Stadtrat will vorwärts machen

Der Stadtrat will das Areal am Pilatusplatz möglichst rasch entwickeln. Er beantragt deshalb beim Grossen Stadtrat, den sistierten Kreditantrag für einen Projektwettbewerb am Donnerstag, 24. September 2015, zu behandeln.

Auf dem städtischen Areal am Pilatusplatz soll ein 35 Meter hohes Gebäude mit rund 5000 Quadratmeter Dienstleistungsflächen und rund 2000 Quadratmeter Fläche für Wohnungen realisiert werden. Um einen Projektwettbewerb zu lancieren, hatte der Stadtrat im Sommer 2014 beim Grossen Stadtrat einen Kredit von 645‘000 Franken beantragt. Da der Verein Stadtbild Luzern im Juni 2014 die Initiative «Für ein intaktes Stadtbild (Stadtbild-Initiative)» einreichte, hat die Baukommission des Grossen Stadtrates im September 2014 entschieden, dass der Kreditantrag erst nach erfolgter Volksabstimmung über die Stadtbild-Initiative im Parlament beraten wird. Denn mit der Initiative ist der Hochhausstandort Pilatusplatz in Frage gestellt, wie die Baudirektion der Stadt Luzern in einer Mitteilung schreibt. Die Initianten fordern eine Anpassung der Bau- und Zonenordnung. Hochhäuser sollen nur noch in den Gebieten Büttenen, Reussport und Reussmatt, zwischen Damm- und Sentimattstrasse sowie entlang der Bern- und der Eichwaldstrasse möglich sein.

Ansiedlung von Unternehmen

Im Mai 2015 hat der Grosse Stadtrat die Initiative aufgrund eines externen Gutachtens zwar für ungültig erklärt, trotzdem will die Baukommission bis zum Vorliegen eines rechtskräftigen Entscheides an der Sistierung der Vorlage festhalten. Damit ist der Stadtrat nicht einverstanden. Er will das Areal am Pilatusplatz möglichst rasch entwickeln und beantragt, die sistierte Vorlage am Donnerstag, 24. September 2015, im Grossen Stadtrat zu behandeln. Für die Entwicklung der Stadt Luzern ist es wichtig, dass die Ansiedlung von Unternehmen gefördert wird. Eine Voraussetzung ist, dass der dafür nötige Raum zur Verfügung steht – eine Herausforderung für die Stadt Luzern, die zum grossen Teil überbaut ist.

Verzögerung auf unbestimmte Zeit

Aus Sicht des Stadtrates kann mit der Entwicklung des Areals nicht zugewartet werden, bis der Entscheid über die Gültigkeit der Stadtbild-Initiative bei einem allfälligen Weiterzug letztinstanzlich entschieden ist. Das Rechtsgutachten belegt deutlich, dass sie gegen die Planbeständigkeit verstösst. Die Initiative stellt aus Sicht des Stadtrates deshalb ein geringes und vertretbares Risiko dar. Sollte der Grosse Stadtrat dem Antrag des Stadtrates folgen, wäre eine Realisierung des Hochhauses zwischen 2020 und 2022 realistisch. Ein Festhalten an der Sistierung würde den Baubeginn auf unbestimmte Zeit verzögern.

Ein Ziel der Gesamtplanung des Stadtrates ist es, attraktiven urbanen Wohnraum zu fördern und rasch zusätzliche Dienstleistungs- und Arbeitsflächen an zentraler Lage zu realisieren. Unter anderem dank der Bau- und Zonenordnung ist es möglich, in den nächsten 10 bis 15 Jahren Wohnungen für 6200 bis 8800 Personen und 3000 bis 4800 neue Arbeitsplätze zu schaffen. Für die Ansiedlung von Unternehmen eignen sich neben dem Pilatusplatz auch die zentrumsnahen Areale Rösslimatt und Steghof sowie die Areale im Littauerboden.

Auf Kurs

Für den Wohnungsbau sieht der Stadtrat unter anderem die städtischen Areale obere Bernstrasse, Urnerhof, Kleinmatt/Biregg, Industriestrasse und Eichwaldstrasse vor. Die Entwicklung dieser Areale soll mithelfen, die Volksinitiative «Für zahlbaren Wohnraum» umzusetzen und den Anteil der gemeinnützigen Wohnungen bis in 25 Jahren von 13,5 auf 16 Prozent zu erhöhen. Der Stadtrat ist auf Kurs: Zurzeit entstehen jährlich 100 neue gemeinnützige Wohnungen. Um die Ziele zu erreichen, ist der Stadtrat aber auch auf private Initiativen angewiesen. Er fördert deshalb den Dialog und die Zusammenarbeit mit den privaten Grundeigentümern. Zudem wurden mit der neuen Bau- und Zonenordnung wichtige Grundlagen für die Umsetzung der Initiative geschaffen. Neu ist es möglich, über Gestaltungs- und Bebauungspläne Anreize zu schaffen, gemeinnützige Wohnungen zu realisieren.

Fit für die Zukunft

Ziel der Arealentwicklungen ist eine durchmischte Stadt, in der Wohnen, Arbeiten und Freizeit eng beieinander liegen. Die «Stadt der kurzen Wege» ermöglicht es, unter anderem die Pendlerströme zu reduzieren. Entstehen sollen Gewerbe- und Dienstleistungsflächen und bezahlbarer Wohnraum für alle – jung, alt, Familien, Paare, Singles. Der Stadtrat achtet dabei auf hohe städtebauliche Qualität und genügend Frei- und Grünräume und den Erhalt der landschaftlichen und städtebaulichen Qualität.

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