Rückblick: 25 Jahre Comix-Festival Fumetto

«Die Zeit war reif für ein solches Festival»

Erinnern sich an alte Fumetto-Zeiten: Niklaus Zeier (links) und Kurt Weber. (Bild: jwy)

Die Geschichte des Fumetto ist erstaunlich und voller schräger Geschichten. Vom Start 1992 im Jugendhaus Wärchhof – bis hin zu einem der wichtigsten internationalen Comicsfestivals. Zwei, die von der ersten Minute an dabei waren, sind Niklaus Zeier und Kurt Weber. Sie haben einiges zu erzählen.

1992 fand in Luzern erstmals ein Comicwettbewerb statt. Noch niemand konnte damals ahnen, dass aus dieser Idee einst eines der wichtigsten Comicsfestivals in Europa werden würde. Das will jetzt, da das Fumetto 25 Jahre alt ist, gefeiert sein.

Zum Jubiläumsfestival pilgert eine ganze Schar von Stars der Szene nach Luzern, darunter viele Rückkehrer, und es gibt eine Hommage in Form eines Kunstbuches (siehe Box am Textende).

Niklaus Zeier und Kurt Weber bezeichnen sich als «letzte Mohikaner» – sie waren von Anfang an dabei. Doch auch für sie ist es an der Zeit, den Stab weiterzugeben: Weber hat die ersten Festivals noch mitorganisiert, danach war er im Vorstand. Vor einem Jahr ist er abgetreten. Zeier feiert jetzt noch das Vierteljahrhundert als Präsident – und tritt auf die nächste GV im Herbst zurück.

«Wahnsinn, wenn ich daran zurückdenke»

Der eigentliche Festivalgründer heisst René Fuhrimann. Ab dem zweiten Festival war Robi Müller Kopf der Organisation.

Niklaus Zeier: Ich erzähle die Anekdote immer wieder: René Fuhrimann hatte die Idee für das Fumetto im Bahnhofbuffet Olten, als er dort an einer Besprechung war – und auf der Heimfahrt schrieb er das Konzept.

Kurt Weber: Es war seine Abschlussarbeit als soziokultureller Animator …

zentralplus: Und wie sind Sie zum Fumetto gekommen – Sie hatten ja nichts mit Comic am Hut?

Zeier: Das hat sich so ergeben, ich war damals Präsident des Wärchhof und der Boa – der Wahnsinn, wenn ich daran zurückdenke. Kurt und ich haben uns im Wärchhof-Vorstand kennengelernt. Und dadurch kamen wir an das Fumetto ran.

Die letzten Mohikaner

Kurt Weber und Niklaus Zeier haben die Anfänge des Fumetto an vorderster Front mitgeprägt. Kurt Weber ist langjähriger Fumetto-Vorstand und hat das Comix-Festival in den ersten Jahren mitorganisiert. Weber ist in der Geschäftsleitung des Computerhändlers Dataquest. Niklaus Zeier ist seit der Gründung des Vereins Fumetto 1993 dessen Präsident und prägte das Festival ebenfalls von der ersten Stunde an. Zeier ist Leiter Kommunikation Stadt Luzern.

Das erste Festival fand vom 2. bis 5. April 1992 im kleinen, aber legendären Jugendhaus Wärchhof statt – Motto: «frei wählbar». Es gab einen kleinen Wettbewerb, ein Musikprogramm, einen Zeichentrickfilm-Abend und eine Ausstellung. Noch niemand konnte ahnen, dass daraus ein jährlich wiederkehrendes Comics-Festival würde, und schon gar nicht eines der wichtigsten überhaupt. Was aber von Anfang an da war: die Idee der Förderung. Und es gab auch von Anfang an Diskussionen und Auseinandersetzungen, erinnert sich Zeier. Ein Jahr später sei es dann bereits radikal «obsi» gegangen.

1993 fand das Fumetto in der einiges grösseren Boa statt – Thema: «Musik». Ein perfekter Raum und eine perfekte Infrastruktur dafür. Das Festival dauerte bereits eine Woche, neben der Boa gab es Veranstaltungen im Wärchhof, Kulturpanorama, Stattkino und in Restaurants. Mit Ralf König («Kondom des Grauens») war bereits ein internationaler Gast dabei, seine Puppenshow hatte in der Boa Premiere – und im «Storchen» präsentierten Models Comics auf Damenunterwäsche.

