Wer in Luzern Kultur ermöglichte

Unsere Kultur-Köpfe 2015

zentral+ hat drei Menschen herausgepickt, die 2015 für die Luzerner Kulturschaffenden einiges ermöglichten. (Bild: fotolia)

Das Jahr 2015 ist fast um und zentral+ blickt zurück. Aber nicht nur auf Events, sondern auch auf Menschen. Dazu haben wir drei Kulturköpfe gekürt. Und in diesem Jahr wählen wir drei Menschen, die für viel Kultur in Luzern den Weg geebnet haben – fast wortwörtlich.

Nach der Opernvorstellung, dem Theater, der Vernissage wird geklatscht und gejubelt – die Künstler verneigen sich. Die Sänger, Tänzer, Schauspieler, die lesenden Autoren oder bildenden Künstler. Manchmal sind auch die Regisseure, die Choreografen oder Bühnenbildner mit dabei. Doch die Menschen, die es überhaupt ermöglichen, dass wir Kunst konsumieren dürfen, die werden selten beklatscht.

Deshalb wollen wir 2015 die Leute loben, die für viele Menschen Voraussetzungen geschaffen haben, um Kunst und Kultur produzieren und konsumieren zu können. Keine Maler, keine Schauspieler, keine Literaten – sondern Organisatoren und Ideenwälzer. Menschen, die sich mit Leidenschaft für die Kultur einsetzen. Sie schaffen Raum und Möglichkeiten für Kulturschaffende.

Wir möchten jedoch betonen: Hinter unseren diesjährigen Kulturköpfen steht selbstverständlich ein Team von Mitarbeitern – ein Pool an Hirn und Händen, der sich mit ihnen für Luzerns Kultur starkmacht.

 

Jesus Turiño (Bild: abl/Stefano Schröter)

Jesus Turiño (Bild: abl/Stefano Schröter)

Jesus Turiño – Projektleiter der abl

Er ist der Kopf hinter dem Projekt des Sommers 2015. Als die Allgemeine Baugenossenschaft Luzern (abl) den Abriss und Neubau der Himmelrich-Siedlung beschloss, wusste Turiño, dass das nicht ohne Pauken und Trompeten passieren darf.

Er präsentierte die Idee, die Himmelrich-Siedlung nach dem Auszug der Bewohner in eine Zwischennutzung für Künstler und Kulturschaffende zu verwandeln – bis kurz vor dem Abriss. Und so kam es. Rund 70 Wohnungen boten für einige Wochen Platz für über hundert Menschen mit ihren Ideen und Projekten.

Aus der Zwischennutzung wurde schliesslich mit den Tagen der offenen Türen auch ein Grossanlass, der tausende Besucher anlockte. Kulturschaffende konnten sich und ihre Projekte einem grossen Publikum präsentieren. Ein grosser Austausch fand statt, zahlreiche Ideen hatten endlich einen Raum für ihre Realisation gefunden.

Als Projektleiter war Jesus Turiño Ansprechperson für Künstler, Medien und Partner. Und er war stets in den verschiedenen Wohungen, bei den unterschiedlichsten Projekten anzutreffen.

 

Dominic Chenaux (Bild: Fb/Raffaella Bachmann)

Dominic Chenaux (Bild: Fb/Raffaella Bachmann)

Dominic Chenaux – Betriebsleiter des Neubads

Die Zwischennutzung Neubad hat sich 2015 gemausert. Chenaux und sein Team haben das Haus im vergangenen Jahr weiter vorangetrieben, als man sich das zu Beginn des Projekts je hätte vorstellen können.

Ende 2014 sah es schlecht aus um die Zwischennutzung. Dringend nötige Erneuerungen an der Infrastruktur brachten das Neubad in eine finanzielle Notsituation. Doch nun lebt das Haus mehr als je zuvor. Das Team um Dominic Chenaux und Urs Emmenegger hat sich in die Riemen gelegt, die richtigen Worte und Wege gefunden. Zahlreiche private Spender und hilfsbereite Hände meldeten sich. Und schliesslich hat auch bei der Stadt der Wind gedreht: Ohne Anfrage erhielt das Neubad nun Gelder für sein Programm 2016.

Das Haus hat sich über die Kantonsgrenzen hinaus einen Namen als innovative Zwischennutzung gemacht und ist in der Stadt Luzern und im Biregg-Quartier zum fixen Dreh- und Angelpunkt zahlreicher Projekte geworden.

 

Peter Klemm (Bild: Webseite Luzerner Theater)

Peter Klemm – technischer Direktor des Luzerner Theaters

Stets im Hintergrund des Luzerner Theaters lotet er die Grenzen des Möglichen in diesem alten Haus aus. Der Raum im Luzerner Dreispartenhaus ist mehr als rar, die technischen Mittel extrem beschränkt für ein Stadttheater.

Peter Klemm ist seit über 30 Jahren am Haus und kennt es wie seine Westentasche. Stets ruhig und bescheiden im Hintergrund, scheint er der kühle Kopf im kreativen Strudel des Theaters zu sein.

Nun ist er auch für das neue Projekt «Box» gefordert. Das Luzerner Theater will näher an die Bevölkerung heran, und Klemm hängt sich für die dazugehörige Infrastruktur rein. Die Begeisterung des künftigen Intendanten Benedikt von Peter für den technischen Direktor zeigte sich an der Pressekonferenz zur «Box». Eine gute Voraussetzung für die Zusammenarbeit in den kommenden Jahren – für eine räumlich und technisch herausfordernde Zukunft des Luzerner Theaters.

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