Besonderer Abend im Luzerner Neubad

Die Party geht weiter

Zwei Jahre Neubad: Grund genug für einen Beastie Boys Abend mit Beatie Bossy. (Bild: Marc Hodel)

Auf vier Jahre ist sie begrenzt, die Zwischennutzung im Luzerner Neubad. Eigentlich. Ginge es nach den Gästen des umgebauten Hallenbads, dürften es aber ruhig noch ein paar Jahre mehr sein. Am zweijährigen Jubiläum wurde derweil gefeiert als gäbe es keinen Morgen. Und schon gar kein Ende für das Neubad.

 

Hip-Hop-Beats hallen durch die fliesenbedeckten Wände des ehemaligen Schwimmbads. Wo vor drei Jahren noch fleissig geplantscht wurde, steht am Samstagabend die Beastie Boy Cover-Band Beatie Bossy und gibt «So what cha want» zum Besten. Das Publikum tobt, ein paar rappen sogar mit. Die Schwimmbecken sind zwar trockengelegt, aber gefeiert wird im Neubad nur auf eine Weise: feucht-fröhlich.

Nach zwei Jahren scheint das Neubad schon fester Bestandteil der Luzerner Kultur-Landschaft zu sein. Die Räume mit dem unvergleichlichen Ambiente in den leeren Hallen des ehemaligen Schwimmbades Biregg treffen den Nerv der Zeit genau und bieten den Luzernern eine Veranstaltungs-Plattform, die eben schlicht anders ist.

Abend im Zeichen der Beastie Boys

Jetzt heisst es Halbzeit für die Zwischennutzung im Neubad (zentral+ berichtete), und das durfte am Samstag gebührend gefeiert werden. Zum Zweijährigen schenkte das Neubad sich und seinen Gästen ein Abend im Zeichen der legendären Beastie Boys. Zum ersten Gang gab’s Kurzfilme des ehemaligen Beastie-Mitgründers Adam Yauch, gezeigt auf einer Leinwand mitten im ehemaligen Schwimmbecken. Danach servierten die Jungs von Beatie Bossy einen Beastie-Hit nach dem anderen. Wir haben uns am zweijährigen Jubiläum mal umgesehen und den Luzerner Hallenbad-Nachteulen auf den Zahn gefühlt.

Vor den Türen des Neubads stören wir Iwan (35) und Alex (31) gerade bei der Rauchpause. Ein paar Worte haben sie trotzdem für uns übrig: «Das Ambiente ist hier einfach einzigartig, der Dekor, die Leute. Das passt», meint Iwan. «Hier im Neubad gibt es immer wieder etwas Neues, der Laden verändert sich ständig. Ist doch einfach geil, was sie aus der Location gemacht haben», meint Alex.

«Wir sind ein Gemischtwaren-Laden»

Urs Emmenegger, Veranstaltungsleiter

«Eigentlich hat das Ganze heute Abend mit der Band angefangen, die wollten wir einfach unbedingt», verrät uns der Veranstaltungsleiter vom Neubad, Urs Emmenegger. «Das Beastie Boys Special hat sich dann so ergeben.» Weil das Neubad keinen Kulturauftrag hat, haben die Veranstalter hier freie Hand und bieten verschiedensten Leuten eine Plattform. «Das Neubad ist kein Kunsthaus. Es ist ein Volkshaus, das alle Leute ansprechen soll. Wir sind eben ein Gemischtwaren-Laden, je bunter desto besser.»

Auch Geschäftsführer Dominic Chenaux hat ein paar Minuten für uns. «Wir sind voll dabei! Im Moment haben wir einiges zu tun. Heute machen wir bis um vier Uhr und morgen stehen wir pünktlich um halb acht wieder in der Küche.»

Die Idee soll bestehen bleiben

Der Laden füllt sich, und wir treffen derweil Vorstandmitglied Aurel Jörg. Auch er zeigt sich sichtlich zufrieden mit dem Abend. «Das Beastie Boys Special ist irgendwie auch ein bisschen für uns. Wir wollten zum zweiten Geburtstag keinen offiziellen Anlass, wir wollen heute einfach feiern und den Abend mit den Leuten im Neubad geniessen.» Und das solle sich auch in Zukunft nicht ändern.  «Wo es genau für das Neubad zukünftig weitergeht, kann man nicht sagen. Aber unser Erfolg bestätigt uns, dass wir dieses Konzept weiterziehen müssen».

Ob nun tatsächlich im September 2017 Schluss ist für das Neubad, das weiss hier keiner so genau. In der Zeit bis dahin wird aber weiterhin fleissig gefeiert und veranstaltet und das Neubad mit Sicherheit nicht ohne Widerstand aufgegeben. Denn schliesslich predigten es uns schon die Beastie Boys: «You gotta fight for your right to party».

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