Zeier: Erstaunlich war, dass vom ersten zum zweiten Festival ein Riesensprung passierte. Die Zeit war einfach reif für ein solches Festival in der Deutschschweiz, es gab ja nur jenes in Sierre, sonst nichts. Aber Sierre ist mehr ein Fest, das auch Comiczeichner zeigt …

Weber: Ein bisschen eine Kilbi. (lacht)

Zeier: Aber die Szene in der Deutschschweiz hatte nichts, es ist uns gelungen, die Comicszene Schweiz dabeizuhaben.

Weber: Und es gab Luzerner Zeichner: Melk Thalmann, Gefe, Werner Kiechler …

Brand der Kapellbrücke: «Fumare – Fumetto, passt!»

Am 18. August 1993 brannte in Luzern die Kapellbrücke – ein einschneidendes Ereignis für Luzern – ein einschneidendes Ereignis im Speziellen auch für das Fumetto.

Niklaus Zeier erinnert sich: Das Lustige ist: Beim berühmten Brand am 18. August 1993 haben sich diverse Leute der Comicszene an diesem Brand getroffen, und dort ist schon die Idee rumgeflackert. Das hat man dann aufgenommen … Brand und Fumetto, das passt ja: Fumare – Fumetto. Wo Rauch ist, ist auch Feuer …

Bilder auf der neu eröffneten Kapellbrücke 1994.

Bilder auf der neu eröffneten Kapellbrücke 1994.

(Bild: zvg/Archiv Fumetto)

1994 – ein Jahr nach dem Brand – wurde die Kapellbrücke wiedereröffnet. Das Fumetto veranstaltete darauf die Comic-Brücke – ein Riesenerfolg. Weil die Originalbilder noch nicht wieder verfügbar waren, hätten Lücken darin geklafft. Das Fumetto füllte sie mit Comics: 111 Bildtafeln zum Thema «Europa und die Schweiz». Alle Bilder wurden von den Künstlern – internationale und Luzerner – extra für diese Ausstellung angefertigt.

Die Aktion machte Fumetto auf einen Schlag international bekannt, sogar CNN berichtete. Schon damals hiess der Stargast, wie auch jetzt am 25. wieder: Lorenzo Mattotti (siehe Programm-Box). Die Zeichner auf der Brücke hiessen: Anke Feuchtenberger, Dominique Goblet, Max, Danijel Zezelj, Lorenzo Mattotti, Elisabeth Hermann, Werner Kiechler, Sarah Maria Lang, Tino Röllin, Christoph Schürpf, das erste Bild malte Gefe.

Zeier: Wir haben europäische Geschichte geschrieben damals. Es war das erste Mal, dass wir internationale Comicstars hatten, viele sind heute noch mit uns verbunden.

Eine grosse Herausforderung sei das dreieckige Format gewesen, sagt Zeier lachend. «Man musste die Bilder – Kopien, keine Originale – genau in diesen Winkel hineinpassen – das war eine technische Übung par excellence.» Mit Erfolg hat das Fumetto einige der Bilder verkauft und Firmen konnten sie sponsern.

Auch das Schweizer Fernsehen wollte einen Bericht darüber, der damalige Korrespondent Walter Bucher ging auf Niklaus Zeier zu und brachte eine Idee ins Spiel: «Er sagte zu mir, dass sie eine spezielle Inszenierung brauchen, eine Torte wäre eine gute Idee.»

Zeier bestellte also eine Torte mit Europawappen, gelben Sternen drauf und allem drum und dran – hätte aber niemals mit dem gerechnet, was dann kam: Eine Riesentorte, die 4000 Franken kostete … «Weder wir noch das Fernsehen konnten das zahlen, also haben wir der Konditorei als Gegenleistung sechs Bildflächen auf der Brücke angeboten, die sie sponsern konnte, und so ist es aufgegangen», so Zeier. Die Tortenstücke hatten sie dann nach den Dreharbeiten fürs Fernsehen an Passanten verteilt.

Ohne Franz Kurzmeyer wär’s nicht gegangen

Ein wichtiger Name der Anfangszeit war Franz Kurzmeyer, der damalige Stadtpräsident und erster «Ehren-Amici» des Fumetto. Die Amici stellen die «Grande Famiglia» hinter dem Festival dar: Unterstützer von «Amici Piccolo» bis «Super Amici», oder eben «Ehren-Amici».

Weber: Ohne Franz wäre die Ausstellung auf der Kapellbrücke nicht möglich gewesen. Ich weiss noch, wie er irgendeinmal sagte: «So, jetzt gehe ich in diesen Stadtrat und sage denen, dass ich das machen will!» (lacht laut).

Zeier: Nicht alle waren von der Idee einer Comicausstellung auf der neu eröffneten Kapellbrücke angetan. Doch nach dieser Sitzung ist es dann gegangen.

