Luzern: Hilfe zur Selbsthilfe in Sachen Velo

Weck den Velomech in dir!

Bild aus der Gründerzeit der Velobude vor 25 Jahren: Hier gibt's Hilfe zur Selbsthilfe. (Bild: PD)

Die Sonne ist wieder da – schwingen wir uns aufs Velo! Aber oje, wie das gute Teil wieder aussieht … doch egal, wie gross das Wehwehchen am geliebten Zweirad auch sein mag: Das kriegt man wieder hin! zentralplus präsentiert die besten Tipps für die Velonothilfe.

Veloflicken? Da kriegt man doch schmierige Hände – und das richtige Werkzeug fehlt meist auch. Richtig, aber mit etwas Hilfe, kriegt das jeder hin. Und Hände kann man wieder waschen. Selbst ist der Velofahrer; es macht stolz und gibt einem ein gutes Gefühl, etwas selbst wieder in Ordnung zu bringen. Ganz nach dem Motto: Wo ein Velo ist, ist auch ein Weg.

Wenn also Ihr Zweirad ein Problem hat, heisst das noch lange nicht, dass man den Fall gleich dem Velomech übergeben muss. Fast alles lässt sich selbst beheben, wenn man die richtigen Werkzeuge und die fachliche Unterstützung hat. zentralplus zeigt Ihnen, wo Sie Ihr Velo in Luzern wieder auf Vordermann bringen.

Was also kann ich tun, wenn …

… das Velo schmutzig ist?

Ernsthaft jetzt? Einen Eimer und einen alten Lappen hat wohl jeder zuhause, da kann man auch fast nichts falsch machen. Und danach etwas Öl auf die Kette, auch das schaffen wir! Wer selbst dafür zu bequem ist: Haben Sie gewusst, dass die netten und fleissigen Leute in der Velostation beim Bahnhof auch Velos reinigen? Und ja, die ölen sogar die Kette und erledigen kleinere Reparaturen. Am Morgen abgeben, und wenn man von der Arbeit zurückkommt, sieht das Velo wieder aus wie neu.

… die Luft raus ist?

Da wird’s schon kniffliger, denn eine Pumpe haben schon lange nicht mehr alle zuhause. Aber zum Glück gibt es davon jede Menge auf öffentlichem Grund in der Stadt Luzern: elf fest installierte Velopumpen vom Löwenplatz bis Littau. Gratis und immer verfügbar, nur finden muss man sie …

Diese Karte zeigt, wo die Pumpen stehen:

 

… alles Pumpen der Welt nichts nützt?

Ja, dann wird’s «e Platte» sein. Aber auch das ist noch lange kein Grund zum Verzweifeln oder gleich zum Händler zu springen (wohlgemerkt: Wir haben nichts gegen Velomechs, aber die haben Besseres zu tun, als platte Reifen zu flicken!). Das Loch kann man selbst flicken. Wie das geht? Youtube, kennsch?

 

 … es etwas kniffliger ist – ich aber trotzdem selbst Hand anlegen will?

25 Jahre Velobude

In der ehemaligen Pfarrersgarage der Kirche St. Anton im Luzerner Tribschenquartier entstand vor 25 Jahren die Velobude – die erste nichtkommerzielle Velowerkstatt der Region. Das Konzept hat sich über die Jahre kaum verändert: Kunden bringen ihr kaputtes Velo und flicken es in der komplett eingerichteten Werkstatt selbst. Ersatzteile stehen ebenso zur Verfügung wie der gute Rat des velobegeisterten Teams. «Dank der professionellen Infrastruktur und einem umfassenden Ersatzteillager können fast alle Probleme behoben werden», sagt Oliver Odermatt vom Velobudenteam. Spezielle Kenntnisse sind keine nötig, die Dienstleistungen sind fast gratis, man bezahlt lediglich eine symbolische Werkstattgebühr von 2 Franken pro Stunde (Schüler: 50 Rappen). Die Velobude lebt vor allem vom Engagement und der Fronarbeit des fünfköpfigen Aktivteams sowie der finanziellen Unterstützung von Gönnern. Daneben verkauft und vermietet sie auch Velos.

Am Samstag, 21. Mai, feiert die Velobude das Vierteljahrhundert: Am Nachmittag gibt es ein Familienprogramm, am Abend spielt der Songwriter Coal (René Burrell), und es wird selbstgebrautes Velobuden-Bier ausgeschenkt.

