Das Zug Sports Festival kommt in Bewegung

«Je mehr Haut, desto besser hält ihr an der Stange»

Pole Dance für alle

(Bild: Lali)

Gross angekündigt war die Neuauflage des Boardstocks, das nun Zug Sports Festival heisst. Weniger kommerzielle Sponsoren, mehr Lokales wurde versprochen (zentralplus berichtete). Gestern eröffnete das Festival, und wir waren vor Ort. 

Es ist Freitagabend um sechs in Zug. Wie üblich an einem nicht verregneten Freitagabend finden sich diverse Spaziergänger entlang der Promenade, die Aussentische der Cafés und Restaurants sind gut gefüllt, aber zwischen Katastrophenbucht und Landsgemeindeplatz reihen sich Zelte aneinander.

Begrüsst wird man gleich als Erstes von muskulösen, schweissüberströmten, oder vielleicht eher eingeölten, Fitnessinstructors, die beim Crossfit-Stand abwechselnd ihre Hanteln stemmen und Liegestützen vollziehen. Da wir uns von so viel Testosteron und Klischees nicht angesprochen fühlen, zieht es uns aber schnell weiter. Gegenüber erklärt eine leicht bekleidete Dame das Prinzip des Pole Dance: «Je mehr Haut, desto besser hält ihr an der Stange. Also Hosen und T-Shirt hochkrempeln», höre ich noch im Vorbeigehen, untermalt vom Gelächter einer jungen Frau, die es soeben geschafft hat, sich an der Stange zu drehen. Noch ein wenig weiter steht die «B Arena», eine Kunststoff-Eisfläche, auf der sich ein paar Leute zum Tai-Chi-Kurs versammelt haben. Zum Gemisch der New-Age-Musik aus den Arena-Lautsprechern und der Schlagermusik vom Rest des Festivals versuchen sie ihre Arme ruhig im Kreis zu drehen. 

Alles lokal?

Beim Betrachten der Plakate, Flyer und Uniformen der Sportler fällt auf, dass viele Clubs tatsächlich aus der Gegend stammen. Zumindest teilweise. Kurz gegoogelt stellt sich heraus, dass viele der Studios zu einer grösseren Kette gehören, von der eine Filiale im Kanton Zug stationiert ist.

Aber auch die Underdogs sind am Zug Sports Festival vertreten, z.B. die Wu-Academy mit Sitz in Baar. Die Kampfsportschule, die unter anderem auch Selbstverteidigungskurse und chinesisches Boxen anbietet, stellte trotz seiner Grösse insgesamt vier Athleten für das Nationalkader und holte diesen Frühling sechs Medaillen bei den Europameisterschaften in Russland. Für ihr Show-Training brachten sie Schüler jeden Alters mit, die unter grossem Applaus ihre Übungen und Tricks vorzeigten.

Das Programm ist dicht bepackt an diesem Freitagabend. Im Halbstundentakt finden auf dem ganzen Gelände Vorführungen statt: von Rock’n’Roll-Tänzern zu Rope-Skipping und Thai-Boxing. Immer gefolgt von der Aufforderung, dass man nun mitmachen könne – heute sei es schliesslich gratis.

Das Zuger Publikum liess sich davon aber nicht sonderlich beeindrucken. Lieber holte man sich einen Burger am Essensstand oder ein Eis und setzte sich ans Seeufer. Nur zu gut sind uns die Erinnerungen an die Wakeboard- und Wasserski-Vorführungen geblieben. Das möchte man keinesfalls verpassen.

Am Freitag hat sich das Warten nicht gelohnt. Die Wasserskivorführung um 19 Uhr dauerte gerade mal 3 Minuten und war von der Uferpromenade nur halbwegs zu sehen. Wie auch schon in den letzten Jahren ist der beste Ausblick auf dem schwimmenden Floss zu finden, für Normalsterbliche ist der aber nicht zugänglich.

Da schaut man lieber den mutigen Besuchern zu, die sich in einem «Klettergstältli» über das Seebecken transportieren lassen. Oder schmunzelt ob den Kindern und Erwachsenen, die sich im Slackline versuchen und meist schon beim ersten Schritt runterfallen. Ein Blick auf das Programm verrät aber, dass zumindest am Samstag mehr Action auf dem See zu erwarten ist.

Das Festival läuft noch bis Sonntag.

 

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