Robi Müller (links) und Kurt Weber (Mitte) im Gespräch mit Stapi Franz Kurzmeyer am Fumetto 1995.

Robi Müller (links) und Kurt Weber (Mitte) im Gespräch mit Stapi Franz Kurzmeyer am Fumetto 1995.

(Bild: zvg/Archiv Fumetto)

«Wir waren die erste Salle Modulable auf dem Inseli»

1995 hiess das Thema «Die Reise»: Die Boa wurde umgebaut, also musste man ausweichen. Das Festivalzentrum stand in einem Zelt auf dem Inseli.

Weber: Wir waren die erste Salle Modulable auf dem Inseli, aber hallo. Das war sehr modulable …

Zeier: Wir hatten ein grosses Veranstaltungszelt mit einer Beiz, daneben einen Wohnwagen mit dem Wächter. Und ich weiss noch, es hat geschneit, wir hatten Angst, dass die Zelte zusammenbrechen.

Legendär auch die Veranstaltung mit dem Namen «Zack-Schwitz-Buff-Poing»: eine Comix-Box-Schau in der Schüür. Mit Animator Jonas Raeber. Echte Boxer trugen in einem echten Ring Boxkämpfe aus, dies als Adaption zu Geschichten von Jose Munoz.

Zeier: Das war etwas vom Lustigsten überhaupt.

Weber: Eine Riesengeschichte! Und ich lache jetzt noch: Jonas Raeber als Moderator, war das lustig … Man nahm einfach auf, was kommt, wenn du einen Comicstar hast, der viel über Boxen schreibt, dann machst du ein entsprechendes Rahmenprogramm.

Zeier: In dieser Zeit gab’s die Gruppe Houdini, was die geleistet hat. Das war eine der absolut schrägsten Aktionsgruppen. Die haben Shows gemacht an den Eröffnungen, musikalisch und mit weiss der Teufel was.

Fumetto auf dem Inseli: Comixpark mit Ausstellung im Zelt.

Fumetto auf dem Inseli: Comixpark mit Ausstellung im Zelt.

(Bild: zvg/Archiv Fumetto)

Von den wilden Anfangszeiten zur Professionalisierung

zentralplus: Man hört, die Anfangszeit sei recht wild und chaotisch gewesen.

Weber: (schnell) Ja sehr!

Zeier: Wild im positiven Sinn, ja. Kreativ wild. Am Anfang war alles sehr basisdemokratisch. Das war zum Teil schwierig: Man hatte einerseits kein Geld, andererseits wollten alle ihre Ideen verwirklichen. Es gab Sitzungen, an denen fehlten viele. Es hat halt zwischendurch gekriselt und es gingen gewisse aus Protest … (beide lachen). Aber ein paar Leute sind geblieben und haben das weitergetragen.

1993 war das Jahr, in dem das Fumetto versuchte, sich eine professionellere Struktur zu geben, und den Verein gründete.

Zeier: Ich war einer von denen, die sagten, dass wir eine Basis brauchen, dass wir nicht jedes Jahr von der Hand in den Mund leben können. Wir brauchen eine Struktur und müssen entsprechend überlappend planen.

Also hat man eine Lösung mit einer Trägerschaft gesucht. Und die Trägerschaft blieb bis heute in Luzerner Hand – diese Verankerung sei entscheidend, so Niklaus Zeier. «Obwohl wir viele nationale und internationale Gäste hatten, war die Trägerschaft immer stark hier verhaftet. Das war auch der Grund, wieso das Fumetto immer hier geblieben ist.» So bestand nie die Gefahr, dass das Fumetto Luzern verlässt. Wie das etwa dem renommierten Video-Festival Viper passierte, das 2000 nach Basel zog.

Fumetto-Bar in der Boa 2006. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Fumetto-Bar in der Boa 2006. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

«Wir konnten eigentlich 25 Jahre lang machen, was wir wollten»

Das Fumetto ist neben dem Lucerne Festival der grösste Subventionsempfänger unter den Festivals in der Stadt – 2016 erhält es 219’000 Franken. Die Gelder aus der öffentlichen Hand machen 40 Prozent des Gesamtumsatzes des Festivals aus – ohne ginge es nicht.

Zeier: Wir hatten von allem Anfang an eine sehr gute Unterstützung der öffentlichen Hand, vor allem der Stadt Luzern.

