IV Luzern zieht Bilanz

Weniger Neurenten, mehr Berufseingliederung

Die IV Luzern hat 2015 mehr Menschen mit Behinderung beruflich integriert und weniger Neurenten zugesprochen. Ausserdem konnten gut 4,5 Millionen Franken an Rentenleistungen durch die Aufdeckung von Versicherungsmissbrauch eingespart werden.

Die IV Luzern hat 1166 Menschen mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung erfolgreich bei der beruflichen Eingliederung unterstützt. Das sind acht Prozent mehr als im Vorjahr, wie sich dem am Donnerstag veröffentlichten Jahresbericht entnehmen lässt. Donald Locher, Direktor der IV Luzern: «Immer mehr Arbeitgeber sind bereit, den Betroffenen eine Rückkehr in den Arbeitsprozess zu ermöglichen. Aber wir wollen die Zusammenarbeit noch intensivieren – nicht nur mit den Arbeitgebern, auch mit anderen beteiligten Akteuren, etwa mit Ärztinnen und Ärzten sowie Sozialversicherungen. Wir brauchen mehr solcher Erfolgsgeschichten.»

Weniger Renten

Während die Eingliederungen zunehmen, nimmt die Zahl der Rentenbezüger ab: Die laufenden Renten um 2 Prozent, von 10’097 im Jahr 2014 auf 9’915 im vergangenen Jahr. Die IV-Neurenten sind im Vergleich zum Vorjahr gar um 13 Prozent zurückgegangen. Dies, obwohl die IV-Anmeldungen (4’430 im Jahr 2015) in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen haben. Letztes Jahr waren 2,5 Prozent der gesamten Luzerner Wohnbevölkerung IV-Rentenbezüger. Nach Nationalitäten aufgeschlüsselt, lag der Anteil der Schweizer IV-Rentenbezüger in Relation zur Schweizer Wohnbevölkerung im Kanton Luzern ebenfalls bei 2,5 Prozent. «Spitzenreiter» sind die IV-Rentenbezüger aus der Türkei mit einem Anteil von 5,9 Prozent im Verhältnis zur türkischen Wohnbevölkerung, gefolgt von den Nationen aus Ex-Jugoslawien mit 4,8 Prozent.

Erfolgreich gegen Versicherungsmissbrauch

Durch die Aufdeckung von versuchtem oder vollendetem Versicherungsmissbrauch hat die IV Luzern im vergangenen Jahr hochgerechnet 4,6 Millionen Franken (2014: 6,6 Millionen Franken) an Rentenleistungen eingespart – indem sie Leistungen kürzte oder verweigerte. Konkret hat die IV Luzern 94 Verdachtsfälle geprüft, neun mittels Observation. In zwölf Fällen hat sich der Verdacht erhärtet. Locher dazu: «Trotz der bedeutenden Einsparungen in der Bekämpfung des Versicherungsmissbrauchs verhält sich die überwiegende Mehrheit der Versicherten korrekt und bezieht die Leistungen zu Recht.»

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