet mit Kosten von ungefähr 6000 Franken für die Modellergänzung und damit 0,003 Prozent der geschätzten Gesamtkosten.

«Als zusätzliche wichtige Information dürfte zudem eine zeitlich eingeschränkte Markierung einzelner Bauhöhen mittels geeigneter Mittel auf dem Inseli machbar sein», findet der LSVV.

Eine klare Entscheidungsgrundlage gefordert

Im Sinne der erwähnten «offenen und transparenten Kommunikation» erachte der LSVV eine verbindliche Darstellung als wesentlich. «Wir wollen sicherstellen, dass eine klare und übersichtliche Diskussions- und Entscheidungsgrundlage für die kommende Abstimmung bereitsteht», so Steiger. «Wir wollen den Leuten zeigen, was ihnen vorenthalten wird, und unsere Ablehnung damit untermauern.» Denn bereits am 27. November 2016 findet in der Stadt Luzern die erste Volksabstimmung zur Salle Modulable statt. Bei dieser werden die Stimmbürger jedoch erst über den Projektierungskredit und Bauchrechtsvertrag entscheiden. Und damit auch darüber, ob das Projekt weitergeführt wird oder ob die ganze Aufregung umsonst war. Wie das Gebäude einmal aussehen könnte, das ist zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt nicht klar.

Existiert bereits

Ein Modell, welches zeigt, wie das Gebäude aussehen könnte, ist also gar nicht möglich. Der Architekturwettbewerb würde erst 2017 beginnen, wenn die erste Abstimmung positiv verlaufen ist. Macht ein Modell trotzdem Sinn? «Das Volumen des Gebäudes ist in der Studie klar definiert», betont Steiger. Und davon wolle die Stadt offensichtlich auch nicht abweichen. «Wenn das Volumen fix ist, dann sollte eine grobe Darstellung in einem Modell sicher möglich sein.»

Mathis Meyer, Gesamtprojektleiter Neues Theater Luzern/Salle Modulable, sagt dazu: «Im Rahmen der Standortevaluationen wurden bereits massstabsgetreue Modelle gebaut. Beabsichtigt ist, dass wir das Modell vor der Abstimmung der Öffentlichkeit zugänglich machen.» Es gehe dabei natürlich vor allem darum zu sehen, wie sich das Volumen in den Kontext einbettet. «Die architektonischen Ausformulierung des Gebäudes werden wir mit dem Wettbewerb und mit der nächsten  Planungsphase erreichen. Diese Chance gibt uns aber erst ein bewilligter Planungskredit. Nach Abschluss dieser Arbeiten erhält die Bevölkerung nochmals die Gelegenheit, über die Realisation abzustimmen», ergänzt Meyer.

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