Plakatvandalismus in Emmen

Geköpfte CVP-Kandidaten erhitzen die Gemüter

Den Einwohnerrats-Kandidaten der CVP Emmen wurden auf dem Plakat die Köpfe abgeschnitten. (Bild: zvg)

Weniger als 48 Stunden nach dem Aufstellen wurden die Plakate der CVP Emmen für die Einwohnerratswahlen bereits zerstört – den Kandidaten wurden die Köpfe abgetrennt. Die Partei ist entsetzt, versucht aber mit einer Aktion auf Facebook, das beste daraus zu machen.

Die CVP Emmen setzt im Wahlkampf erstmals auf lebensgrosse Plakate mit ausgeschnittenen Konturen. Doch die Freude über die am Samstagnachmittag aufgestellten Gruppenplakate mit den Kandidierenden für den Einwohnerrat währte nur kurz. Das erste konnte am Montag an der Haldenstrasse in Emmenbrücke kaputt aufgefunden werden – die darauf abgebildeten Kandidaten wurden geköpft.

«Die abgeschlagenen Köpfe weisen auf eine offensichtlich mutwillige Zerstörung hin», meint Fraktionschef und Kampagnenleiter Christian Blunschi. Im Vergleich zu konventionellen Plakaten seien die neuen Gruppenplakate teurer in der Produktion. 185 Franken kostet ein Stück – insgesamt 30 konnte sich die CVP Emmen leisten und in der Gemeinde verteilen. «Die aufwendigen Konturplakate können kurzfristig nicht ersetzt werden», erklärt Blunschi. «Daher haben wir beschlossen, jetzt rechtzeitig Klartext zu reden – es sollen keine weiteren Plakate zerstört werden.» 

«Die jüngste Aktion ist an Geschmacklosigkeit kaum zu überbieten.»
Christian Blunschi, Fraktionschef CVP Emmen

Anzeige gegen Unbekannt

Klartext heisst: Die Partei will Vandalismus nicht tolerieren und wird deshalb Strafanzeige gegen Unbekannt erstatten. Ob die Vandalen jemals gefunden werden, ist unklar. Zahlen, ob vergangene Anzeigen zum Erfolg geführt hatten, gibt es nicht. «Es wird statistisch nicht festgehalten, welche Sache beschädigt wurde und ob Festnahmen in diesem Bereich erfolgten», heisst es bei der Luzerner Polizei auf Anfrage.

«Bisher sind wir aufgrund dieser Thematik selten an die Öffentlichkeit getreten», sagt Blunschi weiter. Denn auch in Vergangenheit seien immer wieder Plakate der CVP zerstört worden, so etwa vor den letzten Kantonsratswahlen im März.

Man habe jedoch entschieden, dies nicht an die grosse Glocke zu hängen, erklärt Blunschi. Schliesslich habe sich auch der entstandene Schaden in Grenzen gehalten. Anders sah dies im vergangenen Oktober bei linken und rechten Parteien aus: Sie veranstalteten einen grossen Aufschrei aufgrund verschandelter oder abgerissener Plakate (zentralplus berichtete). Die Junge SVP wollte sich die Zerstörung ihrer Plakate nicht mehr gefallen lassen und sicherte diese sogar mit Stacheldraht.

Facebook-Aufruf für Reparaturideen

Doch warum ist es dieses Mal anders? «Die jüngste Aktion ist an Geschmacklosigkeit kaum zu überbieten», so Blunschi. Die Symbolik dieser Tat sei schliesslich nicht ohne. Dennoch versuche man das Ganze mit Humor zu nehmen. «Immerhin, kopflose Politik kann man uns nicht vorwerfen», lacht Blunschi.

Auch nicht vorwerfen kann man der CVP Emmen, dass man die Chance verpasst, mit den jüngsten Ereignissen Wahlkampf zu betreiben. So startete die Partei eine Aktion auf Facebook, in der sie um kreative Beiträge zur Photoshop-Reparatur der Plakate bittet. «Wir werden den ‹kreativsten Kopf› mit einem Preis beschenken», sagt Blunschi.

Unsere Redaktion hätte da auch schon einen für die CVP: Warum nicht einen Hasenkopf, einen Jesuskopf, einen Eier- und ein Schoggikopf darauf setzen und der Emmer Bevölkerung damit gleich frohe Ostern wünschen?

Mit dieser Aktion sucht die CVP Emmen nach guten Ideen für eine Photoshop-Reparatur des Plakats.

Mit dieser Aktion sucht die CVP Emmen nach guten Ideen für eine Photoshop-Reparatur des Plakats.

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