Weber: Wir konnten eigentlich 25 Jahre lang machen, was wir wollten, und es kam nie jemand und sagte, sorry, diese Ausstellung geht gar nicht, jetzt streichen wir euch 10 Prozent. Das erlebt man ja auch in der heutigen Zeit immer wieder, dass Subventionen an Inhalte gekoppelt werden. Das hatten wir effektiv nie, man liess uns immer machen. Das hatte einen Grund: Egal wie chaotisch es war, wir schauten immer, dass wir das, was wir machten, vorsichtig machten. Wir haben es nie ausgenutzt. Das schuf einen Goodwill über die Jahre.

Zeier: Die Unterstützung fing mit Franz Kurzmeyer an, er hat diese Politik der Offenheit geprägt, das ging weiter mit Urs W. Studer und wir haben auch jetzt einen gut Sukkurs von der Stadt.» Und auch die städtische Kulturchefin Rosie Bitterli sei immer eine Hilfe gewesen: «Sie hat uns immer sehr stark unterstützt von allem Anfang an.»

Vereinspräsident Niklaus Zeier spricht an der Fumetto-Eröffnung 2006. (Bild: Natalie Boo/AURA)

Vereinspräsident Niklaus Zeier spricht an der Fumetto-Eröffnung 2006. (Bild: Natalie Boo/AURA)

Obwohl die Unterstützung der Stadt konstant und gross war und ist: Finanziell gesehen sei es kein Fingerschlecken, jedes Jahr das Budget zusammenzubekommen, so Zeier. Gerade bei Stiftungen werde es immer schwieriger, weil sie ihre Unterstützung an gewisse Inhalte koppeln. Das macht die Planung schwieriger und weniger verlässlich – für das Fumetto eine grosse Herausforderung. Denn das Festival hat Angestellte, muss Löhne über das ganze Jahr zahlen, hat aber nur das eine Festival.

Zeier: Viele sind immer wieder erstaunt und fragen: Was, ihr habt Leute angestellt? Die haben das Gefühl, so ein Festival organisiert man in 14 Tagen. Sie wissen nicht, wie viel Arbeit dahintersteckt. Wir haben nach den anfänglich wilden Zeiten eine Professionalisierung erreicht, die so weit führt, dass man zwei bis drei Festivals am Planungshorizont hat.

«Das Wichtigste sind die Zeichnerinnen und Zeichner, sie sind das Herz des Ganzen»

Im Gegensatz zu anderen grossen Comicsfestivals ist das Fumetto nicht kommerziell ausgerichtet. Es gebe an anderen Orten eigentliche Messen, wo die Buchverlage Stände mieten und so das Festival finanzieren, sagt Zeier.

Zeier: Ausstellungen und Comics als Kunst sind dort eher Nischen – am Fumetto ist es die Hauptsache, wir wollen keine Verlagsmesse sein. Das Wichtigste sind uns die Zeichnerinnen und Zeichner, sie sind das Herz des Ganzen. Bei uns stehen sie im Zentrum.

Es sei immer ein Spagat gewesen: einerseits Talente fördern, andererseits zeigen, was im professionellen Bereich geht. Das sei über die Jahre gut gelungen, sagt Zeier.

Zeier: Wir konnten zeigen, dass Comic nicht eine lokale Geschichte ist, sondern eine weltweite. Fumetto hat für Europa und die Schweiz riesige Fenster aufgetan.

Das wichtigste Comicsfestival der Welt findet im französischen Angoulême statt. Die jetzige künstlerische Leiterin des Fumetto, Jana Jakoubek, wurde dort letztes Jahr als erste Nicht-Französin zum Jurymitglied gewählt. Für Zeier ein grosser Moment.

Zeier: Das ist der Ritterschlag für das Fumetto, es zeigt, dass wir nicht einfach ein paar Freaks sind. Das ist für uns eine Riesengeschichte. Das Fumetto hat sich etabliert zu einem wichtigen Trendsetter in der Szene.

«Luzern ist die ideale Destination für das Fumetto»

Luzern profitiert vom Fumetto – Fumetto profitiert von der Grösse der Stadt. Das Festival hat ein Netzwerk, viele Künstler kommen über persönliche Beziehungen und werden persönlich untergebracht. Das seien einige der Erfolgsgeheimnisse.

Zeier: Luzern ist eine absolut ideale Destination von der Grösse und von der Lage für so ein Festival.

Es gibt kein eigentliches Zentrum, das Festival verbreitet sich jährlich wiederkehrend wie ein Virus über die Stadt. Und man entdeckt am Fumetto auch als Luzerner immer wieder neue Räume: Orte, an die man sonst oft nicht kommt. Sei das der Saal der Maskenliebhaber, der Posttunnel im Bahnhof oder aktuell der Zwischenzeitraum in der Neustadtstrasse.

