Kreiselkunst durch Zuger Künstler

Ein Zuger Kreisel wird optisch aufgewertet. Im Talacher hat heute Freitag der Zuger Künstler und Goldschmied Urs Bischof seine Skulptur «insieme» installiert.

Der Morgenverkehr rollt heute Freitag noch wie üblich ungehindert aus dem Ägerital nach Zug oder Baar. Aber unmittelbar danach hievt auf dem Kreisel Talacher ein grosser Kranlastwagen eine 7,5 Meter grosse und 700 Kilogramm schwere Skulptur aufs Beton-Fundament. Künstler Urs Bischof: «Ich habe meine Skulptur ‹insieme› genannt – im Sinne von gemeinsam, zusammen, gleichzeitig.»

7 rund 7 Meter lange Chromstahl-Stangen ragen in die Höhe. In der Mitte sind sie gebündelt und von einem Podest umgeben, auf dem vier Menschen sich gegenseitig halten. Die Zahl 7 soll laut Urs Bischof die Verbundenheit zwischen Kanton und den Gemeinden Zug, Baar, Ober- und Unterägeri, Neuheim und Menzingen, also den Berggemeinden, zum Ausdruck bringen. «Gerade in der heutigen Zeit ist das Miteinander gefragter denn je. Und dies gilt sowohl für den öffentlichen wie auch privaten Bereich.» Nur gemeinsam sei es möglich, die grossen Herausforderungen zu meistern.

Von einem äusserst gelungenen Werk spricht Landammann und Baudirektor Heinz Tännler, der den Künstler mit Rat und Tat unterstützt hat. «Urs Bischof bringt mit seinem Werk etwas zum Ausdruck, das uns etwas verloren gegangen ist – nämlich Seite an Seite Aufgaben anzupacken und zu einem guten Ende zu bringen.» Allzu oft stehe immer noch der eigene Vorteil im Vordergrund. «Jetzt können wir unsere Verbundenheit an einem Verkehrsknoten demonstrieren – nämlich an einem Eingangstor in die Städte Zug und Baar», betont Heinz Tännler. Den Kanton koste diese Skulptur übrigens nichts.

«Grosse Ehre»

Urs Bischof arbeitet seit rund 40 Jahren als Goldschmied und Künstler in Zug und hat in den letzten Jahren zwei Brunnen in der Gemeinde Unterägeri gestaltet. Dass nun eine von ihm gefertigte Skulptur den Kreisel im Talacher verschönert, erfüllt ihn mit grosser Freude und Genugtuung. «Ich durfte in anderen Kantonen und auch im Ausland bereits verschiedene Skulpturen machen. Dass nun ein Werk von mir an dieser neuralgischen Stelle stehen darf, ehrt mich ganz besonders.»

Kreiselkunst im Kanton Zug

Die Kunst im Kreisverkehr (auch Kreiselkunst) hat sich seit den 1990er Jahren als Genre der Kunst im öffentlichen Raum entwickelt und ist ein bedeutendes Anwendungsgebiet der Kunst am Bau im Verkehrsbauwesen. Bei Kreisverkehrer mit nicht überfahrbarer Mittelinsel sind Kunstobjekte neben einer Bepflanzung eine häufige Gestaltungsvariante in diesem im Regelfall für Fussgänger nicht zugänglichen Bereich. In verschiedenen Schweizer Kantonen hat die Kunst im Kreisverkehr eine lange Tradition. Kreiselkunst gibt es im Kanton Zug in der Stadt Zug (Industriegebiet Richtung Steinhausen), Unterägeri und Cham.

Die Baudirektion des Kantons Zug hat den Kreisel Talacher in den letzten Monaten saniert. Durch die intensive Verkehrsbelastung – täglich befahren im Durchschnitt rund 16’000 Fahrzeuge diesen Abschnitt – und infolge des hohen Schwerverkehrsanteils wies die Kreiselfahrbahnfläche zahlreiche Belagsschäden und ausgeprägte Belagsverformungen auf. Im Weiteren wurde auch die Fahrbahngeometrie der Zufahrt aus Richtung Zug optimiert.

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