Luzerner Komitee gegen zweite Röhre gegründet

Die zweite Röhre sei Geldverschwendung, schreibt das neugegründete Luzerner Komitee gegen die zweite Gotthardröhre. Und zwar auch deshalb, weil auf der Luzerner Seebrücke schon jetzt mehr als doppelt so viele Fahrzeuge unterwegs seien als im Tunnell.

In Luzern hat sich ein Komitee gegen die zweite Gotthardröhre gegründet, das die Unterschriftensammlung für das nationale Referendum in Luzern übernimmt. «Bis Mitte Januar 2015 werden auch viele StimmbürgerInnen des Kantons Luzern beigetragen haben, dass das Referendum mit über 50’000 Stimmen eingereicht wird», schreibt das neugegründete Kommittee in einer Medienmitteilung. Dem Komitee gehören die Parteien Grüne, SP, GLP, Junge Grüne und Juso an. Es wird administrativ vom VCS Luzern geleitet. Weiter gehören die Umweltorganisationen ÄrztInnen für den Umweltschutz, WWF und ProNatura, sowie die Organisation ProBahn, Umverkehr und ProVelo dem Komitee an.

Das Luzerner Komitee fordert die Sanierung des Gotthardtunnels ohne zweite Röhre, dafür begleitet mit einem Bahnverlad. Das sei nicht nur viel billiger, sondern garantiere auch die Einhaltung des Alpenschutzartikels. «Wenn die beiden Tunnel mal gebaut sind, wird der Ruf sehr laut auch alle vier Spuren zu nutzen», schreibt das kommittee. «Dies werden nicht nur die Autofahrenden fordern, sondern wohl auch die EU.» Denn das Landverkehrsabkommen mit der EU basiere auf dem Ansatz des freien Strassenverkehrs. Demzufolge dürften keine Massnahmen ergriffen werden, um den Verkehr übermässig einzuschränken. «Der Betrieb aller vier Spuren durch den Gotthard wird nicht nur Mehrverkehr fürs Tessin und den Kanton Uri bedeuten, sondern klar auch für den Kanton Luzern, durch welchen die wichtigste Zufahrtsautobahn zum Gotthard verläuft.» Die zweite Röhre werde auch mehr Schwerverkehr anziehen und die BewohnerInnen entlang der Nord-Süd-Achse gesundheitlich noch stärker belasten, schreibt das Kommittee.

Eine 2. Röhre stehe in Konkurrenz zu den Agglomerationsprojekten, auch zu jenem in Luzern. Über die Seebrücke in Luzern verkehrten täglich rund 40’000 Fahrzeuge, am Gotthard seien täglich nur rund 17‘000 Fahrzeuge unterwegs – deutlich weniger als in den Agglomerationen. «Wer am Gotthard einen fünften Tunnel baut, verschwendet Geld.»

Der Bundesrat, bürgerliche Parteien und die Autolobby würden mit dem Bau einer zweiten Röhre bewusst das Risiko eingehen, die Wirkung der NEAT zu sabotieren. So das Kommittee. Die Wirtschaft werde so keinesfalls animiert, vermehrt Güter mit der Bahn zu transportieren.

Das Luzerner Komitee sammelt am 22. und 29. November beim Theater und am 6. Dezember auf dem Mühleplatz Unterschriften fürs Referendum. Zur Halbzeit seien schon gut 40’000 Unterschriften zusammen.

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