Martin Pfister will in den Regierungsrat

Kampfwahl um Hegglins Sitz absehbar

Wird CVP-Kantonalpräsident Martin Pfister (links) bald CVP-Regierungsrat Peter Hegglin (r.) beerben? Pfister will für die Ersatzwahl kandidieren. (Bild: cvp.ch/Archiv)

Peter Hegglin ist am Sonntag in den Ständerat gewählt worden, sein Amt als Regierungsrat wird also vakant. Martin Pfister (CVP) steht als 2014 fast gewählter Kronprinz zur Verfügung. Doch er dürfte Konkurrenz erhalten.

Peter Hegglin (CVP) ist mit einem Glanzresultat von 24’132 Stimmen zum neuen Zuger Ständevertreter gewählt worden. CVP, FDP und GLP feierten ihren erfolgreichen Wahlkampf am Sonntagabend im Legends Club der Bossard Arena. Inzwischen ist der Alltag wieder eingekehrt. Man fragt sich in Zug allenthalben, wie es jetzt weitergeht. Denn Peter Hegglins Sitz im Regierungsrat wird frei.

«Wir gehen davon aus, dass Peter Hegglin seinen Regierungsratskollegen an der Sitzung vom Dienstag seinen Rücktritt auf den baldmöglichsten Termin ankündigen wird», sagt Eugen Meienberg, Geschäftsführer der CVP Kanton Zug. Gemäss Zuger Wahlgesetz muss sich Hegglin innerhalb von zwei Wochen entscheiden, welches Amt er antreten will. Ein Doppelmandat ist nicht möglich. «Das Gesetz sieht jedoch eine Übergangsfrist vor», erklärt Meienberg.

Peter Hegglin wird Verzicht erklären

Peter Hegglin bestätigt diese Aussage auf Anfrage von zentral+. «Ich werde am Dienstag meinen Verzicht auf das Amt als Regierungsrat erklären. Ich trete auf den Moment zurück, wenn meine Nachfolge bestimmt ist, wie ich es immer gesagt habe.» Formelle Voraussetzung sei, dass die Wahl vom Kantonsparlament für gültig erklärt werde. «Aber ich werde die Sache nicht verzögern», so Hegglin.

Einen Wunsch, wer sein Nachfolger sein soll, will er nicht äussern. «In einem Familienunternehmen könnte ich einen solchen Wunsch schon platzieren. In der Politik ist das schwierig.» Er hofft aber, sein Amt als Zuger Finanzdirektor in gute Hände legen zu können und dass die schwierigen Geschäfte seriös weiter bearbeitet werden, sagt der CVP-Regierungsrat. Die Vereidigung im Ständerat findet am 30. November statt.

Ersatzwahl am 17. Januar möglich

Ist die Wahl gültig und hat Hegglin seinen Verzicht offiziell deponiert, legt die Regierung die Termine für die Ersatzwahl fest. Der nächstmögliche Termin für die Ersatzwahl ist der 17. Januar 2016.

Für die Ersatzwahl nehmen die Zuger CVP-Ortsparteien jetzt Kandidaten-Vorschläge entgegen. «Am 4. November werden wir an der Delegiertenversammlung im Zentrum Sonnenberg in Baar einen Kandidaten oder eine Kandidatin nominieren», sagt CVP-Geschäftsführer Meienberg.

Logischer Anwärter Martin Pfister

Logischer Anwärter für den Regierungsratssitz ist der kantonale CVP-Präsident und Kantonsrat Martin Pfister. Pfister kandidierte im Herbst 2014 bereits einmal für den Regierungsrat. Er erreichte das absolute Mehr und erhielt 12’661 Stimmen, schied aber als überzählig aus – alle bisherigen Exekutivmitglieder wurden wieder gewählt.

Pfister sagt auf Anfrage von zentral+: «Ich werde mich wieder zur Verfügung stellen. Mit meiner ersten Kandidatur habe ich zum Ausdruck gebracht, dass mich das Amt interessiert.» Dass er das absolute Mehr erreicht habe, sieht Pfister als eine gewisse Legitimation. Doch es stört ihn nicht, wenn auch noch andere Kandidaten antreten.

SP will nichts sagen

Es wird gemunkelt, dass die SP ebenfalls einen Kandidaten ins Rennen schicken will. «Es ist noch etwas früh», sagt SP-Kantonalpräsidentin Barbara Gysel. Sie negiert das Gerücht aber nicht. «Der Termin ist noch offen», sagt sie. Zu Namen will sie sich nicht äussern.

zentral+ hat nachgeforscht: Bei den Zuger Wahlen 2014 trat die SP mit Christina Bürgi Dellsperger als Regierungsrats-Kandidatin an. Sie holte 9’069 Stimmen, verfehlte aber das absolute Mehr (11’839 Stimmen). Was gegen sie spricht: Die Diplomatin, die fürs EDA arbeitet und momentan in Ankara lebt, trat schon mehrmals erfolglos an.
Am Wochenende war Bürgi Dellsperger Nationalratskandidatin der SP. Sie holte 2987 Stimmen (34,3 Prozent). Vor ihr lag Hubert Schuler 3859 Stimmen (44,3 Prozent). Schuler könnte also durchaus der Konkurrent von Martin Pfister für die Regierungsratswahlen werden, zumal er seine Erfahrung als Kantonsrat in die Waage werfen könnte.

Pirat im Regierungsrat?

Der Pirat Stefan Thöni erhielt im letzten Herbst 3’736 Stimmen. Tritt er wieder an? «Ausschliessen kann ich es nicht. Beschlossen haben wir noch nichts», sagt er. Ist er interessiert an diesem Amt? «Ja… unter Umständen schon», sagt Thöni. Die SVP, die FDP und die GLP haben ebenfalls noch keine Beschlüsse gefasst, ergab eine Umfrage.

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