Asylzentrum Hünenberg

Kritische Fragen kommen auf

Auf der «Chämleten» in Hünenberg ist die Asylunterkunft geplant. (Bild: zvg)

Erst kürzlich hat der Gemeinderat von Hünenberg die Bevölkerung über die möglichen Standorte einer neuen Asylunterkunft informiert. Nun hat sich eine Verein zusammengeschlossen. Mit einem politischen Vorstoss werfen sie die ersten kritischen Fragen auf. 

«Hünenberg will den Verpflichtungen nachkommen», war ein Punkt auf der Präsentation von Gemeindepräsidentin Regula Hürlimann. Die Gemeinde informierte am 8. November in der Aula des Schulhauses Eichmatt über die möglichen Standorte einer neuen Asylunterkunft in Hünenberg. Rund 200 Personen waren gekommen. Als ein möglicher Standort wurde «Chämleten» in Hünenberg See vorgestellt. «Damals tauchten noch nicht so viele Fragen auf», sagt die Gemeindepräsidentin rückblickend. 

Das hat sich inzwischen geändert. In der Gemeinde kommt Widerstand auf. Zur geplanten Hünenberger Asylunterkunft Chämleten hat sich eine neue Interessengemeinschaft gebildet. «Der besagte Standort ist inmitten eines Familienwohngebietes und in Nähe zu Kindergärten und Schulhäusern geplant», schreibt die «IG Hünenberg See», die sich als Verein organisiert hat und eine eigene Webseite betreibt. Der Verein bezweckt nach eigenen Angaben, «die Interessen der Bewohner von Hünenberg See zu bündeln und innerhalb der Gemeinde einzubringen».

Kriminalität befürchtet

Auch Ängste und Sorgen sind spürbar. «Aufgrund immer wiederkehrender Probleme im Hünenberger Asylheim Bösch (unter anderem Gewalt und Drogenhandel) macht sich die Bevölkerung in Hünenberg See Sorgen, wenn sie mit einer allfälligen Asylunterkunft ‹Chämleten› konfrontiert wird», schreibt die IG auf ihrer Webseite. 

Um ihre Anliegen aufs politische Parkett zu bringen, hat die Interessengemeinschaft Hünenberg See eine Interpellation eingereicht. Dabei stellt sie kritische Fragen zur Asylpolitik allgemein, zum Standort für die fehlenden Asylunterkünfte sowie zur projektierten Asylunterkunft Chämleten sowie zum geplanten Ausbau im Bösch.

Es geht der IG auch um die Frage, wie Nahe diese geplante Asylunterkunft nun an «sensitiven Zonen» geplant ist. Der Gemeinderat habe grundsätzlich beschlossen, keine Asylunterkunft in der Nähe von Schulen und Kindergärten zu erstellen. Unter anderem will die IG wissen: «Was hat den Gemeinderat zu dieser Haltung bewogen und was meint er konkret mit der Formulierung in der Nähe von Schulen und Kindergärten?»

Hünenberg fällt auf

Gemeindepräsidentin Regula Hürlimann hat solche Fragen erwartet und betont, dass Hünenberg etwas unternehmen soll, um Asylunterkünfte bereit zu stellen. Der Kanton kann Gemeinden finanziell in die Pflicht nehmen. «Auch wir müssen Plätze haben.» Rund 46 zusätzliche Plätze für Asylsuchende sollte Hünenberg laut Hürlimann anbieten. In ihrer Übersicht fallen drei Gemeinden im Kanton Zug auf, weil sie «seit eh und je deutlich im Minus sind».

Hünenberg weist die grösste Differenz zwischen Ist und Soll bei Asylplätzen auf.

Hünenberg weist die grösste Differenz zwischen Ist und Soll bei Asylplätzen auf.

(Bild: zvg)

 

Der Verein «IG Hünenberg See» ist nach eigenen Angaben in der Bevölkerung breit abgestützt und sieht sich als Plattform verschiedenster Fragen, mit denen sich Hünenberg See jetzt und in Zukunft auseinandersetzen müsse; die Herausforderung, die das zur Diskussion stehende Asylheim mit sich bringe, sei nur eine davon. Die Beantwortung der Interpellation erfolgt an der Gemeindeversammlung vom 15. Dezember 2014.

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