Pilotprojekt hat sich bewährt

Pflege-Vorkurs für Flüchtlinge geht in die zweite Runde

Die neue Klasse des Vorkurses «Perspektive Pflege» mit Adrian Wyss, Projektverantwortlicher für die Zentralschweizer Interessengemeinschaft Gesundheitsberufe (Zigg), Lehrperson Verena Felder und Zigg-Geschäftsführer Tobias Lengen. (Bild: zvg)

Elf anerkannte Flüchtlinge haben im Juli den Vorkurs im Pflegebereich abgeschlossen – drei von ihnen beginnen nun eine Lehre, fünf ein weiteres Praktikum. Für die Initianten ist klar: Das Pilotprojekt hat sich bewährt. Bereits haben 15 neue Flüchtlinge den Lehrgang gestartet.

Den Einstieg in die Berufswelt schaffen: Das ist das Ziel der 15 Geflüchteten, die den Vorkurs «Perspektive Pflege» begonnen haben. Während eines Jahres lernen sie Deutsch und werden an den Pflegeberuf herangeführt. Im Idealfall finden sie anschliessend eine Lehrstelle im Gesundheitsbereich.

Die 15 Teilnehmer aus Syrien, Eritrea, Somalia, Uganda und Äthiopien sind im Juni für das Projekt ausgewählt worden. Seit Anfang August lernen sie bei der Non-Profit Organisation Enaip Deutsch. Seit dem 11. August besuchen sie zudem den Pflegeunterricht der Zentralschweizer Interessengemeinschaft Gesundheitsberufe (Zigg).

Die zwölf Frauen und drei Männer werden während fast einem Jahr 235 Kurstage und zwei Praktika in Langzeitbetrieben absolvieren.

Pilotprojekt erfolgreich abgeschlossen

Das Pilotprojekt ist im letzten August vom Kanton Luzern und Partnerorganisationen lanciert worden. Mitte Juli konnten elf Absolventen ein Zeugnis entgegennehmen. Ein Teil von ihnen hat nun eine Anschlusslösung. «Von den Absolventen können zwei eine Attestausbildung zur Assistentin Gesundheit und Soziales und einer eine Lehre zum Fachmann Gesundheit absolvieren», erklärt Marco Borsotti, Präsident der Zigg. «Fünf weitere Teilnehmende absolvieren ein weiteres Praktikum in ihrem Ausbildungsbetrieb und besuchen parallel weiterhin den Deutschunterricht bei der Enaip.»
 
Im Frühling hat das Staatsekretariat für Wirtschaft Seco den Pilotversuch in den Best-Practice Katalog aufgenommen. Für die Initianten eine deutliche Bestätigung für den Erfolg des Pilotprojekts. «Nach einer ausführlichen Evaluation des Pilotprojektes aller beteiligten Institutionen war uns klar, dass erneut 15 Flüchtlinge von dem Angebot profitieren und so eine Chance auf eine bessere berufliche Integration erhalten sollen», erklärt Guido Graf, Regierungsrat des Kanton Luzern.

Neu mit Probezeit

In der zweiten Runde werde am bewährten Unterrichtsprinzip festgehalten: Das heisst, mit den Schwerpunkten Deutsch im Beruf, Allgemeinbildung sowie individuelle Entwicklung und Pflege. Neu wird das erste Praktikum sechs Wochen anstelle von vier dauern, um die Einführungszeit zu verlängern.
 
Zudem müssen sich die Teilnehmenden während einer Probezeit von drei Monaten behaupten. Auch das Deutschniveau wird auf
das obere B1-Niveau angehoben, um die Verständigung mit Teamkollegen und Bewohnern sicherzustellen.
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