Weber: Das Festival soll auch für lokale Besucher eine Überraschung sein und neue Einblicke geben in die Stadt.

Erinnerungen: kiffende Finnen und ein verlorener Franzose

Zeier: Eine Zeit lang hat man bewusst Kunstgruppen eingeladen, aus Genf oder Paris etwa. Die lustigste waren die Finnen, die sind vor allem aufgefallen, weil sie grosse Guugen geraucht haben. Sie haben es lustig gefunden, dass man hier Gras organisieren konnte, und schwebten in der Boa in anderen Sphären.

Und apropos andere Sphären:

Zeier: Einmal haben wir einen Franzosen verloren, plötzlich haben wir gemerkt, dass er an den Stadtlauf ging, der zur gleichen Zeit stattfand. Also ist er kurzerhand mitgelaufen.

Und es gibt jedes Jahr eine legendäre Schifffahrt mit allen beteiligten Künstlern – auch 2016 wieder.

Weber: Das ist jeweils das Ereignis, an das sich alle erinnern können. Es sind nicht die Ausstellungen und Eröffnungen … es ist abartig, das gibt eine emotionale Bindung.

Zeier ergänzt: Es ist ein Phänomen, ich sage den Leuten immer: Macht eine Schifffahrt mit den Gästen, die sind jeweils hin und weg.

Und zum Schluss noch dies:

Zeier: Eine der schönsten Ausstellungen finde ich immer noch jene in der Seebadi, in der in jeder Kabine ein Werk war. Das war 1998: 58 Installation in 70 Umkleidekabinen zum Thema Wasser.

Bild von Stargast Lorenzo Mattotti (Bild: Fumetto/Lorenzo Mattotti)

Bild von Stargast Lorenzo Mattotti (Bild: Fumetto/Lorenzo Mattotti)

 Fumetto: das Jubiläumsprogramm

Das 25. Fumetto Comix-Festival findet zwischen 16. und 24. April statt. Wie jedes Jahr gibt es über die ganze Stadt verteilt viel zu erleben: 11 Hauptausstellungen, 55 Satelliten und 242 Kunstschaffende.

Jubiläumsbuch: Zum Jubiläum gibt es ein Fumetto-Kunstbuch als Hommage in limitierter Auflage von 300 Stücken. 41 Zeichner aus 25 Jahren lassen die Geschichte des Fumetto aufleben – im Comicform, versteht sich. Jede/r Künstler/in gestaltet ein Kapitel – individuell und live am Festival. Jedes Buch wird letztlich ein Unikat sein und dementsprechend schwer zu erwerben.

Wiederkehrer: Viele der 242 Künstlerinnen und Künstler waren in den letzten 25 Jahren schon einmal am Fumetto und kehren zurück. Der amerikanische Star der Comic-Reportage Joe Sacco etwa (bereits 2002) ist in der Unterführung des Bahnhofs zu sehen. Der diesjährige Stargast heisst Lorenzo Mattotti aus Italien (1994 der erste Stargast am Fumetto überhaupt) und stellt im Kunstmuseum aus und der Spanier Max – ein Fumetto-Künstler der ersten Stunde (1994 dabei, 2005 Stargast) – ist im Atelier Neustahl zu sehen.

Artist in Residence ist heuer der Holländer Joost Swarte (er arbeitet täglich im offenen Atelier im Hotel Schweizerhof), der junge Schweizer Zeichner Conradin Wahl bestreitet die «Fumetto-Schleuder» in der Galerie theQ – er ist das zu entdeckende Talent am Fumetto.

Es gibt zudem zahlreiche Veranstaltungen: Symposien, Vorträge, Führungen, Workshops und Kinderangebote. Im Historischen Museum gibt es eine Ausstellung zu 25 Jahren Fumetto. Die Wettbewerbsausstellung findet in der Kunsthalle statt, Festivalzentrum ist in der Kornschütte. Eröffnungsparty: Samstag, 16. April, 21 Uhr, Kleintheater Luzern.

Im Fumetto-Archiv findet man zahlreiche Details zu 25 Jahren Comix-Festival. Etwa, wie die bisherigen künstlerischen Leiter/innen hiessen: Robi Müller, René Fuhrimann (1992–1993), Robi Müller (1994–1999), Sabine Witkowski (2000–2006), Lynn Kost (2006–2011), Jana Jakoubek (2012 bis jetzt).

Lesen Sie zum Thema auch unseren Blog von Christoph Lichtin: «25 Jahre Fumetto in Luzern»

Sehen Sie weitere Fumetto-Bilder aus dem Archiv in unserer Galerie:

Themen
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon