Neue Geschäfts- und Redaktionsleitung

Überraschende Abgänge bei IG Kultur und «041»

Edina Kurjakovic ist seit Mai 2014 Geschäftsleiterin des Dachverbandes Luzerner Kulturschaffenden, der IG Kultur Luzern. (Bild: zvg)

Verunsicherung in der Luzerner Kulturszene: Zwei leitende Stellen der IG Kultur, beziehungsweise des Kulturmagazins sind auf Januar neu ausgeschrieben. Besonders die knappe Mitteilung zum Abgang von Edina Kurjakovic stösst manchen sauer auf. Die IG Kultur beschwichtigt.

Die IG Kultur hat die Stelle der Geschäftsleitung neu ausgeschrieben. Fast gleichzeitig ist auch die Stelle von Martina Kammermann in der Kulturmagazin-Redaktionsleitung neu zu besetzen. 

Überraschend ist aber vor allem der Abgang von Edina Kurjakovic, welche die Stelle als Geschäftsleiterin der IG Kultur erst im Mai 2014 übernommen hatte (zentral+ berichtete).

Zwei Wechsel, beide unvorhergesehen für einen Grossteil der Luzerner. Einige reagieren auch verständnislos und verärgert: «Eine eher schlechte Performance von euch, mit Edina Kurjakovic eine der engagiertesten und kompetentesten Personen der Luzerner Kulturszene so aufs Abstellgleis zu stellen, anstatt sie in ihrer Arbeit in dieser nicht einfachen Phase des Vereins zu stärken und zu unterstützen», so lautet ein Post auf Facebook.

Verständliche Verunsicherung

Es wird spekuliert, die 34-jährige Edina Kurjakovic habe Ideen gehabt, welche die Möglichkeiten oder den Willen der IG Kultur überforderten. Vorstandsmitglied Brigitte Heinrich, versteht die Verunsicherung: «Es kommen gleich zwei Stellenausschreibungen zusammen. Aber beide haben nichts miteinander zu tun. Das eine war ein langer Prozess und ein gemeinsamer Entscheid, das andere eine normale Kündigung einer jungen Person.» 

«Wir gehen absolut nicht im Streit auseinander», betont Heinrich. «Wir haben viele sachliche Gespräche geführt und uns schlussendlich dafür entschieden, uns zu trennen.» Die Meinungen über die Ausrichtung der operativen Führung der Geschäftsstelle seien zu unterschiedlich gewesen. Konkreter wollte man sich dazu nicht äussern.

IG-Kultur Luzern

Die IG Kultur versteht sich als Lobby-Organisation und Vermittlungsstelle für Kulturanliegen. Sie richtet ihren Fokus vermehrt auch auf die Agglomeration, den Kanton und in die Zentralschweiz. Rund 200 Vereine und Institutionen sind mittlerweile Mitglieder der IG Kultur Luzern.

Zudem ist sie Herausgeberin des Kulturmagazins «041 - Das Kulturmagazin», Verlegerin von Publikationen und unterhält den Kulturkritik-Blog «kulturteil.ch».

Die IG Kultur Luzern hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Der plötzliche Tod des Präsidenten Armin Meienberg war auch für den Verein einschneidend (zentral+ berichtete). Dann wurde im vergangenen Jahr auch die Vereinsführung neu organisiert. Die strategische und operative Ebene wurden dabei getrennt und diese Veränderung scheint einiges an Diskussionsstoff aufgeworfen zu haben, bei welchem man sich nicht einig wurde.

Intern und sachlich kommuniziert

Im Schreiben an die Mitglieder und Partner der IG Kultur hält man sich im Teil zur personellen Veränderung relativ kurz:

«Der Vorstand der IG Kultur und die Geschäftsleiterin Edina Kurjakovic haben entschieden, das Arbeitsverhältnis im gegenseitigen Einvernehmen aufzulösen. Dies aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über die operative Führung der Geschäftsstelle. Diesem Entscheid liegen ein langer Prozess und viele Gespräche zugrunde. Das Mitarbeiterteam und die Kulturbehörden von Stadt und Kanton Luzern wurden persönlich informiert. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir weitere Personalinterna nicht nach aussen tragen. Edina Kurjakovic bleibt bis Ende Januar 2016 Leiterin und Ansprechperson der Geschäftsstelle.»

Dass Kurjakovic im internen Schreiben nicht verdankt oder ihre Arbeit gewürdigt wird, stösst einigen Luzerner Kulturschaffenden sauer auf.

Brigitte Heinrich betont jedoch: «Diese Mitteilung an die Mitglieder und Partner der IG informiert lediglich über eine personalinterne Entscheidung. Wir haben sie deshalb auch nicht als Medienmitteilung verfasst.» Diese werde verschickt, sobald der Wechsel stattfinde. «Und dann werden wir die sehr engagierte Arbeit von Edina selbstverständlich würdigen und sie richtig verdanken.» Man habe aber vielleicht in dieser Mitteilung doch etwas zu sachlich kommuniziert, gibt Heinrich zu. Edina Kurjakovic war am Montag bis anhin für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

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