Gemeinde Hünenberg

Im Dersbach sterben die Fische

Die Gemeinde Hünenberg erklärt der Bevölkerung mithilfe einer Broschüre, wie sie mit wassergefährdenden Flüssigkeiten auf keinen Fall umgehen soll. (Bild: Gemeinde Hünenberg)

Seit Jahren geht es dem Dersbach schlecht – und somit auch den Fischen, die darin leben. Bisher zeigte keine der ergriffenen Massnahmen dauerhaften Erfolg. Es kommt immer wieder zu Fischsterben. Zuletzt im Juni 2014. Die Gemeinde Hünenberg und das kantonale Amt für Umweltschutz sind ratlos, was die Ursache für das Fischsterben ist.

Die Haushalte in Hünenberg haben Post von der Gemeinde und dem kantonalen Amt für Umwelt bekommen: Weil immer wieder Fische im Dersbach verenden, sind Massnahmen erforderlich. «Auch die Bevölkerung soll für die Belange des Gewässerschutzes sensibilisiert werden», sagt Peter Keller, Projektleiter Oberflächengewässer, Restwasser und Schutzzonen des Kantons. Im Schreiben wird erklärt, wie man korrekt mit wassergefährdenden Stoffen umgeht. «Wir pochen auch auf die Eigenverantwortung und Sorgfalt der Grundeigentümer im Einzugsgebiet des Baches und hoffen, dass bereits damit eine Reduktion der Gewässerbelastung erreicht wird.»

In dem Schreiben steht, dass der Dersbach zu den am stärksten belasteten Zuflüssen des Zugersees gehört. Laut einem Factsheet des kantonalen Amts für Umwelt sei der Dersbach «besonders auffällig» (Stand 2013). Denn er weise aufgrund des landwirtschaftlich intensiv genutzten Einzugsgebietes eine stark erhöhte Phosphorbelastung auf.

«2006 und 2007 wurden Messungen durchgeführt und man hat hohe Nährstoff- und Pflanzenschutzmittelwerte gefunden», so Keller. Und immer wieder werden im Dersbach tote Fische gefunden. Doch an was liegt denn nun das Fischesterben? Keller: «Es ist schwierig beim Auffinden der Fische die genaue Todesursache herauszufinden. Wir gehen davon aus, dass die Ursache bei Stoffen liegt, die in geringen Konzentration giftig sind.»

Eine Vermutung hat man beim Amt für Umweltschutz dennoch. Keller: «Es könnte an der Siedlungsentwässerung aus dem Gebiet Bösch liegen oder an der Entwässerung der Landwirtschaft.» Aber man kenne die Ursache nicht. Auch im Schreiben an die Bevölkerung steht: «Wir halten fest, dass die Ursache der Verunreinigungen derzeit nicht bekannt ist, und wir prüfen alle Möglichkeiten.»

Neue Messungen erst 2015

Mit einem Paket von Massnahmen soll nun also in Erfahrung gebracht werden, wieso die Fische sterben. Zunächst wird das Amt im nächsten Jahr eine weitere Messkampagne zur Nährstoff- und Pflanzenschutzmittelbelastung durchführen. «Wir werden über mehrere Monate Wasserproben an verschiedenen Stellen bei Trocken- und Regenwetter entnehmen. Diese werden dann auf giftige Stoffe untersucht, die für das Fischsterben verantwortlich sein könnten», so Keller.

In einem zweiten Schritt sollen im Jahr 2016 gemeinsam mit der Gemeinde Hünenberg die Hofentwässerungen kontrolliert werden. Gleichzeitig werde die Gemeinde in den Jahren 2016 und 2017 eine Zustandskontrolle der privaten Liegenschaftsentwässerung im Gebiet Bösch vornehmen.

Und die Behörden hoffen auch auf die Mithilfe der Bevölkerung, wie aus dem Brief an die Hünenberger hervorgeht: «Wir sind froh über Hinweise zu allfälligen Verschmutzungsquellen.»

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