Denkmalpflegepreis geht nach Zug

Südseite der ehemaligen Grossraum-Stallscheune in Hünenberg. (Bild: Kanton Zug)

Die schweizerische Denkmalpflege zeichnet 2014 ein Bauwerk aus Hünenberg aus. Die Grossraumstallscheune auf dem ehemaligen Gutsbetrieb von Georg Ham Page in der Langrüti in Hünenberg sei ein baugeschichtliches Unikat.

Ein Denkmalpreis geht dieses Jahr an den Kanton Zug. Die Grossraumstallscheune von Eigentümer Peter Hofer  in Hünenberg sei eines von drei Gewinnerprojekten, teilte die Zuger Direktion des Inneren mit. Die Konferenz Schweizer Denkmalpflegerinnen und Denkmalpfleger (KSD) hat sie aus Objekten der ganzen Schweiz ausgewählt. Der Denkmalpreis ist eine Auszeichnung für vorbildliche denkmalpflegerische Massnahmen, schreibt das Amt für Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Zug. Es ist sehr stolz auf dein Preis. Mit grossem Engagement habe sich der Eigentümer für eine fachgerechte Restaurierung und Umnutzung eingesetzt und werde jetzt mit dem Preis belohnt.

Die baulichen Herausforderungen

Der Grossraumstall von 1881 ist ein verputzter Massivbau mit sieben aneinander gereihten Giebeldächern. Oberstes Credo der Renovation war, das historische Dachtragwerk zu sanieren, um den Ausdruck des Gebäudes mit dem 20 mal 40 Meter grossen stützenfreien Innenraum zu erhalten. Dazu seien innovative Lösungen gefragt gewesen. Auf die bestehende Dachkonstruktion wurden grossflächige Dreischichtplatten gelegt, die auf den Aussenmauern aufliegen und das Tragwerk des Dachs bilden. Dem Architekten Paul Bucher und der Kantonalen Denkmalpflege sei es ein grosses Anliegen gewesen, die Dachkonstruktion und die originalen Oberflächen zu erhalten. Die Sanierung des Daches, der Fensterläden, des Mauerwerks, des Aussenputzes und des Holzwerks beschränkte sich auf punktuelle Reparaturen.

Heute eine Druckerei

Die Räumlichkeiten werden von der in Cham ansässige Heller Druck AG gemietet. Der Maschinenpark für die Druckproduktion, die Weiterverarbeitung und die Logistik wurde erneuert und in der Grossraumstallscheune neu eingerichtet. «Am meisten freut mich, dass das Gebäude so gut genutzt werden kann», sagt Eigentümer  Hofer. Auch aus denkmalpflegerischer Sicht sei dies eine Win-Win Situation, denn die grosse Halle bleibe bestehen. Zudem lebe in einer «industriellen» Nutzung auch die ursprüngliche Idee von George Ham Page weiter: optimale Betriebsabläufe in einem stützenfreien Raum zu ermöglichen.

Viele Kühe, wenig Fabriken und niedrige Löhne

Das Gut in der Langrüti erwarb George Page 1880 und kaufte in den folgenden zwei Jahren die beiden benachbarten Bauernhöfe Eichhof und Rothus dazu. Auf dem 72 Hektaren grossen Grundstück richtete er einen Musterbetrieb nach amerikanischem Vorbild ein. Für die Rinderzucht liess Page einen Stall bauen, der mit seinen aneinandergereihten Giebeldächern mehr an eine Fabrik als an einen Stall erinnert. Heute betreibt die Familie Hofer den Gutsbetrieb bald in der vierten Generation: Peter Hofer übergibt den Betrieb nächstes Jahr seinem Sohn.

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