Trennung fällt schwer

Die Wagenburg ist zurück beim Südpol

Die Wagenburg ist zurück beim Südpol – wahrscheinlich aber nicht für lange. (Bild: yab)

Die Wagenburg «Sous le pont» musste vergangenen Sommer das Areal neben dem Südpol Luzern verlassen. Auf dem neuen Platz beim Krienser Nidfeld konnten die Bewohner mit ihren eigens gebauten Wohnwagen aber auch nicht bleiben. Erneut zieht die Gruppe weiter. Und taucht wieder beim Südpol auf.

Nach fünf Jahren friedlichen Aufenthalts auf der Brache neben dem Südpol waren die Bewohner der Wagenburg «Sous le pont» im Juli erneut gezwungen, weiterzuziehen (zentral+ berichtete). Sie verabschiedeten sich und richteten sich auf dem Areal des ehemaligen Pilatusmarktes ein. Nur wenige hundert Meter trennten den alten Standort vom neuen.

Zum Zeitpunkt des Umzugs war unklar, wie lange das möglich sein würde: «Wir werden dieses brachliegende Gelände nun bewohnen und beleben», hiess es zur Zeit des Umzugs noch optimistisch in einer Mitteilung der Gruppe. Doch nun sind sie erneut unterwegs. Denn die Besitzerin «Coop Immobilien Genossenschaft» habe sich zu keinem Zeitpunkt gesprächsbereit gezeigt, bedauert die Gruppe.

Freude beim Südpol

«Bitte kein zweites öffentliches Herumreichen der Wagenburg» schrieb Mario Stübi diesen Sommer im Kulturblock (zentral+ berichtete). Und Stübis Befürchtungen scheinen sich zu bewahrheiten. «Unsere Situation bezüglich Standort hat sich seit diesem Sommer nicht verändert», gibt die Gruppe jetzt bekannt. Die Wagenburg musste das Areal des ehemaligen Pilatusmarktes räumen und ist kurzfristig mit den 15 Wagen auf die stillgelegten Gleise der Zentralbahn gezogen. Und zwar auf das Stück gleich neben dem Südpol. Dieser begrüsst die Wiederankömmlinge erfreut.

«Wichtige Verkehrsmeldung: Aufgrund einer nicht erwarteten Zwischennutzung kann der im letzten Jahr feierlich eröffnete ‹Highway der gehobenen Unterhaltung› im Moment nur bis zur Ausfahrt Südpol benutzt werden.» Diese Meldung postete der Südpol und hängte ein «Willkommen zurück»-Schild an die eigene Hausfassade.

Wagenburg statt Veloweg

Mit dem «Highway der gehobenen Unterhaltung» spielt der Südpol auf den geplanten Veloweg auf der Trasse an. Denn die stillgelegten Gleise zwischen Kriens und Luzern sollten eigentlich bereits zu einem Veloweg, der die beiden Kulturzentren Neubad und Südpol verbinden sollte, umgestaltet werden. Doch die Pläne verzögerten sich (zentral+ berichtete).

Nun hat sich die Wagenburg darauf eingerichtet. Doch wahrscheinlich wird es nur ein kurzes Intermezzo zurück beim Südpol. Besitzerin des Grundstücks ist die Stadt Luzern. Martin Urwyler, Projektleiter bei der Stadt, hat bereits vom Umzug der Wageburg auf das Gelände gehört. Von einer Bewilligung hingegen wisse er nichts. «Es sollte aber nach meiner Einschätzung kein Problem sein, solange dieser Standort für die Gruppe nur eine kurze Zwischenlösung darstellt», so Urwyler. Denn im Frühling 2016 werden die Arbeiten am Veloweg beginnen.

Dies ist der Gruppe bekannt, die gerade nicht die erste Odyssee in der Platzsuche durchmacht. Die kleine Wagengruppe zog vor ihrer Zeit beim Südpol stets medial begleitet durch Luzern, Kriens und Emmenbrücke. «In den letzten sieben Jahren haben wir diverse Gelände für unsere alternative Wohnform zwischengenutzt und haben auch weiterhin vor, dies zu tun», steht in der Medienmitteilung der Wagengruppe. Eine schwierige Situation, aber die Gruppe geht pragmatisch damit um. Zudem seien sie momentan erstmal sehr froh, wieder nahe beim Südpol zu sein. Und das scheint ja auch auf Gegenseitigkeit zu beruhen.

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