Parkhaus Musegg: Erschütterungsversuche geplant

Stresstest für den Musegghügel

Am 23. Juni 2016 finden im alten Stadtratsbunker unter der Museggmauer Erschütterungsversuche statt. Sie erfolgen in Absprache mit der Kantonalen Denkmalpflege und dienen dem Nachweis, dass weder die Museggmauer noch benachbarten Liegenschaften bei den Bauarbeiten für die Kavernen im Fels Schäden erleiden. 1971 wurden bereits entsprechende Versuche durchgeführt. Die neuerlichen Versuche mit modernsten Geräten sollen ergänzende Resultate zuhanden des Vorprojekts liefern.

Die Planung einer unterirdischen Parkierungsanlage mit Carterminal im Musegghügel, genannt Parkhaus Musegg, soll diesen Sommer so weit kommen, dass das Projekt im Herbst zur Vorprüfung an die kantonalen Behörden gelangen kann (zentralplus berichtete). Im Rahmen der Planungsarbeiten sind diverse Nachweise zu erbringen. Besondere Umsicht ist für den Bestand der Museggmauer angebracht.

Erster Test im Jahr 1971

Die Musegg Parking AG hat sicher zu stellen, dass beim unterirdischen Felsabbau oberflächig keine gebäudeschädigenden Erschütterungen auftreten. Dafür finden am 23. Juni tagsüber Erschütterungsversuche statt, deren Auswirkungen auf die Museggmauer und auf die benachbarten Liegenschaften in Absprache mit deren Eigentümern gemessen werden, wie die AG in einer Mitteilung schreibt. Die Stiftung Museggmauer hat in Absprache mit der Kantonalen Denkmalpflege ihr Einverständnis für diese Messungen bereits erteilt.

Im Rahmen der Versuche werden, wie bereits 1971, aus dem bestehenden Museggstollen heraus minimalste Sprengstoffmengen zur Detonation gebracht. Die dadurch verursachten Erschütterungen werden an der Museggmauer selbst sowie an diversen Objekten in ihrer Umgebung von synchronisierten Messgebern aufgezeichnet. «Die Erschütterungen sind in etwa mit jenen üblicher Baustellenaktivitäten vergleichbar», sagt André Marti, Gesamtprojektleiter Musegg Parking.

Musegg Parking bis 35 unter Boden

Die Messungen werden von einem unabhängigen Expertenteam (Steiger Baucontrol AG, Luzern) in Zusammenarbeit mit Sprengfachmann Adrian Gasser (ESSA Explosiv Service SA, Brig) ausgeführt. Die Messungen erfolgen mit hochsensiblen Geofonen, die an den Gebäuden montiert werden. Die Erkenntnisse aus den Versuchen liefern die Grundlagen für die Planung eines erschütterungsarmen Ausbruchs. «Die Denkmalpflege wird die Daten der Erschütterungsmessungen und die bautechnische Lösung unserer Ingenieure anschliessend von einem Gutachter überprüfen lassen», erklärt Marti.

Der bestehende Museggstollen wird in die künftige Nutzung des Musegg Parkings einbezogen und eignet sich daher ideal für die Erschütterungsversuche. Er befindet sich im Bereich des Schirmerturms, stadtseitig unterhalb der Museggmauer. Er wurde zur Zeit des zweiten Weltkrieges erstellt und weist zur Mauer eine Überdeckung von 5,5 Metern auf. Damit liegt der Stollen weniger tief als das künftige Musegg Parking, welches überall 8 bis 35 Meter unter der Mauer und des Musegghügels zu liegen kommt.

Stresstest für den Musegghügel
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