Kreuz-Diskussion soll schweizweit stattfinden

Mit Kreuzen und Engeln: Die Abdankungshalle im Friedental bei einer Abschiedsfeier im Jahr 2005. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Die Kreuze im öffentlichen Raum sollen erhalten bleiben. Dies fordert eine Vereinigung auf nationaler Ebene, die vom Luzerner Kantonsrat Pirmin Müller präsidiert wird und in Zug ihren Sitz hat.

Die Diskussion ging drunter und drüber. Christliche Symbole sind in der Stadt Luzern zum politischen Zankapfel geworden. Ursprünglich sollten sie aus der Abdankungshalle des städtischen Friedhofs Friedental verschwinden, so die Idee. Aber es folgte ein Sturm der Entrüstung. Ein Komitee um die CVP wehrte sich mit einem Referendum erfolgreich gegen die Absicht der Stadt, die Halle konfessionslos und neutral zu gestalten (zentralplus hat mehrmals darüber berichtet. Hier geht es zum Pro und Contra zweier Luzerner Politiker).

Schliesslich gelang man zu folgendem Vorschlag: Die Symbole sollen nur noch bei Bedarf, etwa durch Vorhänge, verhüllt werden können. Sogar die muslimische Gemeinde teilte öffentlich mit, dass sie mit den christlichen Symbolen keine Probleme habe. Dennoch wird das Volk am 25. September über das von der CVP mit 1700 gültigen Unterschriften eingereichte Referendum abstimmen.

Solche Diskussionen verhindern

Nun wirkt diese Diskussion nach, wie die Neue Luzerner Zeitung (NLZ) am Samstag berichtet. Die religiös-konservative Gemeinschaft «Der Neue Rütlibund» setzt sich dafür ein, die Diskussion aufs nationale Parkett zu hieven. Präsident Pirmin Müller, der für die SVP im Luzerner Kantonsrat sitzt, sagt gegenüber der NLZ: «Uns ist es wichtig, dass man nicht nur regional aktiv wird, sondern in der ganzen Deutschschweiz ein Zeichen setzt.»

Müller möchte verhindern, dass sich ein Entscheid, wie er in der Stadt ursprünglich gefällt wurde, wiederholt. «Wir sind ein christlich geprägtes Land, und das soll erkennbar bleiben durch Symbole im öffentlichen Raum. Der öffentliche Raum gehört nicht dem Staat oder einem Gericht, sondern der Gesellschaft», sagt er gegenüber der NLZ. Er hat nun eine Petition Petition lanciert. Als Minimalziel seien 20 000 Unterschriften vorgesehen. Diese sollen im November dem Bundesrat übergeben werden. Die Petition enthält keine konkrete Forderung, ein Gesetz oder gar die Verfassung anzupassen.

Der Neue Rütlibund ist ein 1990 gegründeter Verein mit knapp 400 Mitgliedern und Sitz in Zug. Er versteht sich selber als Verfechter der christlichen Soziallehre. In der Vergangenheit ist er etwa durch seinen Kampf gegen die Abtreibung wie auch gegen als Gotteslästerung empfundene Darstellungen in der Kunst und in den Medien aufgefallen.

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