Littau braucht neuen Schulraum

Im Stadtteil Littau/Reussbühl entstehen in den nächsten acht bis zehn Jahren mindestens 1600 neue Wohnungen. Der Luzerner Stadtrat hat nun konkrete Ideen, wie man mit der erhöhten Schülerzahl umgehen kann.

So will der Stadtrat unter anderem das Schulhaus Staffeln neu bauen und das ehemalige Oberstufenzentrum als Primarschulhaus führen. Dazu beantragt er beim Grossen Stadtrat einen Wettbewerbs- und Projektierungskredit von 2,9 Millionen Franken. Zudem beantragt er laut einer Mitteilung der Stadt einen Kredit von 5,8 Millionen Franken für kurzfristige Raumoptimierungen und Raumrochaden in anderen Schulhäusern.

Die Stadt Luzern hat in den letzten Jahren intensiv in die Kulturbauten und die Betagtenzentren investiert. Laufend wurden auch Schulhäuser saniert und an die Schulreformen angepasst. Da in Reussbühl und Littau zurzeit und auch in Zukunft neue Überbauungen entstehen, brauche es laut Stadt jetzt eine Schulraumoffensive. Eine vom Stadtrat in Auftrag gegebene Studie bestätige, dass die Schülerzahlen in Littau und Reussbühl in den nächsten Jahren deutlich ansteigen werden.

Heute gibt es zum Beispiel 62 Primarklassen. In Zukunft müssen mindestens 71, je nach Entwicklung eventuell sogar 85 Primarklassen geführt werden. Auch bei den Kindergärten und Sekundarschulen ist eine solche Entwicklung absehbar. Dies führe künftig zu grösseren Investitionen in praktisch allen Schulanlagen, insbesondere in den Schulhäusern Staffeln, Littau Dorf und Grenzhof.

Bereits heute sei der Schulraum knapp. Um die Schüler kurzfristig bis 2021 aufnehmen zu können, will der Stadtrat mit Raumoptimierungen in den Schulhäusern Grenzhof, Rönnimoos, Matt und Fluhmühle eine bessere Effizienz ermöglichen und zwei Kindergärten im Schulhaus Littau Dorf bauen. Dazu beantragt er beim Grossen Stadtrat einen Kredit von 5,8 Millionen Franken.

Neues Primarschulhaus Staffeln für bis zu 30 Primarklassen

Ab Sommer 2020 soll das neue Primarschulhaus Staffeln bereitstehen. Das ehemalige Oberstufenzentrum wurde vor einem Jahr aufgrund erhöhter Schadstoffwerte geschlossen.

Die Schüler werden zurzeit im Provisorium Gasshof unterrichtet. Die zentrale Lage des Schulhauses Staffeln in Reussbühl hat den Stadtrat veranlasst, es künftig nicht mehr als Oberstufen-, sondern als Primarschulhaus zu führen. Das heutige Primarschulhaus Ruopigen befindet sich hinsichtlich des Stadtgebiets Reussbühl in einer Randlage. Insbesondere für die kleinen Primarschulkinder ist der zum Teil über einen Kilometer lange Schulweg aus einigen Wohnüberbauungen eine Herausforderung.

Dank einer Rochade der Schulstufen kann der Schulweg für die Kinder optimiert werden. Im Gegenzug sollen die Sekundarschulklassen vom Schulhausprovisorium im Gasshof ins angepasste Schulhaus Ruopigen umziehen.

Da der Mietvertrag für den Gasshof im Januar 2021 auslaufe, müsse das neue Schulhaus Staffeln im Sommer 2020 bezugsbereit sein. Um alle Schulkinder aus dem Einzugsgebiet Reussbühl aufzunehmen, müsse es Platz für mindestens 500 Lernende respektive 24 Klassen, zwei Kindergärten und eine Dreifachturnhalle bieten. Zum heutigen Zeitpunkt geht man von einem Investitionsbedarf von rund 50 Millionen Franken aus.

Um die Planung in Angriff nehmen zu können, beantragt der Stadtrat beim Parlament einen Wettbewerbs- und Projektierungskredit von 2,9 Millionen Franken. Das Schulhaus soll so geplant und projektiert werden, dass zu einem späteren Zeitpunkt eine Erweiterung auf 30 Klassen und vier Kindergärten möglich ist. Sollten die Schülerzahlen nach 2021 tatsächlich wie prognostiziert ansteigen, sollen neben dem Schulhauses Staffeln auch die Schulhäuser Littau Dorf sowie – im Rahmen der Gesamtsanierung – das Schulhaus Grenzhof erweitert werden.

Kein Platz für eine Mehrzweckhalle

Auf Basis einer Testplanung gehe man für das neue Schulhaus Staffeln von einer Gesamtgeschossfläche von 13‘200 Quadratmetern aus. Dies ist mehr als die doppelte Fläche der heutigen Anlage. Mit der eventuellen Erweiterung auf 30 Primarschulkassen würde die Fläche um weitere 1600 Quadratmeter vergrössert. Diese Schulraumfläche könne aus betrieblicher und finanzieller Sicht nur optimal auf dem Grundstück platziert werden, wenn das bestehende Schulhaus zurückgebaut und ein neues Schulhaus gebaut werde.

Da für die Mehrzweckhalle auf der Allmend mittelfristig eine Lösung gefunden werden muss, sei auch geprüft worden, ob auf den Schulanlagen in Littau und Reussbühl ein Ersatz gebaut werden könne. Die Studie kommt zum Schluss, dass zwar die für die schulischen Zwecke nötige Hallenkapazität gebaut werden kann, es für einen vollständigen Ersatz der Mehrzweckhalle Allmend aber innerhalb der Schulareale keinen Platz hat.

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