Dann gibt es in Luzern verschiedene Angebote, wo man unter kundiger Anleitung sein Zweirad wieder auf Vordermann bringt.

Velobude 1: Die erste «nichtkommerzielle Velowerkstatt» in Luzern ist die Velobude in der Pfarrei St. Anton. Diese gibt es jetzt exakt 25 Jahre (siehe Box). In der ehemaligen Autogarage stehen nicht nur eine komplette Velowerkstatt und viele Ersatzteile zur Verfügung, das fünfköpfige Velobudenteam hilft bei kniffligen Fragen; spezielle Kenntnisse sind keine nötig. «So manche treuen Kunden haben sich schon selbst zu versierten Velomechs entwickelt», heisst es da. Geöffnet ist die Velobude jeweils am Mittwochabend (April bis November) und am Samstagnachmittag (ganzjährig). Gönner zahlen nix, alle anderen eine kleine Werkstattgebühr.

Velobude 2: Die Velobude im Neubad hat ausser dem Namen und der Tatsache, dass es ebenfalls um Velos geht, nichts mit der Original-Velobude gemeinsam. Aber nützlich ist auch dieses Angebot. Denn in der kleinen Werkstatt im ehemaligen Hallenbad kann man ebenfalls sein Velo flicken lassen und etwas dazulernen – nach dem Motto: «mit kleinem Geld-, dafür grösserem Zeitbudget». Reparaturen dauern etwa eine Woche, es gibt auch Veloputz-Tage, Schlauchwechselkurse etc. Von Dominik Röllin, einem Hobbymech mit Leidenschaft für alte Damenvelos. Geöffnet ist die Werkstatt jeweils am Montag- und Mittwochnachmittag sowie an Wochenenden.

Und regelmässig findet samstags ebenfalls im Neubad das Repair-Café statt, bei dem man allerhand Gegenstände selbst flicken kann – darunter auch Velos. Es findet jeweils am dritten Samstag des Monats, statt – nächstes Mal also am 21. Mai.

… das gute Ding nicht mehr zu retten ist?

Dann gönnen Sie sich doch was: ein schönes neues Velo beim Händler Ihres Vertrauens. Oder aber, wenn es denn günstiger und gebraucht sein soll, findet man an diversen Orten gute Schnäppchen. Aber auch hier ist man gut beraten, genau hinzusehen und einen Experten beizuziehen – sonst geht das ganze Prozedere wieder von vorne los. Occasionsvelos gibt’s auch bei vielen Velohändlern – oder aber in Luzern an folgenden Orten:

Velobörse am Nationalquai der Pro Velo: Leider findet die nächste erst wieder am 16. September statt.

Zweimal im Jahr am Nationalquai in Luzern: die Velobörse.

Zweimal im Jahr am Nationalquai in Luzern: die Velobörse.

(Bild: PD/Pro Velo Luzern)

Sattelfest heisst die neue Velobörse im Neubad, die erstmals am 9. April stattfand. Wann es die nächste gibt, ist noch unklar. Auch die Caritas Luzern verkauft günstige Occasionsvelos in der Velostation, die von der Caritas betrieben wird. Und die Velobude verkauft und vermietet ebenfalls immer wieder Occasionsvelos (siehe Box oben).

Wenn’s schneller – und noch billiger – gehen soll, sind die Mietvelos von Nextbike jederzeit und schnell zur Hand, ein Projekt der Caritas und der Stadt. Das geht ganz easy per Handy: Code anfordern, aufschliessen, losfahren. Und an einem der 90 Standorte in Luzern wieder zurückstellen.

… das eigene Velo endlich wieder fahrtüchtig ist?

Ja, was wohl? Losfahren! Nur, wohin? Die Website von Luzernmobil.ch hat ganz viele gute Ideen für Velotouren in der Region:

 

Und Luzernmobil weiss auch, wo man in der Stadt und Agglo Velofahren kann, wo man es besser sein lässt und wo es ganz verboten ist (blau ist gut, hellblau weniger gut, hellrot kritisch, rot ist verboten):

 

Haben wir etwas vergessen? Kennen Sie gute Tipps, um sein Velo in Luzern selbst zu reparieren? Wir sind gespannt, nutzen Sie die Kommentarfunktion.

Sehen Sie hier weitere Bilder aus 25 Jahren Velobude:

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